Gert Ledig
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Vergeltung (eBook, ePUB)
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Apokalyptisch wird der Luftangriff der Alliierten auf eine deutsche Stadt im zweiten Weltkrieg beschrieben. Schicksale einzelner Menchen - vor, während und nach der Bombardierung- zeigen das Ausmaß des Grauens und des Schreckens für den Einzelnen und vorallen für die Zivilbevölkerung. Das Buch erschein erstmals 1956 in S. Fischer Verlag
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Gert Ledig wurde 1921 in Leipzig geboren. Nach der Trennung seiner Eltern lebte er als Kind in Wien, später wieder in Leipzig und meldete sich freiwillig als Soldat. Am zweiten Weltkrieg nahm er erst als Pionier, später als Unteroffizier teil, wurde als "Politisch unzuverlässig" strafversetzt und schwer verwundet. Nach dem Krieg übte er verschiedene Tätigkeiten aus, bis er durch seine realistischen Kriegsromane Erfolg hatte
Produktdetails
- Verlag: via tolino media
- Seitenzahl: 160
- Erscheinungstermin: 17. Oktober 2016
- Deutsch
- ISBN-13: 9783739366449
- Artikelnr.: 46590259
"Die Druckwelle dieser Prosa erfasst den Leser sofort, schleudert ihn von Hauptsatz zu Hauptsatz, von Inferno zu Inferno - kein Atemholen. Explosion und Sog lassen den Lesenden für Wochen nicht los, lassen ihn allein, verstört, verzweifelt, abgeschlagen, wütend. Siebzig Minuten Qual und Pein." (Peter Roos, Frankfurter Allgemeine Zeitung) "Ledig enthüllt in seiner kompromisslosen Schilderung des Kriegsgrauens während eines Bombenangriffs den nationalen Wertekanon von 'Vaterland, Heldentum, Tradition, Ehre' als pure Phraseologie. Er zeigt das wahre Gesicht des Krieges: Für die Betroffenen ist er die Gegenwart des Nichts und der Sinnlosigkeit. Und wenn es einen Gott gäbe, lässt Ledig leitmotivisch anklingen, dann habe er seine
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Existenzberechtigung verloren, weil er dies Ungeheuerliche geschehen lasse." (Reinhard Baumgart, Die Zeit) "Bemerkenswert ist an Vergeltung nicht nur die Körpersprache der Gewalt. Bemerkenswert ist auch, wie es Ledig in seinem Ausschnitt von dem siebzigminütigen Inferno gelungen ist, eine Fülle von Verhaltensweisen zu beleuchten, von den Vorgängen in dem amerikanischen Bomber bis hinunter in die Stadt, wo das Verhalten ihrer Bewohner und Verteidiger in den Straßen, Bunkern und Luftschutzkellern eine von nachträglicher Beschönigung meilenweit entfernte Welt vor Augen führt (in ihr gibt es viele Züge von Menschen inmitten einer solchen Vernichtungswalze: Duldsamkeit und Panik, Feigheit und Rachsucht, Hilfsbereitschaft und Zynismus; nur eines gibt es nicht: jenen körperlosen, auf ideologischen Bedarf zugeschnittenen Heroismus, die spätere Vorstellung von der zumindest in diesen Ausnahmezuständen funktionierenden 'deutschen Schicksalsgemeinschaft')." (Uwe Pralle, Frankfurter Rundschau) "Er hat die Wahrheit über den Krieg dargestellt, es ist ein erschütterndes Buch. Vergeltung ist ein Buch nicht über Deutsche oder über Amerikaner, die da auch auftreten, es ist ein Buch über die Leiden der Menschen in dieser Zeit, und deswegen glaube ich, dass dieses Buch noch lange nicht passé ist." (Marcel Reich-Ranicki) Gert Ledig war während des 2. Weltkrieges Zeitzeuge der Kämpfe in Russland. Der Autor meldete sich mit 18 Jahren freiwillig, wurde mehrfach schwer verletzt und kam mit seinen Vorgesetzten in Streit wegen unsinniger grausamer Befehle.
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Den Roman stand lange bei mir im Regal, ohne dass er mich zum Lesen reizte. Der Grund war, dass ich einmal einen kurzen Blick hineingeworfen und ihn angelesen hatte, aber dieser erste Eindruck ließ mich vor ihm zurückschrecken. Die Schreibweise erschien mir zu direkt, zu brutal, die …
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Den Roman stand lange bei mir im Regal, ohne dass er mich zum Lesen reizte. Der Grund war, dass ich einmal einen kurzen Blick hineingeworfen und ihn angelesen hatte, aber dieser erste Eindruck ließ mich vor ihm zurückschrecken. Die Schreibweise erschien mir zu direkt, zu brutal, die Handlung ohne Hinführung und Einleitung zu unvermittelt und abrupt einsetzend; es fehlte mir der Zusammenhang.
Ich habe ihn nun doch hervorgeholt und gelesen, habe mich in seine Darstellungsweise allmählich hineingefunden und erkannt, dass sie dem Inhalt völlig angemessen ist und …bin von ihm sehr beeindruckt.
Es gelingt Ledig, das Grauen eines etwa siebzig Minuten dauernden Bombenangriffs (natürlich im Zweiten Weltkrieg) auf eine ungenannte deutsche Großstadt und damit den Wahnsinn des Krieges mit ungeheurer sprachlicher Intensität, Wucht und mit erbarmungslosen Realismus dem Leser zu vermitteln, dass es diesem pausenlos eiskalt den Rücken hinunterläuft. Jeder der eine leichte, angenehme Lektüre erwartet, sei gewarnt! Er muss sich vielmehr darauf gefasst machen, dass die ganze Brutalität, Grausamkeit und sinnlose Menschenschlächterei des Krieges ihm – völlig schonungslos und ungeschminkt – 200 Seiten lang unentwegt „um die Ohren“ gehauen wird! Nach einem Schlupfloch oder nach Trost wird er vergeblich suchen!
Aber nicht nur der Inhalt ist harte Kost, auch die Darstellungsweise verlangt dem Leser einiges ab. Er darf keine – ich habe es schon angedeutet – zusammenhängend und fortlaufend erzählte Handlung erwarten. Das Geschehen wird in kurze Bruchstücke, meist kaum länger als eine oder eineinhalb Seiten, zerhackt, die eine bestimmte Situation der Bombardierung und deren Auswirkung auf einzelne oder mehrere Personen beschreiben. Dann schwenkt der Verfasser unvermittelt – und sozusagen mit hartem Schnitt – um auf eine andere Situation mit anderen Personen. Die jeweiligen Personen werden aber dann im Verlaufe des Romans immer wieder aufgegriffen und in späteren Situationen (wiederum in kurzen Erzählepisoden und –splittern) gezeigt. Es herrscht somit keineswegs – wie man vielleicht zu Beginn der Lektüre glaubt – absolute Willkür und Regellosigkeit, sondern es kommt durchaus eine Kontinuität und Abfolge der Handlung zumindest für diese einzelnen Personen und Personengruppen zustande, so dass man ihr hartes Schicksal während des Bombenangriffs verfolgen kann. Dennoch stellt diese Form der Darstellung an den Leser beträchtliche Anforderungen.
Die dreizehn Kapitel des Buches bestehen aus lauter solchen Einzelepisoden mit einer Ausnahme: Am Beginn jedes Kapitels wird von jeweils einer wichtigen Person, die in mehreren Episoden auftaucht, eine Art knapper Lebensabriss entworfen.
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Ein absolut lesenswertes Buch, wenn man sich darauf einlassen will!
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