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Der Werkstattbericht als eBook Rote Kapelle, kommunistische Gruppen, Weiße Rose, Kreisauer Kreis, 20. Juli: Der Roman 'Wer wir sind' vereint sie miteinander, die Frauen und Männer, die sich dem Nationalsozialismus widersetzten. Er erzählt von ihrem Sterben, vor allem aber von ihrem Leben. Dabei entrollt sich vor dem Leser ein gewaltiges Panorama. Sechs Jahre hat Sabine Friedrich an ihrem Roman über den deutschen Widerstand gearbeitet. Im 'Werkstattbericht' rekonstruiert sie diese Zeit noch einmal für uns. Ausgehend von eigenen Notizen und Tagebucheintragungen, erzählt sie von Reisen nach…mehr

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Produktbeschreibung
Der Werkstattbericht als eBook Rote Kapelle, kommunistische Gruppen, Weiße Rose, Kreisauer Kreis, 20. Juli: Der Roman 'Wer wir sind' vereint sie miteinander, die Frauen und Männer, die sich dem Nationalsozialismus widersetzten. Er erzählt von ihrem Sterben, vor allem aber von ihrem Leben. Dabei entrollt sich vor dem Leser ein gewaltiges Panorama. Sechs Jahre hat Sabine Friedrich an ihrem Roman über den deutschen Widerstand gearbeitet. Im 'Werkstattbericht' rekonstruiert sie diese Zeit noch einmal für uns. Ausgehend von eigenen Notizen und Tagebucheintragungen, erzählt sie von Reisen nach Polen, Recherchen in Berlin und vom Coburger Schreiballtag. Ein sehr persönlicher und erhellender Einblick in die Entstehung dieses gewaltigen Romans. Der vollständige Roman und der Roman in fünf Teilen sind ebenfalls als eBook erhältlich.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Sabine Friedrich, 1958 in Coburg geboren, studierte Germanistik und Anglistik und promovierte 1989 in München. Seit 1996 lebt sie mit ihrer Familie wieder in Coburg. Ihr erster Roman >Das Puppenhaus< wurde 1997 veröffentlicht. Es folgten >Familiensilber< (2005), >Immerwahr< (2007), >Epilog mit Enten< (2016) und 2012 ihr großer Roman über den deutschen Widerstand >Wer wir sind<.
Rezensionen
»Am 1. Oktober 2012 erscheint bei dtv ›Wer wir sind‹ - als Hardcover. Welche Erwartungen der Verlag in dieses Buch setzt, zeigt schon der aufwendig gestaltete Materialienband für Buchhandel und Presse. Und das zum Roman erscheinende Werkstattbuch: Auf 128 spannend zu lesenden Seiten erzählt es von einer literarischen Passion, von einem editorischen Abenteuer, von der Entstehung eines wirklich großen Buches: 2.000 Seiten füllt »Der Roman über den deutschen Widerstand«, und er scheint zum Ereignis des Bücherherbstes zu taugen.« -- Dieter Ungelenk, Neue Presse, Coburg 28.07.2012

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.01.2013

KURZKRITIK
Hanni und Hitler
Sabine Friedrichs Romanversuch
über den deutschen Widerstand
Bei diesem mit gewaltigem Aufwand recherchierten, geschriebenen, hergestellten und beworbenen Buch handelt es sich um ein gewaltiges Missverständnis. Um den innerdeutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus soll es gehen, um die wenigen Aufrechten, die gegen Hitler aufbegehrten: die Weiße Rose, den Kreisauer Kreis, die „Rote Kapelle“, die Offiziere des 20. Juli und noch einige mehr – sehr unterschiedliche Personen und Gruppen, die kaum auf einen Nenner zu bringen und in sich auch noch widersprüchlich sind.
  Es ist ein großes Thema, und Sabine Friedrich hat offenkundig viel gelesen, um die historischen Konstellationen kennenzulernen. Aber sie hat sich leider nicht damit begnügt, die historischen Fakten sprechen zu lassen. Sie versetzt sich stattdessen emphatisch in die handelnden Personen hinein und entwirft fiktive Spielszenen und Dialoge. Aber nur auf den ersten Blick fällt es leichter, Situationen zu erfinden, um etwas auf den Punkt zu bringen, als eine historische Analyse zu liefern. Auf den zweiten Blick ist es halt viel schwerer. Die ästhetische Durchdringung solcher historischen Vorgänge erfordert eine intellektuelle wie literarische Anstrengung, ein Nachdenken über das Verhältnis von Form und Inhalt, das diese Autorin nicht einmal im Ansatz für nötig zu halten scheint.
  Sie hat eine Art Kinderbuch geschrieben, moralischen Geschichtskitsch, mit Figuren, die, auch wenn es oft sehr grausam zugeht, eher an Hanni und Nanni erinnern. Vielleicht wurden hier, um einer allgemeinen Infantilisierung Genüge zu tun, bloß gut gemeinte pädagogische Vorstellungen umgesetzt wie die, „Betroffenheit“ zu erzeugen. Vielleicht haben Autorin und Verlag auch jenes berühmte „breite Lesepublikum“ vor Augen, das man nicht mit allzu komplexen Gedankengängen und Sprachfindungen behelligen sollte. Es rächt sich letztlich aber immer, wenn man Leser unterschätzt.
HELMUT BÖTTIGER
Sabine Friedrich: Wer wir sind. Roman. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2012. 2027 Seiten (sic!), 29,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.12.2012

Der epische Küchenzettel des 20. Juli

Sabine Friedrich hat einen zweitausend Seiten langen Roman über den deutschen Widerstand geschrieben. Was kommt dabei literarisch heraus?

Von Andreas Kilb

Das waren Lesewochen, Lesemonate mit Sabine Friedrich in diesem Herbst, und erst im Rückblick wird klar, wie viel Zeit man mit ihrem Buch verbracht hat. Zweitausend Seiten "Wer wir sind" - das ist ein Brocken, der den Textberg eines David Foster Wallace ("Unendlicher Spaß") noch um ein Viertel überragt, ein Unternehmen von enzyklopädischen Ausmaßen, ein Ungetüm, dem sich nichts Vergleichbares in der deutschen Gegenwartsliteratur an die Seite stellen lässt. Kann es überhaupt ein Buch geben, das dem Anspruch, der sich in dieser Seitenzahl ausspricht, gerecht wird?

Diese Frage muss sich auch Sabine Friedrich gestellt haben, die in Coburg lebende Autorin eines Bühnendramas ("Immerwahr") und mehrerer Romane ("Puppenhaus", "Nachthaut", "Familiensilber") von vergleichsweise übersichtlichem Umfang und thematischem Ehrgeiz. Und deshalb hat sie ihren Verlag bereits im Frühjahr ein broschiertes Büchlein verschicken lassen, das neben Fotos, Tagebuchnotizen und Kapitelauszügen zu ihrem Romanvorhaben auch eine Erklärung dafür enthält, dass "Wer wir sind" ein derart ausuferndes Stück Belletristik geworden ist. Ursprünglich, erfährt man da, hat Sabine Friedrich einen Artikel über die Frauen des 20. Juli schreiben wollen, der sich zu einem Theaterstück, später zu einem Roman mit teils authentischen, teils fiktiven Figuren auswuchs. Bei einem Recherchebesuch im Deutschen Historischen Museum in Berlin aber sei sie von ihrem Vorhaben abgekommen. Als sie im Erdgeschoss des Museums in die "stillen, inzwischen unheimlich vertrauten" Gesichter der Widerstandskämpfer blickte, habe sie ein "jäher Zorn" gepackt: "Ihr sollt nicht gestorben sein!" Und so habe sie sich ein neues schriftstellerisches Ziel gesetzt: "Es ging darum, sie wiederzufinden, wie sie gewesen sein mussten, wie sie waren."

Aus diesem Impuls ist ihr Zweitausend-Seiten-Buch entstanden, darin liegt seine Würde und seine Tragik. Denn "Wer wir sind" ist nicht nur, wie es die Verlagsankündigung erwarten lässt, eine romanhafte Aufbereitung des deutschen Widerstands. Mehr noch und vor allem ist es das Produkt einer großen Sehnsucht: der Sehnsucht, den Menschen, die gegen Hitlers Regime gekämpft haben, auf Augenhöhe zu begegnen, in ihr Leben, ihre Gefühls- und Gedankenwelt einzudringen. Es ist der Versuch, aus den realen Gestalten wieder fiktive zu machen, literarische Helden, die sich hinter den Figuren Tolstois oder Sartres nicht zu verstecken brauchen. Und an diesem gewaltigen Vorhaben ist Sabine Friedrich grausam gescheitert.

Die Grundfrage von "Wer wir sind" ist dieselbe, die jeder historische Roman sich stellt: Wie lebten die Menschen, deren Fotos heute im Zeughaus Unter den Linden ausgestellt sind? Wie sah ihr Alltag aus, ihre Ehen, ihre Ferien, ihr Glück? Es ist die Frage, die selbst den belesensten Autor auf sich selbst zurückwirft, auf die eigene Phantasie und Sprachgewalt. Bei Sabine Friedrich klingen die Antworten so: "Great Kuckhoff kocht einen Kalbskopf . . . Adam hat sie darum gebeten. Er hat Arvid Harnack zum Essen eingeladen." - "In der Küche kochen die Frauen Backpflaumenmus. Marion Yorck, Brigitte Gerstenmaier und Annabel Siemens". - "Freya schickt Erdbeeren nach Berlin, Butter, frisch geschlachtete Täubchen." - "Die Lust rollt über Tisa hin, in langen flachen Wellen wie die Dünung eines Meers." Die Fundstücke lassen sich beliebig vermehren. Wenn Henning von Tresckow jagen geht, fliegen Stockenten "rauschend wie Taftröcke" auf, die Bomben der Alliierten regnen "wie Mohnsamen" herab, und auf den Rieselfeldern, auf denen die Asche der in Plötzensee Ermordeten verstreut wird, sieht die Autorin "Wasservögel, Gründelenten" nisten, "Rallen womöglich".

Es ist wahr, wer von den Taten großer Frauen und Männer berichten will, darf den Speisezettel nicht vernachlässigen. Aber je länger man Sabine Friedrichs Buch liest, desto stärker wird der Eindruck, dass ihre vielen Küchenszenen kein Zeichen überreicher Vorstellungskraft, sondern Indiz eines Mangels sind: an Konzentration, an Präzision, an Form. Wie Versatzstücke reihen sich die Schauplätze aneinander, der Teich von Schloss Liebenberg, an dem Libertas und Harro Schulze-Boysen und ihre Freunde Räuberlieder zum Schifferklavier singen, der Salon in Klein-Oels, in dem der alte Graf Yorck von Wartenburg seinen Söhnen die Sorge um das Gemeinwohl predigt, das Berghaus von Kreisau, in dem Freya von Moltke die erwähnten Täubchen für ihren in Tegel einsitzenden Mann verpackt. All diese Orte, von denen sie viele selbst besucht hat, will die Autorin vor unseren Augen erstehen lassen, aber die Beschreibungen, die sie ihnen widmet, erinnern an Regieanweisungen für Kostümfernsehserien: hier ein Garten, dort ein Sofa, ein Bett, eine Terrasse, dazu eine Dampflok als Dekor. Es ist von allem zu viel und zugleich viel zu wenig.

Das gilt auch für das, was man den geistigen Hintergrund der verschiedenen Widerstandsgruppen nennen könnte. Ebenso wie der Widerstand selbst zerfällt auch Friedrichs Buch in zwei klar voneinander geschiedene Teile: einerseits die "Rote Kapelle" (ein Gestapo-Begriff für die Gruppe um Arvid Harnack und Harro Schulze-Boysen), andererseits die Verschwörer des 20. Juli mit ihren Verbindungen zum Kreisauer Kreis und der politischen Opposition um Goerdeler und Julius Leber. Und sosehr sich die Autorin auch wünscht, dass "alles mit allem verbunden" sei - und deshalb die Familienbande ihrer Figuren eigens auf einem eigens beigelegten Faltblatt aufgezeichnet hat -, so wenig kann sie die Kluft zwischen diesen beiden Momenten des Widerstands leugnen.

"Und könnten Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Harro Schulze nicht einander begegnen?", fragt sie fast verzweifelt. Nein, sie konnten nicht, aber um das zu begreifen, müsste man mehr über das Denken der Protagonisten erfahren, als Sabine Friedrich ihren Lesern zumuten will, mehr über die planwirtschaftlichen Utopien eines Harnack, die europäische Friedensvision eines Moltke und Trott zu Solz, die radikale Ethik eines Bonhoeffer. Der Versuch, die Welt des deutschen Widerstands zu schildern, ohne tiefer in seine Gedankenwelt zu dringen, gleicht einer Mondexpedition im Partymobil. Sabine Friedrich hat ihn trotzdem gewagt. Es geht nicht, das wissen wir jetzt. Eigentlich haben wir es schon vorher gewusst.

In diesem misslungenen großen Roman steckt ein kleiner, den man gern gelesen hätte. Er handelt von Mildred Harnack-Fish und ihrem Mann Arvid und von einer Liebe zwischen Deutschland und Amerika, die dem Verhängnis, dem sie entgegentrieb, eine eigene, trotzige Würde abgewann. Sabine Friedrich hat ihn nicht geschrieben, aber sie lässt ihr Buch, das mit der Kindheit von Mildred und Arvid beginnt, mit ihrer ersten Begegnung ausklingen. So endet "Wer wir sind" auf einem hohen Ton. Zu spät, aber nicht vergebens.

Sabine Friedrich: "Wer wir sind". Roman.

Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2012. 2032 S., geb., 29,90 [Euro].

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