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Die Reihe Monographien und Texte zur Nietzsche-Forschung (MTNF) setzt seit mehreren Jahrzehnten die Agenda in der sich stetig verändernden Nietzsche-Forschung. Die Bände sind interdisziplinär und international ausgerichtet und spiegeln das gesamte Spektrum der Nietzsche-Forschung wider, von der Philosophie über die Literaturwissenschaft bis zur politischen Theorie. Die Reihe veröffentlicht Monographien und Sammelbände, die einem strengen Peer-Review-Verfahren unterliegen.
Die Buchreihe wird von einem internationalen Redaktionsteam geleitet.

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Produktbeschreibung
Die Reihe Monographien und Texte zur Nietzsche-Forschung (MTNF) setzt seit mehreren Jahrzehnten die Agenda in der sich stetig verändernden Nietzsche-Forschung. Die Bände sind interdisziplinär und international ausgerichtet und spiegeln das gesamte Spektrum der Nietzsche-Forschung wider, von der Philosophie über die Literaturwissenschaft bis zur politischen Theorie. Die Reihe veröffentlicht Monographien und Sammelbände, die einem strengen Peer-Review-Verfahren unterliegen.

Die Buchreihe wird von einem internationalen Redaktionsteam geleitet.


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Autorenporträt
Volker Gerhardt wurde 1944 geboren. Er promovierte 1974 und habilitierte 1984. 1985 war er Professor für Philosophie in Münster, 1986 hatte er eine Gastprofessur an der Universität Zürich, von 1988 bis 1992 war er Leiter des Instituts für Philosophie an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Seit Oktober 1992 ist er Professur für Praktische Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, leitet den DFG-Beirat zur Förderinitiative Bioethik und gehört dem Nationalen Ethikrat an. 1999 hat er mit der Selbstbestimmung eine lebenswissenschaftlich fundierte Begründung der Ethik vorgelegt, der 2001 mit der Individualität die Skizze eines neuen Systems der menschlichen Welterfahrung folgte.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.09.1997

Was der Wille erstrebt, erreicht er
Das gilt auch für Interpreten: Bei Volker Gerhardt schrumpft sich Nietzsche gesund

Die Macht, so hält Volker Gerhardt gleich in den einleitenden Überlegungen des vorliegenden Buches fest, habe einen schlechten Ruf; wer sie bejahe oder gar offen nach ihr strebe, gelte als zynisch und amoralisch. Entsprechend weckt Nietzsche, der Denker des "Willens zur Macht", immer noch Vorbehalte, von der Skepsis bis zum Ressentiment und zur pauschalen Verurteilung. Freilich hat sich das Bild mit der Zeit auch differenziert: Nietzsche gehört mittlerweile zu den philologisch am besten erforschten Philosophen, so daß die Komplexität seines Denkens und Schreibens schwer bestritten werden kann. Außerdem ist er als Vordenker eines nachmetaphysischen, eine Zeitlang hätte man gesagt: postmodernen Denkens zu Ruhm gekommen - als Denker des Vielfältigen, Differenten, Relativen; als Autor zudem, der seine Denkbewegungen im Labyrinth der immer wandelbaren Sprache vollzieht: unberechenbar und nie im Sinne einer sachlichen These festzulegen.

Mit dem philologisch segmentierten, auch neutralisierten Nietzsche hat Volker Gerhardt genauso wenig im Sinn wie mit dem dekonstruierten Bewohner eines literarischen Spiegelkabinetts. Ohne die Notwendigkeit philologischer Forschung zu leugnen, besteht Gerhardt auf der philosophischen Notwendigkeit sachlicher, also auch: kritischer Auseinandersetzung. Entsprechend ist ihm Nietzsches Denken nicht bloß Literatur, sondern ernsthafte Provokation, nicht weniger allerdings scharfsinnige Analyse und präzise Beschreibung. Deshalb läßt sich bei Nietzsche Aufschluß über die Phänomene dieser Welt gewinnen, und vor allem über eines: eben die Macht.

Daß Nietzsche hierzu Entscheidendes zu sagen hat, ist natürlich schon unterstellt, wenn man den Gedanken des Willens zur Macht als Zentrum seines Philosophierens versteht. Aber in Gerhardts Buch geht es nicht um eine immanente Rekonstruktion dieses Gedankens. Das Phänomen der Macht ist nämlich keineswegs gleichbedeutend mit dem, was Nietzsche mit der Formel vom "Willen zur Macht" bezeichnet. Macht im Sinne Gerhardts ist "das Elementarphänomen der sozialen Welt" und deshalb auch immer vom Menschen her, anthropologisch, zu begreifen.

Dieses Phänomen hat Nietzsche, wie Gerhardt zeigt, auch dort untersucht und geklärt, wo er den Gedanken des Willens zur Macht noch gar nicht gefaßt hatte; und dieser Gedanke ist andererseits nicht nur im sozialphilosophischen oder anthropologischen Sinne gemeint, sondern als Grundbestimmung der Welt überhaupt, als Prinzip allen Geschehens. Damit ist die eigentümliche Perspektive von Gerhardts Buch bezeichnet: Es geht um eine Nietzsche-Lektüre aus sozialphilosophischem oder anthropologischem Interesse - eine Lektüre, die Nietzsche bewußt enger fokussiert, als es seinem Selbstverständnis entspräche. Doch wie Gerhardt denkt, kann Nietzsche nur so, im Rahmen einer systematischen Fragestellung, die über sein Denken hinausgreift, zur Sache sprechen.

Diesem Programm entsprechend setzt das Buch mit einem ersten Teil ein, der "begriffsgeschichtliche Aspekte" des Machtbegriffs versammelt. Hier geht es allgemein um "Macht und Metaphysik", dann um "Macht und Politik". Wenn Gerhardt anschließend "Die Macht in Nietzsches Entwicklung" behandelt, zeichnet er ein facettenreiches Bild des Frühwerks und erschließt das gedankliche Feld, auf dem später die Lehre vom Willen zur Macht entwickelt wurde. Dieser ist der dritte Teil des Buches gewidmet, und Gerhardt faßt hier mit dem Untertitel noch einmal prägnant zusammen, worauf es ihm ankommt: Als Denker des Willens zur Macht ist Nietzsche "auf dem Weg zu einer Metaphysik der menschlichen Welt".

Nietzsche war in der Tat "auf dem Weg" zu einer Philosophie vom Willen zur Macht: Es gibt Ansatzpunkte zu ihr, ein immer neu ansetzendes, rastloses Umkreisen des Gedankens in zahllosen Notizen, doch keine ausgearbeitete, ausgereifte Konzeption. Und die Formel von der "Metaphysik der menschlichen Welt" gibt zu verstehen, daß der Versuch, die Welt überhaupt, also jedes Bewegtsein und jede Lebensregung als Wille zur Macht, als Mehr-und Stärkerseinwollen, zu deuten, Metaphern und Begriffe von der menschlichen Welt nehmen muß und diese zugleich überschreitet. Statt von Metaphysik müßte man darum von "Metanthropologie" oder dergleichen sprechen: Man versteht nicht, was das Wesen des Menschen ist, wenn man sich nur am Menschen orientiert; und man versteht, was über den Menschen hinaus ist, nur in der Perspektive des Menschen.

Der Machtbegriff, so Gerhardts Ergebnis, ist "wie wenige andere" geeignet, diese Ambivalenz zu erfassen: Was die menschlichen Möglichkeiten eigentlich ausmacht, ist zugleich das Wesen desjenigen, was die menschlichen Möglichkeiten beschränkt - der Welt, sofern sie anders als der Mensch und dem Menschen unverfügbar ist. Nietzsche hat diesen Gedanken in einer oft irritierenden Weise artikuliert und sich dabei auch nicht selten in vordergründige Polemiken gegen die philosophische Tradition verfangen. Läßt man sich jedoch von seiner Überbietungsrhetorik nicht verwirren, so zeigt sich, wie Gerhardt festhält, "daß an Nietzsche längst nicht alles so neu und grundstürzend ist, wie viele seiner Leser es - mit ihm - auch heute noch gerne glauben". Nietzsche erscheint dann vielmehr als ein Denker in der Tradition der europäischen Metaphysik - als einer der großen und weiterführenden, eigenständig, ohne daß er alle anderen überbieten müßte.

Ein bisweilen so überspannter und exaltierter Autor wie Nietzsche kann das Gegengewicht einer besonnenen, auf Sachlichkeit bestehenden Interpretation wie der vorliegenden gut gebrauchen. Gerhardts Buch holt Nietzsche außerdem aus mancherlei interpretatorischen Extravaganzen auf den Boden der weltbezogenen Philosophie zurück. So haben wir mehr von ihm. GÜNTER FIGAL

Volker Gerhardt: "Vom Willen zur Macht". Anthropologie und Metaphysik der Macht am exemplarischen Fall Friedrich Nietzsches. Monographien und Texte zur Nietzsche-Forschung, Band 34. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1996. XIV und 372 S., geb., 198,- DM.

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