Franz Werfel
eBook, ePUB
Stern der Ungeborenen (eBook, ePUB)
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Der Protagonist F. W. ist ein Alter Ego des Autors. Er steht unerklärlicherweise seinem Freund B. W. gegenüber, von dem er angenommen hatte, dass er verstorben wäre. Doch B. W. ist wiedergeboren und hat seinen Freund ebenfalls auferweckt, der sich in ferner Zukunft wiederfindet, mindestens 100000 Jahre von seiner Zeit entfernt. Die Erde hat sich verwandelt, die Berge sind großteils eingeebnet, die Bevölkerungsdichte ist drastisch gesunken.
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Am 10. September 1890 wird Franz Werfel in Prag geboren; als Schüler schreibt er Gedichte und entwirft Dramen. 1914 wird er zum Militärdiensteingezogen; 1917 begegnet er Alma Mahler-Gropius, mit der er bis zu seinem Lebensende verbunden bleibt; er siedelt nach Wien über. Zu dieser Zeit sind bereits mehrere Gedichtbände von ihm erschienen, hat er kritische Aufsätze veröffentlicht. 1919 folgt seine erste ganz eigenständige Novelle ¿Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldig¿. 1921 wird sein Drama ¿Spiegelmensch¿ aufgeführt. In den nächsten Jahren entstehen ¿Der Tod des Kleinbürgers¿, ¿Kleine Verhältnisse¿, ¿Der Abituriententag¿, ¿Die Geschwister von Neapel¿ und immer wieder Gedichte. 1929 heiratet er Alma Mahler. 1933 erscheinen ¿Die vierzig Tage des Musa Dagh¿ - eine Mahnung an die Menschlichkeit; im gleichen Jahr werden seineBücher in Deutschland verbrannt.1938, als Hitlers Truppen in Österreich einmarschieren, hält sich Werfel in Capri auf - seine Emigration beginnt. 1940 wird er in Paris an die Spitze der Auslieferungsliste der Deutschen gesetzt. Mit Alma und einigen Freunden flüchtet er zu Fuß über die Pyrenäen nach Spanien. ¿Das Lied von Bernadette¿ schreibt er als Dank für seine Errettung. Von Lissabon bringt sie ein Schiff nach New York. Die letzten Jahre verlebt Werfel in Los Angeles, Kalifornien. Am 26. August 1945 erliegt er seinem schweren Herzleiden.
Produktdetails
- Verlag: OTB eBook publishing
- Seitenzahl: 150
- Erscheinungstermin: 6. Januar 2021
- Deutsch
- ISBN-13: 9783968655727
- Artikelnr.: 60927442
Broschiertes Buch
Auch ohne Graecum lesenswert
Bei seinem letzten, 1946 posthum veröffentlichten Roman «Stern der Ungeborenen» hat der in Prag geborene Schriftsteller Franz Werfel die «Göttliche Komödie» fest im Blick gehabt. «Für mich ist immer Dante das …
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Auch ohne Graecum lesenswert
Bei seinem letzten, 1946 posthum veröffentlichten Roman «Stern der Ungeborenen» hat der in Prag geborene Schriftsteller Franz Werfel die «Göttliche Komödie» fest im Blick gehabt. «Für mich ist immer Dante das Vorbild» lautet sein Bekenntnis, und darin weist er denn auch einige Parallelen mit seinem Zeitgenossen Thomas Mann auf. Dessen «Doktor Faustus» ist ja ebenfalls von Dante inspiriert, und auch Goethe hat sich dort mehr als nur Anregungen für seinen «Faust II» geholt. Gegenüber den genannten Werken unterscheidet sich der vorliegende Roman vor allem durch eine rigoros futuristische Handlung, bescheidene hunderttausend Jahre nach der realen Lebenszeit des unter dem Kürzel F.W. als Ich-Erzähler fungierenden Autors. Verschmitzt nennt der sein Werk, ganz lapidar, einen Reiseroman. Er kommuniziert darin immer wieder auf amüsante Weise mit dem Leser, bei dem er sich häufig für sein Unvermögen entschuldigt, das phantastische Geschehen in eine aktuelle Sprache umzusetzen, die richtigen Worte für die geschauten Phänomene und die für Menschen des Zwanzigsten Jahrhunderts unfassbaren Geschehnisse zu finden.
Als Wunschgast aus der fernsten Vergangenheit wird F.W. auf Anraten seines wiedergeborenen besten Freundes zu einer Hochzeit geladen, hunderttausend Jahre nach seinem Tode. Mit wahrhaft überbordender Phantasie schildert der Autor eine utopisch ferne Welt, in der die Menschheit den Planeten Erde gründlich umgestaltet hat und nun ein geradezu ideal erscheinendes Leben führt. Man lebt nämlich voll versorgt ohne Arbeit, ohne Geld und Ökonomie, ohne jede Sprachbarriere, wird quasi ohne Krankheiten einige hundert Jahre alt und behält, das wird potentielle Leserinnen besonders begeistern, bis ins Greisenalter immer sein jugendfrisches Aussehen. F.W. wird als Ehrengast überall herumgeführt, spricht mit den bedeutendsten Personen und lernt so die «astromentalen» Errungenschaften der nun staatenlosen Weltbevölkerung kennen, - er unternimmt natürlich auch einen spontanen Spaziergang ins All.
Im ersten Teil dieses dickleibigen Romans steht die hoch entwickelte menschliche Gesellschaft in all ihren sozialen Verflechtungen im Mittelpunkt, im zweiten das futuristisch Technische dieser fernen Zukunft, im dritten und interessantesten aber geht es mit dem Ausflug in den «Wintergarten» ins tiefgründig Philosophische. Interessant ist, dass Werfel Katholizismus und Judentum als einzige Religionen ganz selbstverständlich auch nach hunderttausend Jahren fast unverändert existieren lässt in seinem Roman. Und auch der überwunden geglaubte Krieg bricht in voller Härte wieder los, ausgelöst durch einen an Sarajewo erinnernden Pistolenschuss eines närrischen Waffensammlers. Wenig Hoffnung also, dass die Menschheit läuterungsfähig ist, allem Fortschritt zum Trotz.
Dieser visionäre Plot, den komplett zu erzählen ich mir hier wohlweislich spare, ist trotz vieler Ereignisse und dramatischer Wendungen aber nicht das Wesentliche dieses Romans, sein utopische Handlung war für mich als erklärter Science-Fiction-Verächter sogar eher abschreckend. Was mich dann aber doch bei der Stange gehalten hat, trotz einiger Längen, waren neben dem Renommee des Autors die unzähligen philosophischen Gedanken und historischen Verweise. Das alles wird tiefsinnig präsentiert mit einer unglaublichen Flut an skurrilen Begriffen und Namen, aber auch an eigenwilligen Wortschöpfungen. Von denen viele aus dem Griechischen abgeleitet sind – wohl dem, der eine fundierte humanistische Bildung genossen hat und den Wortwitz auch versteht! Vor dieser kreativen Fülle hat letztendlich selbst der Verlag kapituliert und auf Anmerkungen verzichtet, wie im Nachwort erklärt wird. Man muss das übrigens auch nicht immer alles ernst nehmen, zum Lesespaß tragen die witzigen Wortbildungen allemal bei, auch ohne Graecum, wie ich als Betroffener vergnügt bestätigen kann.
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