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In seinem neuen Roman über unsterbliche Liebe, menschlichen Verrat und den Trost der Mathematik, verknüpft Goncourt-Preisträger Mathias Enard elegant Gegenwart und Geschichte. September 2001, ein Kongress auf der Havel. Gewürdigt wird Paul Heudeber, Mathematiker, Kommunist und KZ-Überlebender, der spätestens seit seinem ungeklärten Tod Heiligenstatus genießt. Alle Blicke der Anwesenden wandern verstohlen zu Maja Scharnhorst, Pauls große Liebe, mit 83 faszinierend wie eh und je, auch sie eine Legende, die sich irgendwann für eine Karriere im Westen entschieden hat - ohne Paul. Als die Bilder…mehr

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Produktbeschreibung
In seinem neuen Roman über unsterbliche Liebe, menschlichen Verrat und den Trost der Mathematik, verknüpft Goncourt-Preisträger Mathias Enard elegant Gegenwart und Geschichte. September 2001, ein Kongress auf der Havel. Gewürdigt wird Paul Heudeber, Mathematiker, Kommunist und KZ-Überlebender, der spätestens seit seinem ungeklärten Tod Heiligenstatus genießt. Alle Blicke der Anwesenden wandern verstohlen zu Maja Scharnhorst, Pauls große Liebe, mit 83 faszinierend wie eh und je, auch sie eine Legende, die sich irgendwann für eine Karriere im Westen entschieden hat - ohne Paul. Als die Bilder der zerstörten Twin Towers die Festgesellschaft erreichen, nimmt die Veranstaltung eine ganz andere Wendung. Und es ist an Irina, der Tochter dieser überlebensgroßen Liebenden, die losen Fäden ihrer Geschichte zu entwirren und neu zu verflechten. Ein großer Roman über Widerstand, Liebe, Verrat und den Trost mathematischer Schönheit in einer von Gewalt erschütterten Welt.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D, L ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Mathias Enard, 1972 geboren, lebt in Barcelona und Niort. Für den Roman Kompass erhielt er den Prix Goncourt, 2017 den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. 2021 erschien sein Roman Das Jahresbankett der Totengräber und zuletzt Der perfekte Schuss (2023).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Über Komplizenschaft, Angst und die großen Katastrophen des 20. Jahrhunderts macht sich Rezensentin Sigrid Brinkmann bei der Lektüre von Mathias Énards neuem Roman Gedanken: Ein Handlungsstrang  beschäftigt sich mit einem namenlosen Deserteur und lotet die Frage aus, "ob Kriegsdienstverweigerung nicht ein Menschenrecht sein sollte", der andere rückt die Historikerin Irina in den Fokus, die der  Geschichte ihrer Eltern nachspürt, die sich in der DDR kennengelernt hatten. Während die Mutter in die BRD geht, stirbt der Vater durch Ertrinken, erst später stellt sich die Frage, ob es Suizid war,  erfahren wir. Brinkmann gefällt besonders, wie Énard es vermag, anhand einzelner Figuren die große Weltgeschichte zu entfalten und sich mit Fragen um Verrat und der Fragilität des Lebenslaufs zu beschäftigen.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.03.2024

Anderes Wort für Hoffnung
Mathias Enards neuer Roman "Tanz des Verrats" lässt Mathematik und Literatur verschmelzen

Das mittlerweile recht umfangreiche Werk des französischen Autors Mathias Enard zeichnet ihn als literarischen Bewohner der Mittelmeerregion aus. Seine Figuren bewegen sich oft um deren Küsten herum, wobei sie die geographischen Grenzen Europas weit hinter sich lassen. Als Krieger, Reisende und Forscherinnen bevölkern sie jenen mediterranen Raum, den auch Enard selbst ausführlich bereist hat und der die Levante ebenso mit einschließt wie Nordafrika. In "Tanz des Verrats" wird nun die imaginäre Landkarte des Autors ergänzt durch Deutschland, das er ebenfalls gut kennt. Zwei inhaltlich und formal streng getrennte Erzählstränge wechseln sich ab; deren scheinbar zusammenhangloses Nebeneinander lässt Raum für Spekulationen, so wie sich der schmale Roman insgesamt viel im Bereich des Andeutungshaften, Schwebenden, bewegt.

Den Kristallisationspunkt der einen Erzählung bildet ein wissenschaftliches Kolloquium zu Ehren des fiktiven deutschen Mathematikers Paul Heudeber. Es findet ausgerechnet am 11. September 2001 auf einer Barkasse auf der Havel in Berlin statt. Heudeber war Buchenwald-Überlebender, Antiimperialist und DDR-Bürger - ein Mann, der sich selbst als "antifaschistischer Mathematiker" bezeichnete. Weggefährten, Kollegen und Familienmitglieder wollen den berühmten Wissenschaftler und sein Werk ehren, werden aber von der brutalen Realität der Anschläge in New York eingeholt. Anhand von Briefen, Gedichten und Erinnerungen von Heudebers Tochter Irina, die als Erzählerin fungiert, blättert sich nach und nach sein Leben auf. Dabei wechseln die Erzählstimmen, -perspektiven und Zeitebenen.

Die andere Erzählung handelt von einem Deserteur und einer Frau. Weder erfahren wir, wann und in welchem Krieg sich die beiden begegnen, noch, wie sie heißen. Das Einzige, was die lyrischen Beschreibungen von Topographie, Flora und Fauna erkennen lassen, ist, dass sie sich auf ihrer Flucht an einer bergigen Mittelmeerküste entlang nach Norden bewegen. Der Deserteur ist ein Täter, Sinnbild des überzeitlichen Krieges und der Gewalt. Es wird deutlich, dass er weniger aus ethischen Bedenken denn aus Erschöpfung und Perspektivlosigkeit dem Krieg den Rücken kehrt - der Titel des französischen Originals, "Déserter", steht für eben jene Abkehr. Dann jedoch begegnet er der Frau, die er von früher zu kennen scheint. Sie ist schwer verletzt, und ohne dass seine Motive ausgesprochen würden, entschließt sich der Deserteur, der Mörder und Vergewaltiger, sie zu pflegen. Sein Handeln steht für die Hoffnung: die Hinwendung zum Anderen, zum Menschen. Und diese humanistische Wende inszeniert Enard als geradezu unausweichlich. Dass damit die Gewalt keineswegs vorbei ist, wird für die Lesenden abschließend noch einmal schmerzlich deutlich.

Im Verlauf der Erzählung um Paul Heudeber werden die Verknüpfungen von Mathematik, Literatur und Leben immer mannigfaltiger: Heudeber ist nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Lyriker; davon zeugen Zitate aus seinen in Buchenwald entstandenen "Ettersberger Vermutungen", die mathematische Beobachtungen mit Gedichten verbinden, ebenso wie die ebenfalls zitierten späteren Briefe an seine Geliebte Maja, die jenseits der Mauer in der BRD eine politische Karriere verfolgt. Mathematik, so lässt Enard die berühmte Emmy Noether, Ziehmutter Heudebers, sagen, sei ein anderes Wort für Hoffnung. Und Hoffnung war in der untergehenden Welt, in der Enards Romane spielen, immer schon eines der zentralen Motive. Mathematik dient jedoch in "Tanz des Verrats" auch noch in anderem Sinne als Prinzip, das die Welt zu ordnen vermag: "Manchmal kommt es mir vor, als hinge das alles auf undeutliche Weise zusammen, als wären wir alle miteinander verbunden wie eine Zahlenfolge, ohne dass wir richtig verstehen würden, wie."

Gegen Ende nimmt der Roman noch einmal das Liebespaar Paul und Maja in den Blick, klärt den in der deutschen Übersetzung titelgebenden Verrat auf. Wie in einem Kaleidoskop setzen sich die Figuren der Liebenden vor dem Hintergrund der deutschen und europäischen Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts immer wieder aufs Neue zusammen, je nachdem, welcher Brief, welche Erinnerung durch die Erzählerin in den Vordergrund geholt wird.

Das spannungsreiche Verhältnis zwischen Orient und Okzident, Lebensthema Enards, wird in "Tanz des Verrats" erweitert um eine neue Dimension des Konflikts zwischen Ost und West: die Geschichte der innerdeutschen Teilung. Subtil flicht er zudem das Thema des islamistischen Terrors ein: Während auf der Havelbarkasse die Bilder vom Anschlag auf das World Trade Center über die Bildschirme flimmern, wird klar, dass der Roman auch davon erzählt, vom Verschieben der durch den Kalten Krieg gesetzten Grenzen zwischen Ost und West. Die eine Konfrontationslinie, die das Leben von Paul und Maja bestimmt hatte, erodiert; gleichzeitig entsteht eine neue, nicht minder tiefe Spaltung der Welt: zwischen Islam auf der einen und Christen- und Judentum auf der anderen Seite. Was bleibt, ist die Gewalt.

Die von Holger Fock und Sabine Müller gewohnt elegant besorgte Übersetzung trägt der sprachlichen Variabilität des Originaltextes Rechnung, der virtuos zwischen unterschiedlichen Stilen hin- und herwechselt. "Tanz des Verrats" ist ein dichter Roman, dessen Gelehrsamkeit und Anspielungsreichtum die Lesenden durchaus herausfordert. Die poetische Kraft des sehr politischen Autors Enard liegt darin, der verheerend gewaltvollen Realität, auf die er Bezug nimmt, eine melancholische Hoffnung an die Seite zu stellen, sie schreibend, mit seiner Sprache, heraufzubeschwören. Am Ende ist die Literatur selbst das Gefäß der Hoffnung. Dieser zutiefst romantische Gedanke prägt Enards Werk und verleiht ihm - trotz der ganz konkreten, zuweilen überbordenden Welthaltigkeit gerade dieses Romans - eine überhistorische Allgemeingültigkeit. Und in dieser Universalität liegt seine Stärke. LENA SEAUVE

Mathias Enard: "Tanz des Verrats". Roman.

Aus dem Französischen von Holger Fock und

Sabine Müller. Hanser Berlin Verlag, Berlin 2024. 244 S., geb., 25,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Ein schillernder, wundervoll geistreicher, stellenweise hochkomischer, stellenweise bittertrauriger Epochenroman über Deutschland und die Welt." Dirk Fuhrig, Deutschlandfunk Kultur, 18.03.24

"Die poetische Kraft des sehr politischen Autors Enard liegt darin, der verheerend gewaltvollen Realität eine melancholische Hoffnung an die Seite zu stellen. ... Am Ende ist die Literatur selbst das Gefäß der Hoffnung. Dieser zutiefst romantische Gedanke prägt Enards Werk und verleiht ihm eine überhistorische Allgemeingültigkeit und in dieser Universalität liegt seine Stärke." Lena Seauve, FAZ, 19.03.24

"Ohne zu urteilen fokussiert Enard auf Extremsituationen, in denen ein Mensch aus Furcht moralisch desertiert. ... Ein feinsinniger Roman über Erpressbarkeit und Komplizenschaft, über die kriegerischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts." Sigrid Brinkmann, Deutschlandfunk, 14.04.24

"Goncourt-Preisträger Mathias Énard macht Hoffnung ... Es gibt nichts mehr zu verbergen, alles kommt ans Licht, alles wird verziehen, ohne dass man etwas gestehen müsste." Martin Grabner, Kurier, 14.04.24

"Ein geradezu geniales Buch!" Gert Scobel, 3sat Buchzeit, 24.03.24

"Geschildert wie ein John Le Carré-Roman ... fantastisch!" Sandra Kegel, 3sat Buchzeit, 24.03.24

"Ein ganz ungewöhnliches Gemisch aus Liebe und Zahlen, aus Theorie und ausformulierter Verzweiflung. ... Gleichzeitig geht es um Menschen am Rande des Krieges ... Mathias Enard, der Grenzüberschreiter, ... breitet seine immense intellektuelle Neugier aus. Ein sehr spannendes, literarisches Parallelogramm. Fesselnd!" Katharina Döbler, rbbKultur, 21.03.24

"Mathias Enard will alles. Das Schlimmste und das Beste, totale Gewalt, totaler Geist - der Mensch im maximalen Gegensatz in einem Roman. ... In dieser formalen Radikalität hat man das selten gelesen." Judith Heitkamp, SWR2, 18.03.24

"Mit allen Mitteln, die der Literatur zu Gebote stehen, übersetzt das Vielseitigkeitsingenium Mathias Enards ... den Tanz über dem Abgrund vergangener und gegenwärtiger Kriege in Literatur. Ein Roman für schwierige Zeiten." Stefan Kister, Stuttgarter Zeitung, 08.04.24

"Enard strapaziert den maximalen Kontrast von Hochgeistigem und purem Körper ... und erzeugt starke Bilder." Martin Thomas Pesl, Buchkultur, 12.04.24

"Mathias Enard ist ein Meister der Kombinatorik. Fiktion und Realität verschmelzen zu einer großen Erzählung über Krieg und Widerstand, über Verrat und Vertrauen, Liebe und Hoffnung. ... Enard versteht es, die Spannung hochzuhalten." Ingeborg Waldinger, Die Furche, 21.03.24

"Enard zielt mit ihr nicht auf eine individuelle Erfahrung, sondern auf eine drastische Meditation über das, was der Krieg mit dem Menschen anrichtet, und das, was der Krieg im Menschen weckt." Anne-Catherine Simon, Die Presse, 23.03.24
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