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Slings Roman von 1927 liefert uns einen ironischen Einblick in die Wohnungssituation Berlins der 20er Jahre: Um von einer einfachen Wohnung an eine Luxuswohnung zu kommen, muss man sich über Interimswohnungen und Geschäfte zum Ziel hin »durchtauschen«, wobei auch der Wechsel und Tausch von Liebesbeziehungen diesem Ziel untergeordnet wird.

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Produktbeschreibung
Slings Roman von 1927 liefert uns einen ironischen Einblick in die Wohnungssituation Berlins der 20er Jahre: Um von einer einfachen Wohnung an eine Luxuswohnung zu kommen, muss man sich über Interimswohnungen und Geschäfte zum Ziel hin »durchtauschen«, wobei auch der Wechsel und Tausch von Liebesbeziehungen diesem Ziel untergeordnet wird.

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Autorenporträt
Sachlichkeit und Sensibilität, amerikanisches Tempo und sprühender Charme - alle diese Eigenschaften verband man während der Weimarer Republik mit Zeitungsfeuilletons und -reportagen, Romanvorabdrucken und kleineren Erzählungen, die unter einem journalistischen Markenzeichen erschienen, das knapper nicht hätte ausfallen können: Sling. Vor allem aber ging das Kürzel in die Annalen der Justiz- und Literaturgeschichte ein. Fand man es doch unter einer Vielzahl kritisch-einfühlsamer Gerichtsreportagen, die auch heute noch als Höhepunkte dieses Genres gelten dürfen. Ihr Verfasser, Paul Schlesinger, wurde zwischen 1921 und 1928 zum stets "wachen Gewissen von Moabit" (Robert Kempner) und damit zum Nestor aller anspruchsvollen Justizberichterstatter, die sich bis heute auf ihren literarischen Ahnherrn berufen. Erstmals 1920, bei Paul Schlesingers Eintritt in die Redaktion der "Vossischen Zeitung" verwendet, wird dieses Kürzel bald zum Inbegriff stilistisch eleganter und formvollendeter Feuilletons. Vor allem jedoch wird es zum Synonym einer Justiz-Berichterstattung, die es so vorher noch nicht gegeben hatte: exakt recherchiert, akkurat annotiert und dennoch vielfarbig, spannend, weltmännisch, lebensklug, einfühlsam und offen. Bestes Feuilleton eben, aber dennoch: Reportage. Insofern Sling - verstärkt seit 1924 - dem spröden Justizalltag am Moabiter Kriminalgericht und anderen Orten menschliche Töne entlockt - "wie oft möchte man sich einmischen, nur weil der Angeklagte nicht die Sprache des Richters, der nicht die Sprache des Angeklagten versteht", bemerkt er einmal -, setzt er neue Maßstäbe in diesem in Deutschland nach wie vor vernachlässigten Genre. Für den kurzen Zeitraum bis 1933 eifern ihm andere Journalisten, mehr oder weniger deutlich, nach: so etwa "Slang", alias Fritz Oskar Hampel, der in der "Roten Fahne" schreibt, Gabriele Tergit im "Berliner Tageblatt", Walther Kiaulehn, August Hermann Zeiz oder Moritz Goldstein, um nur einige zu nennen. Letzterer wurde für kurze Zeit Slings Nachfolger bei der "Vossischen Zeitung", kaum dass Paul Schlesinger - mit knapp 50 Jahren - am 28. Mai 1928 an den Folgen eines Herzinfarkts verstorben war. Wie Sling ohne familiäre Vorbelastung oder Jura-Studium dennoch das Gerichtswesen für sich entdeckte, hat er 1928 in seinem Feuilleton "Wie ich Gerichts-Berichterstatter wurde" geschildert: "Den Grund meiner juristischen Kenntnisse legte ich als Lehrling einer sehr alten, sehr ehrenwerten Firma der Textilbrache. (...) In dieser trüben Lehrzeit gab es einen Lichtblick. Alle zwei, drei Monate passierte es, daß der jeweilige Lehrling mit dem Hausdiener Justav auf dem Packhof zu tun hatte. Nun war es eine geheiligte Tradition der Firma, daß jede Erledigung auf dem Packhof fünf Stunden dauerte. In Wirklichkeit brauchte man zwei Stunden zu dem Geschäft. Justav und der Lehrling gingen zunächst in eine Destille frühstücken, sodann zogen sie in gehobener Stimmung in das nahegelegene Kriminalgericht, um ein paar Verbrecher abgeurteilt zu sehen. So kam ich nach Moabit. In Moabit rollten Justavs und meine Filme." Geboren wird Paul Schlesinger am 11. Mai 1878 in Berlin. Nach einer Kaufmannslehre studiert er ab 1901 Germanistik, Schauspiel und Musik an den Hochschulen in Berlin und München. Dort taucht er in das Schwabinger Bohème-Leben ein und nimmt teil an dem neugegründeten Kabarett "Die elf Scharfrichter", dessen Gravitationszentrum Otto Falckenberg und Frank Wedekind bilden. Zurück in Berlin arbeitet er ab 1908 als Musikkritiker für verschiedene Zeitungen. Bis weit in die zwanziger Jahre wird er diesem Metier (u.a. für Siegfried Jacobsohns "Weltbühne") treu bleiben. Drei Jahre vor Beginn des 1. Weltkrieges wird Paul Schlesinger Auslandskorrespondent der "Vossischen Zeitung" in der französischen Hauptstadt. Mit Unterbrechungen führt er diese Tätigkeit (neben Paris u.a. in Bern und Lugano) bis ins Jahr 1919 fort. Schon vor dem Krieg waren von ihm auch Prosaskizzen und Erzählungen entstanden, die u.a. im Münchner "Simplicissimus" veröffentlicht wurden; während der zwanziger Jahre folgen Kinderbücher, aber auch Lustspiele und Romane wie etwa "Tausch im Ring" (1927). Sie werden in Zeitschriften wie der "Dame" vorabgedruckt und schließlich im Ullstein-Buchverlag veröffentlicht. Zu einiger Berühmtheit kommt aber weder der Paul Schlesinger der Vorkriegsjahre noch ein gewisser Paul Felix, wie der Autor auch noch seine Texte zeichnet, sondern - in wohlklingender Einsilbigkeit - "Sling".