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»Wenn du willst, dass das Leiden endet, dann musst du handeln.« Tsitsi Dangarembga Während des Unabhängigkeitskrieges in Simbabwe beginnt Tambu ihr zweites Jahr am Young Ladies' College of the Sacred Heart - einer Missionsschule, die von weißen Nonnen geführt wird und in der koloniale rassistische Strukturen tief verankert sind. Tambu ist ehrgeizig. Doch trotz ihrer überdurchschnittlichen Leistungen gelingt es ihr nicht, in die Bestenliste der Schule aufgenommen zu werden. In ihrem Bestreben um Anerkennung versucht sie schließlich bis ins Extreme, sich an ihr vorherrschend weißes Umfeld…mehr

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Produktbeschreibung
»Wenn du willst, dass das Leiden endet, dann musst du handeln.« Tsitsi Dangarembga Während des Unabhängigkeitskrieges in Simbabwe beginnt Tambu ihr zweites Jahr am Young Ladies' College of the Sacred Heart - einer Missionsschule, die von weißen Nonnen geführt wird und in der koloniale rassistische Strukturen tief verankert sind. Tambu ist ehrgeizig. Doch trotz ihrer überdurchschnittlichen Leistungen gelingt es ihr nicht, in die Bestenliste der Schule aufgenommen zu werden. In ihrem Bestreben um Anerkennung versucht sie schließlich bis ins Extreme, sich an ihr vorherrschend weißes Umfeld anzupassen. Und verleugnet dabei zunehmend ihre Herkunft. Der zweite Teil der Tambudzai-Trilogie ist ein fesselnder und kraftvoller Roman, der ein Bewusstsein für die weitreichenden und komplexen Auswirkungen des Kolonialismus schafft. »Die Ironie des Romans - und Ironie ist der Anker, an dem an dem die ganze Geschichte hängt, ist, dass Tambu nicht erkennt, wie falsch und unerreichbar ihr Ziel ist. In gewissem Sinne ist dies die gleiche alte Geschichte vom Schwarzsein in einer viel zu weißen Welt, auch wenn hier - noch mehr Ironie - die weiße Welt tatsächlich in Afrika ist.« Helon Habila, The Guardian »Das Perfide ist - und das durchschauen die Lesenden, aber nicht Tambu selbst -, dass sie ohnehin chancenlos ist. Tambudzai, die von ihrer Familie keinerlei Verständnis oder Unterstützung erfährt, begreift nicht, dass der Fehler nicht bei ihr liegt, sondern im System: Eine herausragende schwarze Schülerin ist an einer weißen Schule nicht vorgesehen. Auch wenn, und das ist besonders absurd, diese Schule in Afrika liegt. Tsitsi Dangarembga erzählt in diesem beklemmenden Anti-Bildungsroman mit grausamer analytischer Genauigkeit von Tambudzais wiederholtem Scheitern. Am Schluss fragt sich Tambu, welche Perspektive es für sie als "neue Simbabwerin" gibt.« Dina Netz, DLF Kultur

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Autorenporträt
Tsitsi Dangarembga ist Filmemacherin, Dramaturgin und Schriftstellerin. 1988 veröffentlichte sie ihren Roman »Nervous Conditions«, der in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde. Das Buch gilt als der erste afrikanische Frauenroman. 1992 gründete sie ihre eigene Produktionsfirma Nyerai Films. Tsitsi Dangarembga setzt sich intensiv für die Förderung filmschaffender Frauen in Simbabwe und anderen afrikanischen Ländern ein. Sie ist Gründerin der Organisation Women Filmmakers of Simbabwe und Direktorin des International Images Film Festival for Women in Harare. Seit 2009 steht Tsitsi Dangarembga dem Institute of Creative Arts for Progress in Africa Trust vor. 2021 erhielt sie den PEN Pinter Prize, den PEN International Award for Freedom of Expression sowie den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Wer wissen will, wie ein junges, strahlendes, hoffnungsfrohes schwarzes Mädchen im Simbabwe (damals Rhodesien) der 60er Jahre gebrochen wurde, der muss diesen zweiten Roman von Dangarembgas Trilogie lesen, meint Rezensent Fridtjof Küchemann. Rassismus und eine patriarchalische Gesellschaft machen es der jungen Tambu praktisch unmöglich, in der Schule (auf der sie eins von nur wenigen schwarzen Mädchen ist) und im Beruf so erfolgreich zu sein, wie sie es verdient hätte. Die ganzen kleinen Gemeinheiten schildert Dangarembga mit "größter Genauigkeit", aber der Roman geht tiefer und erzählt auch von den "Wurzeln des heutigen Gewaltregimes in Simbabwe", erklärt der Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.10.2022

Glaube bloß nicht, du wärst etwas Besseres

Wie aus Vorahnung Verzweiflung wird: Tsitsi Dangarembgas Roman "Verleugnen", der zweite Teil ihrer Tambu-Trilogie.

Von Fridtjof Küchemann

Wie hat es mit Tambu nur so weit kommen können? In "Aufbrechen", dem ersten Teil der ihr gewidmeten Trilogie, verabschieden sich die Leser von ihr als jungem Mädchen mit dem schleichenden Gefühl, einem Verhängnis entgegenzugehen. Im in deutscher Übersetzung als Nächstes veröffentlichten dritten Teil, "Überleben", begegnet sie ihnen als arbeitslose Frau wieder, die ihr Wohnheim in Harare verlassen soll, weil sie zu alt dafür geworden sei. Als sie sich zu Beginn des Buchs eine neue Bleibe ansehen will, droht ihr ein Dienstmädchen, den Hund auf sie zu hetzen, falls sie nicht verschwindet.

Wer Tsitsi Dangarembga nicht allein als Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels und als unerschrockene Kämpferin für bessere Lebensbedingungen in Simbabwe kennt, sondern durch ihre Bücher, die beispielhaft Kindheit, Jugend und Erwachsenenleben in ihrem Heimatland erzählen, wird sich ungeduldig fragen, wie aus Tambudzai Sigauke, einem Mädchen mit trotz dunkler Vorahnung offensichtlich strahlender Zukunft das Wrack werden konnte, das die Autorin ihren Lesern schließlich im Abschlussband schmerzlich nahebringt. Jetzt ist mit "Verleugnen" auch der zweite Teil der Trilogie in deutscher Übersetzung erschienen und schließt die Lücke.

Vom ersten Satz des ersten Buchs an hält Tsitsi Dangarembga ihre Leserschaft auf Abstand zu ihrer Heldin. So schwer es fällt, sie sympathisch zu finden, so nachvollziehbar schildert ihre Autorin, was Tambu zu Opportunismus, Gleichgültigkeit und gar Gehässigkeit verleitet. Der Tod ihres älteren Bruders, den ihr Onkel zur Ausbildung aus dem Dorf mit in die von ihm geleitete Missionarsschule genommen hatte, eröffnete ihr einen Bildungsweg, der einem Mädchen vom Land im Simbabwe, damals Rhodesien, der Sechzigerjahre eigentlich verwehrt bleiben musste. Weil kein anderer Junge infrage kam, durfte Tambu an des Bruders statt auf die Schule gehen. Mit größter Anstrengung wurde sie so gut, dass sie ein Stipendium am "Young Ladies' College of the Sacred Heart", der besten privaten Mädchenschule des Landes, bekommen hat, auf der kaum mehr als eine Handvoll schwarze Schülerinnen angenommen werden. Den einen Preis hat sie längst bezahlt: Sie hat sich ihren Eltern entfremdet. Vom anderen erzählt "Verleugnen": Sie fügt sich wie ihr Onkel auf eine Weise in das Herrschaftssystem der weißen Siedler, die die stärker werdenden Unabhängigkeitskämpfer des Landes als Provokation empfinden. So steht sie zwischen den Gemeinschaften. Bald wird man sagen müssen: zwischen den Fronten.

"Verleugnen" beginnt mit einem Blutbad. Tambus Onkel Babamukuru wird vor dem versammelten Dorf mit einem Gewehrkolben zusammengeschlagen und überlebt nur, weil Tambus Schwester, die sich einer vana mukoma genannten Widerstandsgruppe angeschlossen hat, auf eine Landmine tritt, die ihr ein Bein ausreißt. Babamukuru hat das einzige Auto. Er muss sie zur nächsten Ärztin fahren.

Die Kämpfe überschatten weite Teile der Handlung in "Verleugnen": Immer wieder erreichen die Schülerinnen des Internats Schreckensmeldungen über Gräueltaten an Verwandten. Schließlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Kämpfe Sacred Heart erreichen. Es braucht keine große Phantasie, um sich auszumalen, was das für die Schwestern heißen würde, für die vielen Töchter reicher Weißer, die hier unterrichtet werden, und für die wenigen schwarzen Schülerinnen, die hier mit Weißen leben und lernen.

Tsitsi Dangarembga schildert kleine Grausamkeiten und strukturelle Ungerechtigkeiten im Alltag der Schülerinnen mit größter Genauigkeit. Die weißen Mädchen diskutieren am gemeinsamen Esstisch, ob der Kakao, wenn eine schwarze Mitschülerin ihn angefasst hat, noch genießbar wäre. Immer wieder kommt es zu Streit unter den schwarzen Mädchen aus den unteren Klassen, zu sechst zusammengepfercht in einem Vierbettzimmer. Anfangs kann sich Tambu kaum konzentrieren nach den traumatischen Erlebnissen in ihrem Dorf. Anvertrauen darf sie sich freilich auch niemandem. Als sie dann doch ihr ehrgeiziges Ziel erreicht und die Mittlere Reife mit Bestnote erhält, bekommt eine andere, weiße Schülerin die Auszeichnung, weil "dem Young Ladies' College of the Sacred Heart daran gelegen ist, abgerundete Persönlichkeiten auszubilden". Zuvor war Tambu auf einer Toilette erwischt worden, die den weißen Schülerinnen vorbehalten ist. Sie hatte nicht einmal mehr Gelegenheit, sich zu säubern, bevor sie die Kabine verlassen musste.

Kriegsbedingt kündigen immer mehr Lehrer, und die Mädchen mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt müssen zum Unterricht in eine staatliche Highschool gefahren werden. Tambu hat als Schwarze dort keinen Zugang und kann sich nur mithilfe der Notizen einer Mitschülerin aufs Abitur vorbereiten. Kein Wunder, dass ihr Abschluss nicht nur für den Onkel eine Enttäuschung ist. Im unabhängigen Simbabwe schließlich erlebt Tambu, inzwischen Texterin in einer Werbeagentur in Harare, wie ihre preisgekrönte Kampagne kurzerhand dem weißen Textchef zugeschrieben wird.

"Ich war in zweierlei Hinsicht eine biologisch frevelhafte Person", resümiert Tambu einmal: wegen ihres Geschlechts und ihrer Hautfarbe. Eine bittere Erkenntnis in einem Leben, in dem sie immer wieder mit einer Brutalität auf die schwarzen Frauen zugestandenen Plätze zurückgezwungen wird, die Tsitsi Dangarembga ebenso sorgfältig wie schonungslos schildert. "Ein besseres Simbabwe für alle" hatte die Autorin im Jahr 2020 auf einem Protestplakat gefordert. Unlängst ist sie dafür unter anderem wegen Anstachelung zu öffentlichem Unfrieden zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung und einer Geldstrafe verurteilt worden (F.A.Z. vom 30. September). Von den Wurzeln des heutigen Gewaltregimes in Simbabwe, gegen das Tsitsi Dangarembga mit vielen anderen aufbegehrt, erzählt sie in ihrer Literatur.

Tsitsi Dangarembga: "Verleugnen". Roman.

Aus dem Englischen von Anette Grube. Orlanda Verlag, Berlin 2022. 306 S., br., 24,- Euro

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