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Tagessätze über große und kleine Politik, Gott und Grammatik, Literatur und Leben. Wolfgang Hegewald ist ein Meister des Aberwitzes und der magischen Genauigkeit. Er wendet die Dinge, die er beobachtet, um und um, destilliert aus dem scheinbar Alltäglichen die abenteuerlichsten Bestandteile, setzt sie neu zusammen: Weltseitenblicke als Sprachkaleidoskop. So wird das Selbstverständliche plötzlich zu einem geheimnisvollen Ort des Schreckens oder existentieller Komik. "Ist das schon die Hölle oder noch das Fegefeuer", fragt sich der Autor, der notiert, was ihm auf Reisen zwischen Hamburg und…mehr

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Produktbeschreibung
Tagessätze über große und kleine Politik, Gott und Grammatik, Literatur und Leben. Wolfgang Hegewald ist ein Meister des Aberwitzes und der magischen Genauigkeit. Er wendet die Dinge, die er beobachtet, um und um, destilliert aus dem scheinbar Alltäglichen die abenteuerlichsten Bestandteile, setzt sie neu zusammen: Weltseitenblicke als Sprachkaleidoskop. So wird das Selbstverständliche plötzlich zu einem geheimnisvollen Ort des Schreckens oder existentieller Komik. "Ist das schon die Hölle oder noch das Fegefeuer", fragt sich der Autor, der notiert, was ihm auf Reisen zwischen Hamburg und Helgoland, Neu-Ulm, Dresden und Rom geschieht und durch den Kopf geht, oder in Halberstadt, wo man sich schon auf das Jahr 2640 freuen kann, wenn das Orgelstück von John Cage nach 639 Jahren enden wird. Verwundert hört er davon, dass Greta Thunberg im Wachsfigurenkabinett jetzt neu zwischen Papst Franziskus und Helene Fischer steht. Um große und kleine Politik geht es, um Wahlen und Kunstakademien, um Gott und Grammatik, um Literatur und den zugehörigen Betrieb - und immer wieder um die Frage, ob wir begreifen, was wir gerade erleben. Hegewalds "Tagessätze" enden mit einem "springenden Punkt".

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Wolfgang Hegewald, geb. 1952 in Dresden, studierte Informatik und Theologie, bevor er 1983 nach Hamburg übersiedelte, da ihm die Publikation seiner schriftstellerischen Arbeiten in der DDR verweigert wurde. 1984 wurde er beim Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt ausgezeichnet, 1987 erhielt er ein Stipendium der Villa Massimo in Rom. Von 1993 an leitete Hegewald das Studio für Literatur und Theater an der Universität Tübingen, von 1996 bis zu seiner Emeritierung 2018 war er Professor für Rhetorik, Poetik und Creative Writing an der HAW Hamburg.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.12.2021

Die Partitur löst die Inventur ab

Nur wer musikalisch ist, kann die Zeit verstehen: Wolfgang Hegewald sucht in seinem Buch "Tagessätze" nach dem Sound des Jahres 2020.

Wolfgang Hegewald hat das Jahr 2020 porträtiert und das resultierende Buch "Tagessätze - Roman eines Jahres" genannt. Der Ausdruck "Sätze" ist doppeldeutig, verweist auf musikalische und sprachliche Aspekte. Die Einträge zu den einzelnen Tagen nennt Hegewald "Tagessonaten", auch hier spielt er auf musikalische Prinzipien an. Der Untertitel "Roman eines Jahres" verdeutlicht, dass es dem Autor um ästhetische Kategorien, um die Form der Erzählung geht. Aus dem Jahr 2020 entwickelt er eine literarische Wirklichkeit, einen Roman. Hegewald sagt dazu: "Ich schreibe kein Tagebuch. Ich komponiere Aufzeichnungen. Es lebe die Differenz!" Der Künstler ersetzt den Buchhalter, das gestaltete Material tritt an die Stelle des Rohstoffs, die Partitur löst die Inventur ab.

Prägend für dieses Jahr sind der Beginn der Corona-Krise und die Wahl des amerikanischen Präsidenten. Hegewald verbindet kollektive und persönliche Ereignisse. Seine gescheiterte Wahl zum Präsidenten der Freien Akademie in Hamburg taucht als Thema häufiger auf, ebenso die Frage nach einem geeigneten Friedhof fürs eigene Grab. Die Aktualität des Jahres ist teilweise vordergründig, der Autor nutzt die Journalform, um sich zu erinnern, zum Beispiel an seine Heimatstadt Dresden, eine frühere Begegnung mit Daniel Kehlmann oder seinen Auftritt beim Bachmann-Preis 1984. Der Tod von Guntram Vesper verleitet ihn dazu, nach dessen Briefen zu suchen.

Hegewalds Methode ist der Kommentar, der Haupttext sind die Ereignisse des Jahres 2020. In einer "Nachbemerkung" schreibt er: "Eine Sonate hat drei Sätze. Aus drei Sätzen einer Tageszeitung entsteht eine Tagessonate; Zufalls- und Gelegenheitskompositionen. In die Jahresmitschrift gestreut." Damit ähnelt sein Projekt Uwe Johnsons "Jahrestagen", in dem die Nachrichten der "New York Times" eine wichtige Rolle spielen. In den einzelnen Tagessonaten bleibt indes offen, was der Autor der Zeitung entnommen hat, was eigene Beobachtung ist, was zitiert oder paraphrasiert. Hegelwalds Sprache ist poetisch, er übersetzt Nachrichten in Metaphern und Vergleiche, verkürzt Aussagen, spitzt sie zu oder konfrontiert sie mit unerwarteten Überlegungen. Pointen tauchen leitmotivisch wieder auf wie zum Beispiel eine Situation mit Elke Heidenreich, die in einer "Talkshow schmollend ihre Unlust kundtat, für eine Lesung vor vierzig Hansel ihr Haus verlassen zu sollen". Hegewald geht es hier um Aufmerksamkeit, um die Frage der öffentlichen Wahrnehmung von Büchern.

Lesenswert ist das Buch durch die Ironie, mit der Hegewald den Ereignissen begegnet. Zum 3. März 2020 schreibt er: "Was für ein unbeschwertes Jahr für Leute mit einem Waschzwang." Die Serie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" nennt er "die Fortsetzung der Currywurst mit anderen Mitteln". Er schildert, wie die Exekution des zum Tode verurteilten John Hummel durch das Coronavirus verschoben werden muss, weil es sich um eine Zusammenkunft von mehr als zehn Menschen handelt. Er schließt mit den Worten: "Wir alle sind befristet."

Parallelen ergeben sich zu den Aufzeichnungen Ernst Jüngers, zum fünften Band von "Siebzig verweht" etwa, in dem Überlegungen zu Stalingrad neben Gedanken zur künstlichen Befruchtung stehen. Ähnlich arbeitet Hegewald, wenn er jede Tagessonate mit drei Sätzen beginnen lässt, die wie Akkorde wirken. Mal sind sie lose verknüpft, mal ist der Kontext offensichtlich. Ein Aufenthalt in Rom führt Hegewald dazu, sich an eine Begegnung 1987 mit Jünger in der Villa Massimo zu erinnern, als der Autor der "Tagessätze" dort Stipendiat war; er sprach Jünger auf dessen Zusammenkunft mit Jorge Luis Borges an. Jünger schickte ihm daraufhin ein signiertes Foto, auf dem er mit dem argentinischen Autor zu sehen war.

Hegewald wendet also eine Methode an, die mit Henry Millers Worten als "your anecdotal life" bezeichnet werden kann. Er gibt Einblicke in sein Leben, beschreibt Ereignisse, die für ihn als Person von Bedeutung sind. Der Stoff ist nicht inflationär, sondern ausgewählt, komponiert. Hegewald ist kein Protokollant, nicht alle Tage des Jahres werden von ihm behandelt. Die Gravitation des Buches geht vom Subjekt aus, von der Erzählinstanz, die eine große Nähe zum Autor hat. Inwiefern Hegewald sich stilisiert, inwiefern er ein Bild von sich entwirft, das abweicht von seiner Person, ist schwer zu entscheiden. Wenn er den Ausdruck "Roman" verwendet, hat er die Möglichkeit, seine Erfahrungen in den Bereich der Phantasie zu erweitern. Sein altes Alter Ego Nathan Niedlich taucht mehrmals auf im Buch. Entscheidend bei seinem Projekt ist aber die literarische Illusion. Der Leser bewegt sich in einer Welt aus Sprache, wird hineingezogen in einen künstlerischen Zusammenhang.

Hegewalds Stärke ist der Aphorismus. "Wollte jemals irgendwer den Begriff Narzissmus vertonen, die Selfie-Drohne wäre der aktuell wohl heißeste Klanganwärter", schreibt er in der Tagessonate vom 5. Januar. Der Autor will nicht argumentieren, logisch überzeugen, sein Instrument ist die Lakonik, der Versuch, den Kern einer Behauptung mit wenigen Worten darzustellen. THOMAS COMBRINK

Wolfgang Hegewald: "Tagessätze". Roman eines Jahres.

Wallstein Verlag, Göttingen 2021. 285 S., geb., 24,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Thomas Combrink liest Wolfgang Hegewalds Tageseinträge auf das Jahr 2020 wie einen Roman. Wie der Autor das Material des Tages, Persönliches und Kollektives, die Suche nach einem Grab für sich selbst, Elke Heidenreichs Genörgel in einer Talkshow, die Pandemie, aus der Erinnerung poetisch gestaltet beziehungsweise paraphrasiert, findet Combrink anregend. Leitmotive, unerwartete Überlegungen und Metaphern, aphoristische Pointen und die ironische Haltung des Autors machen die Lektüre für den Rezensenten wertvoll. Die Subjektivität ist die Stärke des Buches, findet er.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Hegewalds Sprache ist poetisch, er übersetzt Nachrichten in Metaphern und Vergleiche, verkürzt Aussagen, spitzt sie zu oder konfrontiert sie mit unerwarteten Überlegungen.« (Thomas Combrink, FAZ, 16.12.2021) »Der Leser bewegt sich in einer Welt aus Sprache, wird hineingezogen in einen künstlerischen Zusammenhang.« (Thomas Combrink, FAZ, 16.12.2021) »Es wird Zeit, dass diesem ambiguitätsfreudigen Schriftsteller (...) mehr Aufmerksamkeit zuteil wird.« (Ulrich Thiele, Cicero, September 2021) »Guter Stoff, diese 'Tagessätze'«. (Joachim Scholl, Deutschlandfunk Kultur, 24.09.2021) »allerhöchste(s) Denk- und Sprachniveau« (SAX, 2/2022) »wunderschöne poetische Miniaturen« (Tomas Gärtner, Dresdner Neueste Nachrichten, 24.02.2022) »ebenso dicht wie präzise« (Tomas Gärtner, Dresdner Neuste Nachrichten, 24.02.2022)