Stuart MacBride
eBook, ePUB
Totenkalt / Detective Sergeant Logan McRae Bd.10 (eBook, ePUB)
Thriller
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Martin Milne wird bereits seit drei Tagen vermisst, als Sergeant Logan McRae und sein Team eine Leiche finden. Der Tote liegt nackt, gefesselt und mit einer Plastiktüte über dem Kopf in einem Wald nahe der schottischen Küste. Doch es ist nicht Milne - es ist dessen Geschäftspartner. Ganz in der Nähe hatte man kurz zuvor die Studentin Emily Benton erschlagen aufgefunden. Hängen die Fälle womöglich zusammen? Die Ermittlungen leitet DCI Roberta Steel, die mit ihren Leuten aus Aberdeen in das Küstenstädtchen Banff kommt. Steel war früher McRaes Vorgesetzte, und das Verhältnis der beide...
Martin Milne wird bereits seit drei Tagen vermisst, als Sergeant Logan McRae und sein Team eine Leiche finden. Der Tote liegt nackt, gefesselt und mit einer Plastiktüte über dem Kopf in einem Wald nahe der schottischen Küste. Doch es ist nicht Milne - es ist dessen Geschäftspartner. Ganz in der Nähe hatte man kurz zuvor die Studentin Emily Benton erschlagen aufgefunden. Hängen die Fälle womöglich zusammen? Die Ermittlungen leitet DCI Roberta Steel, die mit ihren Leuten aus Aberdeen in das Küstenstädtchen Banff kommt. Steel war früher McRaes Vorgesetzte, und das Verhältnis der beiden ist äußerst angespannt. Nun müssen sie sich zusammenraufen, um die beiden Morde aufzuklären. Oder sind es längst drei Morde? Von Martin Milne fehlt nämlich noch immer jedes Lebenszeichen ...
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Bereits »Die dunklen Wasser von Aberdeen«, Stuart MacBrides erster Roman um den Ermittler Logan McRae, wurde als bestes Krimidebüt des Jahres ausgezeichnet. Seither sind die brillanten Spannungsromane des Schotten aus den internationalen Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Stuart MacBride lebt mit seiner Frau im Nordosten Schottlands.

© John Borowski
Produktdetails
- Verlag: Penguin Random House
- Seitenzahl: 640
- Erscheinungstermin: 17. Juli 2017
- Deutsch
- ISBN-13: 9783641197919
- Artikelnr.: 47165078
Alle Spuren führen nach Schottland
Krimis in Kürze: Zoë Beck, Lisa Ballantyne und Stuart MacBride
"London, vielleicht bald" lautet die Zeitvorgabe für diese Geschichte, und da man beim derzeitigen Zustand der britischen Zivilgesellschaft nicht sicher sein kann, wohin das Unvereinigte Königreich treibt, hat die Story der Drogenhändlerin, welche die vielfach bewährte Zoë Beck in ihrem neuen Roman "Die Lieferantin" (Suhrkamp, 325 S., br., 14,95 [Euro]) auftischt, von Haus aus einen Wahrscheinlichkeitskredit. Sie beginnt mit einem klassischen Motiv, das sie umdreht: Ein Schutzgeldeintreiber hat das Pech, in Ausübung seines Dienstes von einem Kneipenwirt erschossen zu werden; die Leiche landet ganz traditionell in
Krimis in Kürze: Zoë Beck, Lisa Ballantyne und Stuart MacBride
"London, vielleicht bald" lautet die Zeitvorgabe für diese Geschichte, und da man beim derzeitigen Zustand der britischen Zivilgesellschaft nicht sicher sein kann, wohin das Unvereinigte Königreich treibt, hat die Story der Drogenhändlerin, welche die vielfach bewährte Zoë Beck in ihrem neuen Roman "Die Lieferantin" (Suhrkamp, 325 S., br., 14,95 [Euro]) auftischt, von Haus aus einen Wahrscheinlichkeitskredit. Sie beginnt mit einem klassischen Motiv, das sie umdreht: Ein Schutzgeldeintreiber hat das Pech, in Ausübung seines Dienstes von einem Kneipenwirt erschossen zu werden; die Leiche landet ganz traditionell in
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frischem Zementfußboden. Sein Verschwinden bringt seine Auftraggeber auf den Plan, einen alteingesessenen Drogenclan mit Verhaltenskodex und Beziehungen zum Inlandsgeheimdienst. Fassungslos registriert die Old Economy, dass ein neuer Konkurrent mit Hilfe militärischer Drohnen einen Direktvertrieb feinster Drogen, hauptsächlich Heroin, aufgebaut hat. Man bestellt bequem im Darknet, die Lieferung kommt aus der Luft. Dass sich dahinter eine Frau verbirgt, das herauszufinden dauert eine Weile, aber dann soll alles ganz schnell gehen: Kopfgeld, Auslöschung.
Becks Idee ist gut, die Ausführung hat Mängel, etwa wenn ein Gespräch zwischen Lieferantin und neuem Dealer zu einem Referat über die schottische Medizingeschichte mutiert. Das verkleistert den Plot ebenso wie die wenig überzeugende Emanzipationsgeschichte des studierten Drogenhändlersohnes, der kein Blut sehen, aber doch seinem Daddy etwas beweisen will. Dieser Declan Boyce tapert so unbeholfen durch die Unterwelt, dass er am Ende in einem schematischen Finale vom Jäger zum Gejagten wird.
Ebenfalls in London nimmt ein Roman seinen Anfang, der dann in die Tiefen einer schottischen Kindheit führt, die freizulegen er sich kriminalistischer Mittel bedient. Die leidenschaftliche Lehrerin Margaret Holloway kommt bei einer Massenkarambolage auf der Autobahn nur knapp mit dem Leben davon: Ein stark vernarbter Unbekannter rettet sie aus dem brennenden Wagen. Sie sucht im Krankenhaus nach ihrem Retter und findet ihn dort im Koma wieder. Zur Ruhe kommt Margaret nicht: Der Unfall hat Bilder freigelegt, die sie nicht mehr loslassen. Und sie fühlt sich zu dem Komatösen hingezogen, ohne zu wissen, warum.
Die Schottin Linda Ballantyne, Jahrgang 1972, legt in ihrem zweiten Buch "Wenn du vergisst" (btb Verlag, 479 S., br., 9,99 [Euro]) die Spuren nicht zu einem whodunit aus, sondern zu einem who was I? Der vernarbte Patient evoziert als literarisches Echo Michael Ondaatjes englischen Patienten, das wirkt eher überambitioniert. Die allzu früh sich abzeichnende Lösung kann man verschmerzen, weil Ballantyne ohne falsche Sentimentalitäten schreibt. Nur den alttestamentarisch agierenden Presbyterianer-Journalisten hätte sie sich sparen können.
Viel mehr Einsparpotential lässt hingegen ihr Landsmann Stuart MacBride, Jahrgang 1969, erkennen, den sein deutscher Verlag als "Breitwand-Krimi vor schottischer Kulisse" verkauft. Banff an der Nordostküste Schottlands ist älteren Kinofreunden als Drehort des zauberhaften Heimatfilms "Local Hero" bekannt. Da MacBride seine Mordermittlung in "Totenkalt" (Goldmann, 637 S., br., 9,99 [Euro]) auf acht Tage im Februar konzentriert, ist das Wetter ein mächtiger Akteur. Wenn es nicht schneit, stürmt oder friert, regnet es Katzen und Hunde.
Das Ermittlerteam um Detective Sergeant Logan McRae und seine übersexualisierte frühere Vorgesetzte Roberta Steel wird einer Chefin unterstellt, die sich als nahe Verwandte des an der Grenze zwischen Recht und Unterwelt operierenden McRae entpuppt. Der muss obendrein seine seit Jahren im Koma liegende Freundin abschalten, und er muss sich mit Händen und Schusswaffen der Umarmungsversuche des örtlichen Verbrechersyndikats erwehren. Dabei hat er doch Polizeiarbeit zu verrichten: Geht der zugerichtete Geschäftsmann auf das Konto der organisierten Kriminalität? Die winkt ab. Dann stellt sich heraus, dass der tote Familienvaterdarsteller schwul war, sich bei Geschlechtsakten mit weiblicher Beteiligung filmen ließ und nebst Lebensgefährten und Sohn das Land verlassen wollte.
"Breitwand" heißt wohl auch, es könnte noch lange so weitergehen mit diesem ohnehin komplett auserzählten Roman, dem zehnten der Serie. Weiter auch mit dem Dauerfeuer schmutziger Ausdrücke. Selten so viele Altherren- und Neulesbenwitze gelesen. Vor allem Roberta Steel weiß stets, wohin sich wer was schieben könnte. Und der Erzähler wird nicht müde, unverdrossen einen Absturz auf die nächste Sauferei, eine Prügelei auf den nächsten Todeskampf zu setzen, bis zur völligen Erschöpfung seines Personals - und des Lesers. Und das, obwohl er hundert Seiten weniger abgeliefert hat als beim Vorgänger. Words do come easy.
HANNES HINTERMEIER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Becks Idee ist gut, die Ausführung hat Mängel, etwa wenn ein Gespräch zwischen Lieferantin und neuem Dealer zu einem Referat über die schottische Medizingeschichte mutiert. Das verkleistert den Plot ebenso wie die wenig überzeugende Emanzipationsgeschichte des studierten Drogenhändlersohnes, der kein Blut sehen, aber doch seinem Daddy etwas beweisen will. Dieser Declan Boyce tapert so unbeholfen durch die Unterwelt, dass er am Ende in einem schematischen Finale vom Jäger zum Gejagten wird.
Ebenfalls in London nimmt ein Roman seinen Anfang, der dann in die Tiefen einer schottischen Kindheit führt, die freizulegen er sich kriminalistischer Mittel bedient. Die leidenschaftliche Lehrerin Margaret Holloway kommt bei einer Massenkarambolage auf der Autobahn nur knapp mit dem Leben davon: Ein stark vernarbter Unbekannter rettet sie aus dem brennenden Wagen. Sie sucht im Krankenhaus nach ihrem Retter und findet ihn dort im Koma wieder. Zur Ruhe kommt Margaret nicht: Der Unfall hat Bilder freigelegt, die sie nicht mehr loslassen. Und sie fühlt sich zu dem Komatösen hingezogen, ohne zu wissen, warum.
Die Schottin Linda Ballantyne, Jahrgang 1972, legt in ihrem zweiten Buch "Wenn du vergisst" (btb Verlag, 479 S., br., 9,99 [Euro]) die Spuren nicht zu einem whodunit aus, sondern zu einem who was I? Der vernarbte Patient evoziert als literarisches Echo Michael Ondaatjes englischen Patienten, das wirkt eher überambitioniert. Die allzu früh sich abzeichnende Lösung kann man verschmerzen, weil Ballantyne ohne falsche Sentimentalitäten schreibt. Nur den alttestamentarisch agierenden Presbyterianer-Journalisten hätte sie sich sparen können.
Viel mehr Einsparpotential lässt hingegen ihr Landsmann Stuart MacBride, Jahrgang 1969, erkennen, den sein deutscher Verlag als "Breitwand-Krimi vor schottischer Kulisse" verkauft. Banff an der Nordostküste Schottlands ist älteren Kinofreunden als Drehort des zauberhaften Heimatfilms "Local Hero" bekannt. Da MacBride seine Mordermittlung in "Totenkalt" (Goldmann, 637 S., br., 9,99 [Euro]) auf acht Tage im Februar konzentriert, ist das Wetter ein mächtiger Akteur. Wenn es nicht schneit, stürmt oder friert, regnet es Katzen und Hunde.
Das Ermittlerteam um Detective Sergeant Logan McRae und seine übersexualisierte frühere Vorgesetzte Roberta Steel wird einer Chefin unterstellt, die sich als nahe Verwandte des an der Grenze zwischen Recht und Unterwelt operierenden McRae entpuppt. Der muss obendrein seine seit Jahren im Koma liegende Freundin abschalten, und er muss sich mit Händen und Schusswaffen der Umarmungsversuche des örtlichen Verbrechersyndikats erwehren. Dabei hat er doch Polizeiarbeit zu verrichten: Geht der zugerichtete Geschäftsmann auf das Konto der organisierten Kriminalität? Die winkt ab. Dann stellt sich heraus, dass der tote Familienvaterdarsteller schwul war, sich bei Geschlechtsakten mit weiblicher Beteiligung filmen ließ und nebst Lebensgefährten und Sohn das Land verlassen wollte.
"Breitwand" heißt wohl auch, es könnte noch lange so weitergehen mit diesem ohnehin komplett auserzählten Roman, dem zehnten der Serie. Weiter auch mit dem Dauerfeuer schmutziger Ausdrücke. Selten so viele Altherren- und Neulesbenwitze gelesen. Vor allem Roberta Steel weiß stets, wohin sich wer was schieben könnte. Und der Erzähler wird nicht müde, unverdrossen einen Absturz auf die nächste Sauferei, eine Prügelei auf den nächsten Todeskampf zu setzen, bis zur völligen Erschöpfung seines Personals - und des Lesers. Und das, obwohl er hundert Seiten weniger abgeliefert hat als beim Vorgänger. Words do come easy.
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Martin Milne wird seit Tagen vermisst als Sergeant Logan McRae und sein Team eine gefesselte, mit einer Plastiktüte über dem Kopf, nackte Leiche im Wald nahe der schottischen Küste finden. Wie sich recht zügig herausstellt, ist das Opfer nicht der gesuchte Martin Milne, sondern …
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Martin Milne wird seit Tagen vermisst als Sergeant Logan McRae und sein Team eine gefesselte, mit einer Plastiktüte über dem Kopf, nackte Leiche im Wald nahe der schottischen Küste finden. Wie sich recht zügig herausstellt, ist das Opfer nicht der gesuchte Martin Milne, sondern dessen Geschäftspartner. Somit geht die Suche nach Martin Milne weiter. Die Ermittlungen leitet DCI Roberta Steel, Logans Ex-Vorgesetzte, mit der er nicht gerade ein einfaches Verhältnis pflegt. Doch es heißt nun zusammenraufen und gemeinsam den Täter schnappen. Was bei den Ermittlungen noch alles ans Licht kommt, wird nicht nur das Team überraschen, sondern auch uns Leser.
Da es für mich der erste Logan McRae Fall ist, hatte ich natürlich anfangs etwas Schwierigkeiten gut in die Story reinzukommen, da doch etliche Charaktere auftreten und mir natürlich ein bisschen aus den vorangegangenen Bänden die Hintergrundgeschichten fehlen.
Jedoch muss ich sagen, dass relativ schnell soweit alles klar war, worauf es hinausläuft und mit weiterem Voranschreiten, wird auch deutlich, wer mit wem kann und wer nicht. Klar bleiben die Verstrickungen der Polizeikollegen untereinander noch etwas im Dunkeln und die Geschichte von Logan mit Samantha kann man auch nur erahnen, ebenso die mit DI Steel. Dass Logan scheinbar nicht nur der "saubere Bulle" von nebenan ist, scheint spätestens dann klar zu werden, als er vom kranken Mafiaboss Hamish ein doch recht ungewöhnliches Angebot bekommt als neuer Mafiaboss die „High Crime Scene“ zu regeln. Ob und wie er sich entscheiden wird und welche Folgen seine Entscheidung haben wird, wird im weiteren Verlauf spannend und zugleich sehr zufriedenstellend geschildert.
Das Buch gefiel mir sehr gut, auch wenn ich etwas mehr Eingewöhnungszeit als üblich gebraucht hatte. Die Dialoge sind teils grob und pervers, dann aber auch wieder sehr lustig. Doch dieser Wechsel gefällt und ist mal was komplett anderes. Die Spannung bricht trotz der Vielzahl an Personen und Szenenwechsel nicht ab. Der Schreibstil liest sich sehr flüssig, auch wenn manche Stellen etwas derber sind. Mich überzeugt vor allem der Mix aus personalem Erzählstil und erlebter Rede. Hier wurde ein perfekter Mix aus beidem gewählt und das macht die Geschichte lebendig.
Die Dialoge mit Samantha sind spannend und gut platziert, wodurch wir Leser einen guten Einblick in das Seelenheil unseres Protagonisten Logan McRae bekommen. Die 635 Seiten sind schnell gelesen, da immer wieder gut gesetzte kleinere Wendungen und die Cliffhanger am Ende der Kapitel uns Leser in den Bann ziehen, sodass an ein Aufhören und Weglegen kaum zu denken ist.
Stuart MacBride hat mich definitiv als Fan gewonnen, und die vorangegangenen Bücher sind bereits auf meiner Wunschliste vermerkt.
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Im winterlichen Schottland wird ein übel misshandelter Toter aufgefunden - offensichtlich ein Verbrechen im Drogenmilieu, das abschrecken soll. Oder ist der Geschäftspartner des Ermordeten dafür verantwortlich, der seit Tagen spurlos verschwunden ist? Ein Sonderermittlungsteam …
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Im winterlichen Schottland wird ein übel misshandelter Toter aufgefunden - offensichtlich ein Verbrechen im Drogenmilieu, das abschrecken soll. Oder ist der Geschäftspartner des Ermordeten dafür verantwortlich, der seit Tagen spurlos verschwunden ist? Ein Sonderermittlungsteam übernimmt den Fall, geleitet von Detective Chief Inspector Roberta Tiberius Steel, eine frühere Chefin von Sergeant Logan McRae. Auf ihren Wunsch und gegen seinen Willen wird er ihrem Team zugeteilt ...
Es ist der 10. Band um Sergeant Logan McRae, für mich war es jedoch der erste dieser Reihe. Im Großen und Ganzen bereitet es keine Schwierigkeiten mit diesem Teil einzusteigen; bei aufmerksamem Lesen werden bald die besonderen Beziehungen klar, die zwischen den Protagonisten bestehen. McRae ist der Vater der beiden Kinder seiner Chefin, wobei er vermutlich eher als Samenspender für die ostentativ bekennende Lesbe diente. Es herrscht ein derber, teilweise in die Fäkalsprache abrutschender Gesprächston zwischen den Beiden, wobei in erster Linie Steel dafür verantwortlich zeichnet; ein Charakter, bei dem ich beständig zwischen Zu- und Abneigung hin und her schwankte.
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht: Es ist ein Regionalkrimi bzw. -thriller. Doch während bei vielen Büchern dieser Art die Landschaft, in der sie spielen, meist nur als touristische Kulisse missbraucht wird, ist Schottland hier ein fester Bestandteil der Geschichte. Schottische Namen, Bräuche, Riten usw. werden hier wie selbstverständlich genutzt und führten zumindest bei mir gelegentlich zu kleinen Verwirrungen, da sie für deutsche Ohren doch ungewöhnlich klingen: Wee Hamish Mowat oder Cthulhu beispielsweise oder Ausdrücke wie 'Foos yer doos...' - keine Ahnung, was sie bedeuten. Aber egal, ich habe mich Schottland selten so nah gefühlt wie bei dieser Lektüre.
Die Sätze sind meist sehr knapp gehalten, es wirkt, als ob man McRae direkt beim Denken zusieht. Seine Neigung zu Selbstgesprächen mag auf den ersten Blick skurril wirken, doch wer ist davon gänzlich frei? Insbesondere dann, wenn es darum geht, schwierige Entscheidungen zu treffen bzw. sich zu Dingen aufzuraffen, die man eigentlich lieber vermeiden möchte. Und davon hat er mehr als genug. Obwohl sein Hang, sich den übelsten Situationen auszusetzen, fast schon etwas überzogen wirkte (er muss sein Freundin im Koma 'abschalten'; er wird Testamentsvollstrecker eines verstorbenen 'Mafia'bosses; er soll für die Innere Abteilung gegen eine Kollegin spionieren; wenn er nicht jemanden umbringt, wird er umgebracht bzw. korrupt), wurde mir Sergeant McRae immer sympathischer. Wohl auch deshalb, weil das Alles nicht ohne Witz passiert. Es hat schon fast etwas Slapstickhaftes an sich, wenn der Held halbtot unverschuldet schon wieder in die nächste lebensgefährliche Situation hineingerät und noch lädierter daraus hervorgeht. Auch sonst finden sich immer wieder Szenen, die mich zumindest zum Grinsen brachten: Wie der Polizeineuling Tufty seinem Chef die Zeit erklärt ('Die Zeit ist eine sekundäre Eigenschaft eines entropischen Feldes.') oder als Steel für die Mutter McRaes gehalten wird.
Der eigentliche Fall wirkte auf mich eher nebensächlich, in der Hauptsache ging es um McRae und seine Schwierigkeiten, die wirklich lebensbedrohlich sind. Die Klärung des Mordes war zwar überraschend, wirkte aber fast schon banal. Dass damit so ganz nebenbei noch mehr geklärt wurde, machte das Ganze auch nicht besser. Trotzdem: Es hat mir gefallen, weniger wegen der Lösung des Verbrechens, sondern wegen der Figuren und ihrer Verwicklungen, die erfrischend anders auf mich wirkten.
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