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*Ausgezeichnet mit dem Debütpreis des Harbour Front Literaturfestivals und dem Publikumspreis beim Franz-Tumler-Literaturpreis* Inmitten des Schweigens ihrer Familie hat Franka sich schon immer verloren gefühlt. Bereits ihre Großmutter, genannt die Fuchsin, hortete Geheimnisse wie die schwarzen Steine in ihrer Schürze. Als Franka mit Ende Zwanzig in die fränkische Provinz mit den Himmelsweihern und Spiegelkarpfen zurückfährt, sieht sie endlich hin: Wie das war in den Nullerjahren, als Deutschland Weltmeister im eigenen Land werden wollte. Als ihr Vater starb und sie in Patrick und Janna...
*Ausgezeichnet mit dem Debütpreis des Harbour Front Literaturfestivals und dem Publikumspreis beim Franz-Tumler-Literaturpreis* Inmitten des Schweigens ihrer Familie hat Franka sich schon immer verloren gefühlt. Bereits ihre Großmutter, genannt die Fuchsin, hortete Geheimnisse wie die schwarzen Steine in ihrer Schürze. Als Franka mit Ende Zwanzig in die fränkische Provinz mit den Himmelsweihern und Spiegelkarpfen zurückfährt, sieht sie endlich hin: Wie das war in den Nullerjahren, als Deutschland Weltmeister im eigenen Land werden wollte. Als ihr Vater starb und sie in Patrick und Janna Gleichgesinnte fand, die Unsicherheit mit Krawall, Frustration mit Faustschlägen übertünchten. Als sie immer tiefer in die rechte Szene einstieg. Sie beginnt Fragen zu stellen und sucht nach einer Haltung zur Vergangenheit.
Ein hochaktuelles Debüt über eine Jugend auf dem Land zwischen der Sehnsucht nach Zugehörigkeit, radikaler Wut und den blinden Flecken der eigenen Familie.
»Was auch heute in Deutschland mehr oder minder im Untergrund rumort, bringt Annegret Liepold mutig zur Sprache.« Abendzeitung
Ein hochaktuelles Debüt über eine Jugend auf dem Land zwischen der Sehnsucht nach Zugehörigkeit, radikaler Wut und den blinden Flecken der eigenen Familie.
»Was auch heute in Deutschland mehr oder minder im Untergrund rumort, bringt Annegret Liepold mutig zur Sprache.« Abendzeitung
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Annegret Liepold, geboren 1990 in Nürnberg, hat Komparatistik und Politikwissenschaften in München und Paris studiert. Für die Arbeit an ihrem Debüt Unter Grund erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u.a. das Literaturstipendium der Stadt München sowie die Einladung zur 15. Schreibwerkstatt der Jürgen-Ponto-Stiftung und zur Romanwerkstatt des Literaturforums im Brecht-Haus Berlin. 2022 war sie Finalistin des open mike. Sie arbeitet für die »Bayerische Akademie des Schreibens« am Literaturhaus München.
Produktdetails
- Verlag: Penguin Random House
- Seitenzahl: 256
- Erscheinungstermin: 1. Februar 2025
- Deutsch
- ISBN-13: 9783641330507
- Artikelnr.: 72044702
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
"Angenehm unverkopft" findet Rezensentin Nadja Schlüter diese Coming of Age - Geschichte von Annegret Liepold, die das Abdriften einer Teenagerin ins rechtsradikale Milieu in den Blick nimmt. Das Besondere: Die Geschichte spielt zur Abwechslung mal nicht in Ostdeutschland, sondern im Westen, in der fränkischen Provinz. Hier wächst Franziska in prekären Umständen während der neunziger Jahre auf, so Schlüter, der Vater ist schon tot, die Mutter mit Esoterik beschäftigt, die Großmutter emotional unzugänglich. Franziska selbst ist Außenseiterin und beginnt, so Schlüter, sich mehr und mehr auf die Seite ihrer rechtsradikalen Freunde zu schlagen. Schlüter findet diese Entwicklung recht authentisch dargestellt, selbst wenn die "Eskalationsstufen" manchmal ein wenig zu schnell erreicht werden. Als Bedingung für die Radikalisierung ihrer Hauptfigur macht die Autorin nicht nur die problematische Familie aus, sondern auch das rechte Gedankengut, das unterschwellig bei den Dorfbewohnern schlummert. Als Franziska als Erwachsene zurückkehrt, die mittlerweile aus der Szene ausgestiegen ist und ihr Umfeld mit der Vergangenheit konfrontiert, herrscht größtenteil Verdrängung und Schweigen. Als wichtigen Aufruf nicht wegzuhören, wenn mal wieder das Horst-Wessel-Lied ertönt, sieht die Kritikerin hingegen dieses Buch.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»'Unter Grund' ist ein eindringliches Buch über offenen und verdeckten Rechtsradikalismus, das nicht versucht zu erklären, sondern dem schleichenden Abrutschen in rechtsextremes Gedankengut nachspürt und es ist eine Geschichte über die zerstörerische Kraft des Schweigens.« Capriccio
Wo beginnt die Schuld?
In dem Debütroman "Unter Grund" von Annegret Liephold geht es um ein aktuelles Thema.
Mit Ende 20 kehrt Franka zurück in die fränkische Provinz, um sich ihrer Vergangenheit zu stellen: ihrem Einstieg in die rechte Szene und um ihr jahrelanges …
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Wo beginnt die Schuld?
In dem Debütroman "Unter Grund" von Annegret Liephold geht es um ein aktuelles Thema.
Mit Ende 20 kehrt Franka zurück in die fränkische Provinz, um sich ihrer Vergangenheit zu stellen: ihrem Einstieg in die rechte Szene und um ihr jahrelanges Schweigen & Verdrängen zu beenden.
Die Autorin vermittelt, wie leicht es ist, sich als frustrierter & unsicherer junger Mensch mit dem Wunsch nach Zugehörigkeit beeinflussen zu lassen und wie (un)bewusst dann Entscheidungen getroffen werden - ohne über das eigene Handeln oder die Konsequenzen nachzudenken. Gelungen finde ich, wie die Autorin die Geschichte von Franka mit der Vergangenheit ihrer Familie & den NSU-Prozessen verknüpft. Auch sprachlich überzeugt Annegret Liepold. Der Charakter "Franka" hätte etwas weiter ausgearbeitet werden können, um mehr Tiefe zu bekommen und greifbarer zu werden.
Ich vergebe 4 Sterne, weil es ein wichtiges Thema ist, mit dem man sich gerade heutzutage beschäftigen sollte - und diese Geschichte eine gute Grundlage für Auseinandersetzung & Diskussion ist.
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interessant und erschreckend
Das Buch " Unter Grund" von Annegret Liepold zeigt erschreckend auf, wie ein junges Mädchen in die rechte Szene abgleitet.
Franka ist Referendarin und wohnt mit ihrer Klasse dem NSU Prozess um Frau Zschäpe bei. Dabei kommen Erinnerung an ihre …
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interessant und erschreckend
Das Buch " Unter Grund" von Annegret Liepold zeigt erschreckend auf, wie ein junges Mädchen in die rechte Szene abgleitet.
Franka ist Referendarin und wohnt mit ihrer Klasse dem NSU Prozess um Frau Zschäpe bei. Dabei kommen Erinnerung an ihre Jugend in ihrem Dorf zurück, als sie selbst rechtes Gedankengut vertrat.
Franka wuchs in einem kleinen Dorf in Süddeutschland auf. Ihr Vater, ihr größter Vertrauter ,starb als sie elf war. Ihre Familie geprägt durch eine dominante, wenig einfühlsame Großmutte und eine Mutter, die das Schweigen zur Hauptaufgabe machte. Die einzige Frau, die für die noch wichtig ist, ist die Schwester ihres Vater, die nach seinem Tod aus den USA zurückgekommt.
In der Schule ist Franka Aussenseiterin. Sie selbst, unsicher, wnig selbstreflektiert und ihr einziger Freund Leon, distanziert sich von ihr, als sie seinem Werben nicht nachgibt.Sie fühlt sich allein und ausgegrenzt und trifft in dieser Situation auf Patrick und Janna. Beide sind in der rechten Szene verortet. Dort findet Franka Verständnis und vermeintliche Freunde. Von nun an ist ihr Leben geprägt von Alkohol, rechten Parolen, wie der Auschwitzverleugnung und Fremdenhass bis hin zu Übergriffen, Grabschädung und anderen Anschlägen.
Das Buch beginnt langsam mit Frankas Familiengeschichte, die ich etwas ausschweifend fand. Da wäre etwas Straffung gut gewesen. Aber dann wird dieses Buch sehr interessant. Es wird aufgezeigt, wie einfach es ist , in eine Gemeinschaft zu geraten, die rechtes Gedankengut hegt und ihre Reden Taten folgen lässt. Gerde junge Menschen, die Orientierung suchen und keinen Halt haben durch Elternhaus oder Freunde, sind hier einfache Opfer, da ihre politische Einstellung noch nicht gefestigt ist und es ihnen eigentlich nur um Verständnis und Anerkennung geht und dann verselbständigen sich Sachen sehr schnell, um diese Anerkennung zu erlangen. Muster, die man in der Pubertät häufig findet, die ja eine Orientierungsphase ist, die aber gefährlich wird, wenn es in diese Richtung geht.
Alles in allem eine hochaktuelles Debüt, das am Anfang etwas mehr Straffung vertragen hätte.
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Gebundenes Buch
Der Weg in die Radikalisierung
In ihrem Debütroman „Unter Grund“ hat Annegret Liepold den Weg einer Jugendlichen in die Radikalisierung zu einer Rechtsextremen sehr geschickt beschrieben.
Doch zuerst will ich auf das Cover eingehen. Auf dem Titelbild ist ein Fuchs im Dickicht …
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Der Weg in die Radikalisierung
In ihrem Debütroman „Unter Grund“ hat Annegret Liepold den Weg einer Jugendlichen in die Radikalisierung zu einer Rechtsextremen sehr geschickt beschrieben.
Doch zuerst will ich auf das Cover eingehen. Auf dem Titelbild ist ein Fuchs im Dickicht abgebildet, was meines Erachtens sehr passend ist. In dem Roman ist die Großmutter der Protagonistin eine zentrale Figur, welche den Spitznamen Füchsin hat. Was ich auch noch zu der Gestaltung des Romanes zähle ist die Anzahl der Kapitel: Das Buch hat vergleichsweise sehr wenige Kapitel, was leider nicht den „1-Kapitel-lese-ich-noch-Effekt“ hat. Jedoch hat die Aufteilung schon Sinn ergeben.
Doch nun zu dem Thema: Die angesprochenen Themen sind bedauerlicherweise höchst aktuell, was schon mit dem Einstieg, den NSU-Prozessen, klar wird. Jedoch wird all dies gut aufgearbeitet. Es geht auch um die Aufarbeitung von Geheimnissen, die über Generationen hinweg verschwiegen wurden, um Antisemitismus, Xenophobie, sexuelle Belästigung und Gewalt. Auch am Ende des Buches gibt es eine Erklärung von Begriffen oder Liedtexte, die in dem Roman angesprochen wurden.
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, da er sehr verständlich ist und eher parataktisch aufgebaut ist. Das Einbauen der Dialoge in den Fließtext ist sehr gut gelungen.
Die Figuren haben mir sehr gut gefallen und wirkten sehr authentisch. Mir waren fast alle Charaktere äußerst unsympathisch, was jedoch wahrscheinlich die Intention dahinter war. Insbesondere Franziska macht innerhalb des Romanes eine unfassbare Entwicklung. Interessant anzumerken ist auch, dass sehr viel mit Zeitsprüngen gearbeitet wird. Von der Situation am Romananfang bis zum Ende vergehen nur ungefähr zwei Tage, jedoch gibt es sehr häufig Rückblenden.
Ich empfehle diesen Roman wirklich für jede Person in Deutschland. Eigentlich sollten alle Menschen einmal so eine Geschichte gelesen haben, um zu verstehen, wie „einfach“ es ist, in eine solche Szene abzurutschen und wie gefährlich so etwas werden kann.
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Gebundenes Buch
Ein beeindruckendes Debüt
"Unter Grund" von Annegret Liepold erschien im Hinblick auf die politische Lage gerade zur richtigen Zeit und sollte jetzt, vor allem von Jugendlichen, gelesen werden.
Wir haben das Jahr 2006, Franka ist 16 und lebt in einem Dorf in Franken. Sie lernt neue …
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Ein beeindruckendes Debüt
"Unter Grund" von Annegret Liepold erschien im Hinblick auf die politische Lage gerade zur richtigen Zeit und sollte jetzt, vor allem von Jugendlichen, gelesen werden.
Wir haben das Jahr 2006, Franka ist 16 und lebt in einem Dorf in Franken. Sie lernt neue Leute kennen und wir verfolgen, wie sie durch die neuen Freunde immer weiter in die rechte Szene rutscht, was sich in von ihr begangenen Straftaten gipfelt und mit einem Schulwechsel endet.
Im Jetzt ist Franka Referendarin und wird bei einem Prozesstag des NSU-Prozesses von ihrer Vergangenheit eingeholt.
Behandelt werden Themen wie Einsamkeit, Zugehörigkeit, die Suche nach der Identität, Schweigen, Schuld, das Kennen der eigenen Familie, Radikalisierung und der Wechsel von Mitläufer zu Täter.
Es hatte auf mich eine regelrechte Sogwirkung und ich fand es erschreckend authentisch.
Eine klare Leseempfehlung von mir.
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Gebundenes Buch
Franziska Fuchsberger, genannt Franka, ist die Protagonistin im Roman „Unter Grund“ von Annegret Liepold. Die 27-jährige Referendarin an einer Volksschule lebt seit 2017 in einer Wohngemeinschaft mit Hannah, die als Journalistin über den NSU-Prozess in München berichtet. …
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Franziska Fuchsberger, genannt Franka, ist die Protagonistin im Roman „Unter Grund“ von Annegret Liepold. Die 27-jährige Referendarin an einer Volksschule lebt seit 2017 in einer Wohngemeinschaft mit Hannah, die als Journalistin über den NSU-Prozess in München berichtet. Als Franka mit ihrer Schulklasse eine der Sitzungen besucht, schweifen ihre Gedanken in die Vergangenheit ab, zu einer Zeit, in der sie sich mit Freunden aus der rechten Szene umgab. Von diesem Kapitel ihres Lebens weiß aktuell aber niemand in ihrem Umfeld. Spontan beschließt sie, in ihr Heimatdorf in der Nähe von Erlangen zu fahren. Ihre Mutter und ihre Tante leben dort immer noch, aber ihre Großmutter, von allen als „Fuchsin“ bezeichnet, ist vor einigen Jahren verstorben. Über deren Leben liegt ein Geheimnis, das erst im Verlauf der Geschichte enthüllt wird.
Als Franka elf Jahre alt war, ist ihr Vater gestorben. Mit ihm ist sie viel durch die Natur gestreift und hat ihm dabei geholfen, den familieneigenen Weiher abzufischen. Sie hat gute Schulnoten, auf die ihr Vater sicher stolz wäre, aber keine bemerkenswerten Freundschaften. Die Beziehung zu ihrer Mutter ist kompliziert und viele Dinge zwischen ihnen bleiben unausgesprochen. Als sie Leon kennenlernt, der eines Tages ins Dorf zieht, erfährt sie zum echte Aufmerksamkeit. Während der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland gerät ihre Beziehung in eine Krise. Sie findet Anschluss bei Janna und Patrick. Die beiden sind der Ansicht, dass man eine Meinung nicht nur in der Öffentlichkeit äußern, sondern auch aktionsmäßig durchsetzen sollte. Zum ersten Mal fühlt Franka sich einer Gruppe zugehörig.
Bis zu ihrem Besuch des Prozesses hat sie über ihre Vergangenheit geschwiegen. Innerlich hat sie sich von den früheren Geschehnissen zwar distanziert, aber nicht im Einzelnen damit auseinandergesetzt. Nun aber drängen die Erinnerungen an die Oberfläche und fordern sie heraus, sich den Begebenheiten von damals zu stellen, denn sie will ihr jetziges Leben nicht erneut hinter sich lassen. Es ist nicht immer leicht, den zeitlichen Sprüngen zwischen den Abschnitten zu folgen. Ich hätte mir eine weitere Darstellung dazu gewünscht, ob das Familiengeheimnis einen Bezug zur Entwicklung der extremen Einstellungen von Franka als Jugendliche hat. Im Anhang finden sich ein Glossar und Verweise zu den im Text verwendeten Begrifflichkeiten des rechten Gedankenguts, die zur Verdeutlichung unumgänglich sind.
Annegret Liepolds zeigt mit ihrem Roman „Unter Grund“ ein Beispiel dafür, welche Mechanismen eine Radikalisierung in kurzer Zeit begünstigen können. Sie greift damit ein hochaktuelles und wichtiges Thema auf. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung.
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Gebundenes Buch
Umgang mit einer belasteten Vergangenheit
Die angehende Lehrerin Franka besucht in ihrem Referendariat mit einer Schulklasse den NSU-Prozess gegen Beate Zschäpe. Das Verhalten der Angeklagten katapultiert Franka in ihre eigene Vergangenheit, in ihre Kindheit mit der Großmutter, der …
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Umgang mit einer belasteten Vergangenheit
Die angehende Lehrerin Franka besucht in ihrem Referendariat mit einer Schulklasse den NSU-Prozess gegen Beate Zschäpe. Das Verhalten der Angeklagten katapultiert Franka in ihre eigene Vergangenheit, in ihre Kindheit mit der Großmutter, der Fuchsin, mit den Freunden von damals und dem rechtsradikalen Sumpf, in den sie mit Patrick und Janna hineinglitt. Franka sucht nach einem Umgang mit ihrer eigenen Vergangenheit.
Mich hat dieses Buch etwas sprachlos hinterlassen. Frankas Weg in die rechtsradikale Richtung ist sehr nachvollziehbar beschrieben. Es ist aber gleichzeitig sehr schwer auszuhalten, wie Franka ihr Hineinrutschen in die rechte Szene beschreibt; man möchte am liebsten alles tun, um sie davon abzuhalten. Die Geschichte spielt in zwei verschiedenen Zeitsträngen, und es fiel mir nicht immer leicht, auf Anhieb zu erkennen, in welcher Zeit die Erzählung sich gerade befindet. Mutig ist es, wie Franka sich ihrer eigenen Vergangenheit stellt, wie sie ihren eigenen Weg findet, zu ihrer eigenen Vergangenheit zu stehen.
Das Buch ist nicht immer einfach zu lesen, besticht aber darüber, wie intensiv und einfühlsam die Themen Neonazismus und Antisemitismus behandelt werden. Diese Geschichte möchte ich sehr gerne allen ans Herz legen. Ganz klar vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.
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Gebundenes Buch
Von lisi81
Der Debütroman "Unter Grund" von Annegret Liepold, hat mich zunächst aufgrund des Covers und des Titels, aber wegen des aktuellen Themas angesprochen. Nach dem Lesen des Buches, finde ich diese sehr passend gewählt.
Es geht in dem Buch um Franka und die …
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Von lisi81
Der Debütroman "Unter Grund" von Annegret Liepold, hat mich zunächst aufgrund des Covers und des Titels, aber wegen des aktuellen Themas angesprochen. Nach dem Lesen des Buches, finde ich diese sehr passend gewählt.
Es geht in dem Buch um Franka und die Geschichte wird in zwei zeitlichen Erzählsträngen geschildert. Einmal begegnen wir Franka in den Nullerjahren - sie ist gerade 16 Jahre alt, nicht besonders gut in der Schule, hat keine richtigen Freundschaften, trauert um ihren verstorbenen Vater, während ihre Mutter sich nur um sich selbst kümmert.
Zum anderen begegnen wir Franka heute, während der NSU-Prozesse - sie ist 31 Jahre alt und macht gerade ihr Referendariat.
Franka gerät über eine Zufallsbekanntschaft in rechte Kreise. Sie freut sich endlich Freunde gefunden zu haben und Teil einer Gruppe zu sein. Immer tiefer rutsch sie dabei, ohne es zu merken, in die rechte Szene ab.
Zunächst hatte ich Schwierigkeiten die zeitlichen Sprünge zu erkennen, konnte mit dem Fortschreiten der Geschichte die Erzählstränge aber immer besser auseinander halten.
Das Buch beschäftigt sich mit Schuld und dem Schweigen sowieWegsehen. Mir hat das Debüt gut gefallen, allerdings hätte ich mir gewünscht, mehr darüber zu erfahren, wie Franka rückblickend auf diese Zeit blickt.
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Gebundenes Buch
Aus Frankas Augen erleben wir ihre Jugend im ländlichen Bayern. Zwischen Familien-Zoff und den klassischen Problemen im Jugendalter findet Franka irgendwie nicht so recht ihren Platz, ihre "people", ihren Platz wo sie dazugehört. Bis sie mehr ausversehen als sonstwas in ein …
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Aus Frankas Augen erleben wir ihre Jugend im ländlichen Bayern. Zwischen Familien-Zoff und den klassischen Problemen im Jugendalter findet Franka irgendwie nicht so recht ihren Platz, ihre "people", ihren Platz wo sie dazugehört. Bis sie mehr ausversehen als sonstwas in ein NPD-meeting mitgeschleppt wird ... und auf einmal Leute hören wollen was sie sagt und sie nicht nur "da" sondern "dabei" ist.
Eine Geschichte über die Suche nach Zugehörigkeit - vorallem bei Jugendlichen - und wo diese Enden kann, die sehr zum Nachdenken anregt. Seit ich das Buch fertig gelesen habe, überlege ich immer wieder, an welchem Punkt zwischen "sich für den Naturschutz einsetzen" und "einen jüdischen Friedhof zerstören" der Punkt gewesen wäre auszusteigen. An welchem Punkt ich selbst als Jugendliche den Schlussstrich gezogen hätte und das soziale Aus den Handlungen der Gruppe vorgezogen hätte. An welchem Punkt irgendwer aus dem Umfeld, ihre Schule, ihre Famile, etwas hätten merken oder sagen müssen.
Ein Werk, das ich eigentlich wirklich jedem ans Herz legen kann. Erst hier habe ich so richtig verstanden, dass Leute tatsächlich in politische Spären "abdriften" können und nicht immer alles eine bewusste Entscheidung ist. Und wie SEHR wir als Gesellschaft alle dafür verantwortlich sind, die Radikalisierung Einzelner zu sehen und zu verhindern.
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Gebundenes Buch
Wenn es über Jugendsünden hinaus geht.
Dieser Roman ist erschreckend aktuell.
Franka, kommt nach Hause, einem idyllischen Zuhause, von dem sie vor Jahren quasi "fliehen" musste und in das sie nun wieder "flieht".
Sie wurde damals, in der Pubertät mit ihren …
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Wenn es über Jugendsünden hinaus geht.
Dieser Roman ist erschreckend aktuell.
Franka, kommt nach Hause, einem idyllischen Zuhause, von dem sie vor Jahren quasi "fliehen" musste und in das sie nun wieder "flieht".
Sie wurde damals, in der Pubertät mit ihren Fragen zu "richtig" oder "falsch" allein gelassen. So driftete sie ab in eine Szene, die Zusammenhalt und nur eine richtige Richtung vorgaukelte. Wer dazu gehören wollte, musste sich beweisen, durfte Nichts in Frage stellen und musste mitmachen.
Alle Erwachsenen, welche Franka umgaben, hatten eigene Probleme oder wollten nicht sehen, was sich anbahnte. Gegenüber rechtem Gedankengut, machte man im beschaulichen Dorf lieber die Augen zu. Schließlich kennt Jeder jeden und so schlimm waren die paar lauten Rabauken ja nicht. Ausserdem waren sie noch jung und sowas vergeht auch wieder wenn sie erwachsen sind. Diese allgemeine Blindheit auf dem rechten Auge ging solange gut, bis es eskalierte.
Teils ist die Sprache sehr blumig, die Beschreibungen kleinster Details sehr ausführlich bis ausladend. Teils ist der Ausdruck hart und verstörend.
Es gibt für mich Abschnitte des Buches, wo Zusammenhänge zu kurz beschrieben sind. Als erstes die Verbindung zur Kriegsgeneration. Dieses rechte Gedankengut, ist etwas, das einigen Nachkommen obwohl schon in der dritten Generation, quasi vererbt wurde und immer Vorgeschichten hat. Ebenso wurde den finalen Eskalationen am Ende zu wenig Raum gegeben.
So verliert sich die Geschichte manchmal in Nebensächlichkeiten, macht dann aber wieder harte Schnitte, wo man sich fragt: wie ging es weiter?
Aufgrund dieser Mankos, bin ich etwas zwiegespalten.
Denn, es ist gerade im Hier und Jetzt ein wichtiges Thema, leider. Da erwartet man keinen Schreibstil, den man mal so eben nebenbei "schmökert". Jedoch zu manchen Geschehnissen hätte ich thematische Abschlüsse schon ganz gerne gelesen.
Fazit: alles in allem ein gutes Buch mit Luft nach oben. Vier Sterne.
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Gebundenes Buch
254 Seiten, die erschreckender und ehrlicher nicht sein könnten. Dazu ein aufschlußreiches Glossar und Verweise am Ende, die vielleicht zu Beginn des Romans einen besseren Platz gefunden hätten. Die Autorin Annegret Liepold schreibt in einem flüssigen und eingehenden …
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254 Seiten, die erschreckender und ehrlicher nicht sein könnten. Dazu ein aufschlußreiches Glossar und Verweise am Ende, die vielleicht zu Beginn des Romans einen besseren Platz gefunden hätten. Die Autorin Annegret Liepold schreibt in einem flüssigen und eingehenden Schreibstil beängstigend aktuell, obwohl die Geschichte in den Nullerjahren angesiedelt ist. Außerdem kennt sie sich, wie man ihren Ausführungen entnehmen kann, in ihrer fränkischen Heimat gut aus. Sie bringt diese Geschichte, samt ihren guten und teils intensiv beschriebenen Charakteren gut rüber. Vermittelt für mich einen großen Wahrheitsgehalt und lässt mich während des Lesens oft innehalten um darüber nachzudenken. Zum Inhalt: Franka, deren Vater früh verstorben und die auf Mutter und eine etwas seltsam anmutende Großmutter angewiesen ist, gerät in die rechte Szene. Zwischen vielen Zeitsprüngen erfahre ich immer mehr aus Frankas Lebenslauf, ihrem als Kind geliebten Landleben und der Vergangenheit. Franka will zur Dorfjugend gehören. Ihr einziger Freund Leon hält lange zu ihr, doch teilen beide andere Ansichten und das erweist sich als schwierig ...
Fazit: Unbedingt lesenswert, weil hochaktuell.
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