6,99 €
6,99 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar
payback
3 °P sammeln
6,99 €
6,99 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum eBook verschenken
payback
3 °P sammeln
Als Download kaufen
6,99 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar
payback
3 °P sammeln
Jetzt verschenken
6,99 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum eBook verschenken
payback
3 °P sammeln
  • Format: ePub


A "soucoyant" is an evil spirit in Caribbean lore, a reminder of past transgressions that refuse to diminish with age. In this beautifully told novel that crosses borders, cultures, and generations, a young man returns home to care for his aging mother, who suffers from dementia. In his efforts to help her and by turn make amends for their past estrangement from one another, he is compelled to re-imagine his mother's stories for her before they slip completely into darkness. In delicate, heartbreaking tones, the names for everyday things fade while at the same time a beautiful, haunted…mehr

  • Geräte: eReader
  • mit Kopierschutz
  • eBook Hilfe
  • Größe: 1.07MB
Produktbeschreibung


A "soucoyant" is an evil spirit in Caribbean lore, a reminder of past transgressions that refuse to diminish with age. In this beautifully told novel that crosses borders, cultures, and generations, a young man returns home to care for his aging mother, who suffers from dementia. In his efforts to help her and by turn make amends for their past estrangement from one another, he is compelled to re-imagine his mother's stories for her before they slip completely into darkness. In delicate, heartbreaking tones, the names for everyday things fade while at the same time a beautiful, haunted life, stained by grief, is slowly revealed.



This publication meets the EPUB Accessibility requirements and it also meets the Web Content Accessibility Guidelines (WCAG-AA). It is screen-reader friendly and is accessible to persons with disabilities. A Simple book with few images, which is defined with accessible structural markup. This book contains various accessibility features such as alternative text for images, table of contents, page-list, landmark, reading order and semantic structure.


Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D ausgeliefert werden.

Autorenporträt
David Chariandy is an assistant professor in the English department at Simon Fraser University (Burnaby, BC, Canada), specializing in world literature with a focus on Anglo-Caribbean work. He is also co-writing a book on contemporary diasporic theory. This is his first novel.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.06.2009

Abschied von meiner Mutter

Ein junger Mann kehrt zurück ins Haus seiner Kindheit: Der kanadische Schriftsteller David Chariandy erzählt eindrücklich vom Drama der Demenz.

Von Reinhard Helling

Die Gestalt des großen Rhetorikers Walter Jens wird David Chariandy nicht geläufig sein. Dafür ist die räumliche und sprachliche Distanz des 1969 als Sohn schwarzer und südasiatischer Einwanderer aus Trinidad in Toronto aufgewachsenen Autors zur Tübinger Gelehrtenrepublik wohl zu groß. Und doch hat der kanadische Schriftsteller, der zu den Mitbegründern eines auf schwarze kanadische Autoren spezialisierten Verlags gehört und in Vancouver englische Literatur unterrichtet, das perfekte Gegenstück zu Tilman Jens' heiß diskutiertem Buch "Demenz - Abschied von meinem Vater" geschrieben (F.A.Z. vom 23. Februar). Sein Debüt ist poetisch, neugierig, wahrhaftig und voller Mitgefühl.

Ginge es allein nach dem vordergründigen Inhalt, könnte Chariandys unter dem Titel "Soucouyant" 2007 in Kanada erschienenes Romandebüt auf Deutsch auch "Demenz - Abschied von meiner Mutter" heißen. Aber es geht um mehr. Adele, so der Name der in Trinidad geborenen Mutter des namenlosen Ich-Erzählers, kam wie ihr indischstämmiger Mann Roger vor dreißig Jahren nach Kanada. Da den Sohn die Suche nach den Gründen für das vorzeitige Abtauchen der Mutter aus dieser Welt direkt zur Erkundung der verlassenen Heimat führt, zur Inventarisierung der dortigen Gerüche und Aromen, Gebräuche und Aberglauben, trifft der Titel "Der karibische Dämon" die hier verhandelte Sache ganz gut.

Mit bewundernswertem Einfühlungsvermögen rückt der Autor der teuflischen Erscheinung präseniler Demenz und ihren unerfreulichen Auswirkungen zu Leibe. Der siebzehnjährige Erzähler war der Letzte der Familie, der sich aus dem Staub gemacht hat. Der Vater kam schon früh bei einem Arbeitsunfall ums Leben, der ältere Bruder hat sich ein Gegenleben im Dasein als Schriftsteller gesucht. Doch nun, nach zwei Jahren Abwesenheit, kehrt der Jüngste reumütig zurück in jene schmutzige Sackgasse in Scarborough am östlichen Rand der kanadischen Millionenstadt Toronto - dahinter nur die Klippen und die vorbeidonnernden Züge der Bahnlinie.

Sein Bericht von den denkwürdigen Zwischenfällen, die er mit seiner Mutter und der sie pflegenden Meera - auch sie eine schwarze Einwanderin - bis zu ihrem Tod erlebt, kommt nicht ohne Wutausbrüche, aber ganz ohne voyeuristische oder gar anklagende Elemente aus. Vielmehr ist es der Versuch, das von außen manchmal komisch wirkende Verhalten nachzuvollziehen. Was nicht einfach ist, wenn man hilflos dabei zusehen muss, wie die eigene Mutter Mehl auf dem Fußboden ausstreut, Eier mit Schale in den Mixer gibt, nackt auf die Straße geht und dort tanzt, in Mülleimern rumwühlt und an jedem Ort ihre Notdurft verrichtet.

"Sie ist alt geworden." Das war der erste Eindruck des Sohns. "Sie sieht zur Tür ihres Hauses hinaus und wirkt verwirrt von der Szenerie, dem zerquetschten Abendhimmel und dem Geraschel der Blätter im Krebsgang auf dem Küstenstreifen darunter." Kaum ist die Haustür geschlossen, offenbart sich ihm die ganze Ratlosigkeit, mit der seine Mutter auf das Eindringen eines ihr fremden Mannes in ihren vertraut gewordenen Zwei-Frauen-Haushalt reagiert. Er greift zu einem Trick und legt sein Knie mit dem walnussgroßen Wulst und der überspringenden Sehne frei. Beim Befühlen dieses Phänomens dämmert der Frau etwas Vertrautes: "Er starke Knochen. Drachensaat tief in Fleisch." Zaghaft versucht er, sich ihr zu erklären: "Dein Sohn . . ." Doch ihre Erinnerung liegt weiter zurück: "Großmutter von er auch. Knochen nicht zu ändern."

Während sich der junge Mann in dem Alltag zwischen verwüsteter Küche und geflutetem Bad nützlich zu machen versucht, reist er gedanklich nach Carenage, dem Herkunftsort der Mutter, zu den schwierigen Jahren des Beginns als schwarze Familie in Kanada, wo die Mutter erstmals das weiße Wunder Schnee erlebt, zu der finanziellen Not, den unwürdigen Arbeitsbedingungen und dem nicht besonders versteckten Rassismus der weißen Kanadier.

Die teilweise noch vorhandene Verbindung der Mutter zu ihrer Vergangenheit ist der einzige Anknüpfungspunkt für den zurückgekehrten Sohn. Als wäre ihr Gehirn völlig unbeeinträchtigt, nennt sie ihm neunundvierzig verschiedene Sorten Mango und schwärmt davon, wie köstlich Salzpflaumen schmecken.

Eine schöne Selbstbeschreibung dieses betörenden Buchs und seiner durchdachten Machart liefert der Autor selbst. An einer Stelle malt sich der Erzähler aus, wie es wäre, wenn er das erste Buch seines geflohenen Bruders zu sehen bekäme: "Ich würde es aufschlagen und zu lesen beginnen und sofort die Klarheit und Frische der Sprache bewundern, die Achtung vor einfachen, unverblümten Wörtern wie Regen, Stein, Spucke. Ich würde die Sorgfalt erkennen, die darauf verwendet wurde, die Welt mit den richtigen Wörtern zu benennen, und die Abneigung gegen jene Situationen, in denen die Sprache gefährlich überzuborden und aus dem Ruder zu geraten scheint." Mit besonderer Aufmerksamkeit dürfte Melanie Walz diese Sätze gelesen haben. In ihrer Übersetzung tauchen jedenfalls viele einfache, unverblümte Wörter auf.

War Toronto auf der literarischen Weltkarte bisher vor allem durch Michael Ondaatjes Roman "In der Haut eines Löwen" vertreten, so gerät die Millionenmetropole hier erneut ins Visier eines "internationalen Bastards", wie Ondaatje sich und andere Autoren beschrieb, deren Eltern in fernen Ländern geboren wurden und deren Hautfarbe deutlich kräftiger getönt ist als die des weißen Kanadiers.

Chariandys Debüt ist nicht zuletzt ein faszinierendes Dokument für die lebendige literarische Szene des Einwanderungslandes Kanada, das neben den vielen irischen und schottischen Abkömmlingen wie Alistair MacLeod, David R. MacDonald und Colin McAdam auch dem Inder Rohinton Mistry, dem Letten David Bezmozgis und dem Italiener Joe Fiorito eine Heimat gegeben hat. Und dem Mann aus Trinidad, der mit diesem Buch für ein knappes Dutzend Literaturpreise und Auszeichnungen nominiert war.

Bedauerlicherweise hat er keinen davon gewonnen. Aber vielleicht gelingt dies ja "Brother", Chariandys zweitem Roman, den der Traditionsverlag McClelland & Stewart veröffentlichen wird. Zu wünschen ist es ihm.

David Chariandy: "Der karibische Dämon". Roman. Aus dem Englischen von Melanie Walz. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2009. 206 S., geb., 16,80 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr