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A young Englishman visits Cold War Leipzig with a group of students and falls for an East German girl who is only just beginning to wake up to the way her society is governed. Her situation touches him, but he is too frightened to help. He spends decades convincing himself that he is not in love until one day, with Germany now reunited, he decides to go back and look for her. But who was she, how will his actions have affected her, and how will her find her? All he knows of her identity is the nickname he gave her - Snowleg.
Snowleg is a powerful love story that explores the close, fraught
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Produktbeschreibung
A young Englishman visits Cold War Leipzig with a group of students and falls for an East German girl who is only just beginning to wake up to the way her society is governed. Her situation touches him, but he is too frightened to help. He spends decades convincing himself that he is not in love until one day, with Germany now reunited, he decides to go back and look for her. But who was she, how will his actions have affected her, and how will her find her? All he knows of her identity is the nickname he gave her - Snowleg.

Snowleg is a powerful love story that explores the close, fraught relationship between England and Germany, between a man who grows up believing himself to be a chivalrous English public schoolboy and a woman who tries to live loyally under a repressive regime.


Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Nicholas Shakespeare was born in 1957. The son of a diplomat, much of his youth was spent in the Far East and South America. His novels have been translated into twenty languages. They include The Vision of Elena Silves, winner of the Somerset Maugham Award, Snowleg and The Dancer Upstairs, which was chosen by the American Libraries Association in 1997 as the year's best novel, and in 2001 was made into a film of the same name by John Malkovich. His most recent novel is Secrets of the Sea. He is married with two small boys and currently lives in Oxford.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.04.2006

Das Lieben der anderen
Nicholas Shakespeares Roman "In dieser einen Nacht" reist in die DDR der achtziger Jahre

Abenteuerreisen in unbekannten Welten, das war auch schon damals etwas anderes, und attraktivere Ziele gab es ebenfalls. Wer Anfang der achtziger Jahre aus dem Westen kam und in den Osten Deutschlands fuhr, der hatte dort Verwandte, machte Geschäfte oder war ein fellow traveller, der der westlichen Sicht der Dinge mißtraute. Den meisten reichte es allerdings, stundenlang im Interzonenzug in Marienborn zu sitzen und den scharfen Schäferhunden bei der Arbeit zuzusehen, oder beim Tagesausflug nach Ost-Berlin das Grau der Grenzeruniformen im Straßenbild wiederzufinden.

Der 49jährige Nicholas Shakespeare, der zuletzt Geschichten aus Tasmanien erzählt, eine Biographie seines verstorbenen Freundes Bruce Chatwin geschrieben und der als Diplomatenkind lange in Asien und Südamerika gelebt hat - dieser literarische Fernreisende hat sich daher ein ziemlich ungewöhnliches Reiseziel für einen Roman ausgesucht, genauer gesagt: Sein Held ist ein eher untypischer Tourist - welcher Brite hat sich schon, sieht man mal vom allgegenwärtigen Timothy Garton Ash ab, der in der "Akte Romeo" seine eigenen Erfahrungen mit der Stasi beschrieb, für die Osthunnen interessiert? Die DDR ist zwar nicht alleiniger Schauplatz, weil ein Großteil des Buches auch in der Bundesrepublik spielt und ein kleinerer in England. Aber es ist eine englisch-ostdeutsche Liebesgeschichte in den Zeiten des "Eisernen Vorhangs", wie man so gerne sagte, es ist eine britische Familiengeschichte mit DDR-Wurzeln, die "In dieser einen Nacht" seine Dramatik gibt.

Eine Nacht

Nicholas Shakespeare bedient sich dabei souverän der Muster, die einen in Hollywoodfilmen immer noch ergreifen, auch wenn man sie längst begriffen hat. Er muß deshalb keinen Agententhriller und auch keine Drehbuchprosa schreiben; viel zu reich an Abschweifungen, an Alltagsdetails und motivischen Verknüpfungen ist der Roman, als daß er sich mühelos in einen Kinofilm verwandeln ließe. "In dieser einen Nacht" ist, was man auf englisch einen pageturner nennt, von Beginn an: Ein Prolog, dessen lose Enden der Erzähler erst achtzig Seiten später wieder aufgreift, über Macht und Ohnmacht der Liebe, voller Doppelungen, Geheimnisse, Zufälle - ein exzellent konstruierter Plot eben.

Aber es ist nicht nur diese Konstruktion, die den Roman trägt, es sind die Charaktere, die sie mit Leben erfüllen und in ihrem Handeln unsichtbar werden lassen. Der wenig heroische Held, Peter Hithersay, ist nicht seines vermeintlichen Vaters Sohn, er ist vielmehr nach einem Ostdeutschen benannt, mit dem seine Mutter 1960 einen One-Night-Stand hatte. Die Geschichte der Mutter treibt ihn zunächst im College in die Isolation, weil er Deutsch zu lernen beginnt, und dann zum Medizinstudium nach Hamburg; sie führt ihn mit einer deutschen Pantomimegruppe nach Leipzig, wo er 1983 selber einen One-Night-Stand mit einer jungen Leipzigerin erlebt - und von dieser einen Nacht in einer Schrebergartenkolonie kommt er nicht mehr los, nicht als Student und auch später nicht als Arzt für Geriatrie in Berlin.

Diese doppelte Suche: nach dem Vater und nach dem Mädchen, treibt den Roman voran, indem sie zugleich die Hindernisse schafft, die überwunden werden müssen. In ihrem Kern schwelt ein moralisches Dilemma: daß Peter dem Mädchen angeboten hat, sie in einem großen Koffer außer Landes zu schmuggeln, daß ihn die Angst gepackt und er sie verleugnet hat, obwohl er sich seit College-Tagen dem Ethos von Bevedere, einem Ritter der Tafelrunde, romantisch verpflichtet fühlt. Nicht einmal ihren richtigen Namen hat er ernsthaft erfahren wollen: Sie bleibt Snjólaug, was im Englischen wie Snowleg klingt, und so hat das Geheimnis einen Namen, der zu ihm paßt.

Nach dieser Nacht von Leipzig beginnt Peter, vor sich selbst wegzulaufen, sein Leben gerät ins Schlingern, er flüchtet sich in kurze Beziehungen: Schließlich ist er ein einsamer Mann von Anfang Vierzig, der seine Schuldgefühle kultiviert. Er ist Vater geworden, ohne mit der Mutter des Kindes zusammenzuleben, kümmert sich zu wenig um seinen Sohn. Er geht in seinem Beruf auf und muß sich von einer seiner Geliebten sagen lassen: "Wenn du kein Arzt wärst, würde ich dich wahrscheinlich verachten und ablehnen, weil du dich so wenig für alle anderen engagierst."

Das Fabelhafte an Nicholas Shakespeares Geschichte sind eben diese Ausweichmanöver des Helden, das ist die Weigerung, gleich mit dem Mauerfall den edlen Ritter im Doktor wiedererwachen zu lassen. Man kann diesen Peter Hithersay bedauern, begreifen, man kann sein Verhalten kaum sympathisch finden, aber man will ihn weiter begleiten durch das Buch, obwohl sich Shakespeare manchmal ein wenig zuviel Zeit läßt. Eine Hamburger Affäre mit einer überspannten Künstlerin etwa bringt den Roman nicht sonderlich weiter und seinen Helden schon gar nicht. Und wenn er dann 2002 doch noch einmal nach Leipzig aufbricht, dann glaubt er, einer alten Frau einen letzten Wunsch zu erfüllen, von der der Leser weiß, wer sie ist und wohin ihr letzter Wille Peter führen wird. Um in der Gegenwart anzukommen, um über sich selbst ein wenig besser Bescheid zu wissen, dazu ist er viel zu sehr damit beschäftigt, sich eine erträgliche Version seiner Vergangenheit zurechtzulegen, was das Motto des Buches in einen schönen Vers gefaßt hat: "Meine Erinnerung an dein Gesicht / verhindert, daß ich dich sehe", zitiert Shakespeare den persischen Mystiker Rumi.

Und wie im Stasi-Film "Das Leben der anderen" kommt auch hier ein Stasi-Agent an zentraler Stelle ins Spiel, der es zwar nicht wirklich gut meinte, aber immerhin besser als die anderen, der nach der Wende Brotbackautomaten verkauft und Sühne übt, indem er alte Akten aufbewahrt und sie dem Helden zugänglich macht. Aus dem Kontrast zwischen romantischer Liebe und barbarischer Pedanterie des Überwachungsapparats entsteht ein bizarres Déjà-vu: Der Aufzeichnungswahn führt dazu, daß Peter sich neunzehn Jahre später selbst beim Reden und beim Lieben zuhört - auch die Gartenlaube war verwanzt, und im Gartenzwerg vor der Tür war eine Kamera verborgen. Man spürt in der Prosa des Briten Shakespeare mitunter noch so etwas wie ein fassungsloses Erstaunen: nicht bloß darüber, "daß ein Fünftel der Bevölkerung sich selbst bespitzelt hatte", sondern daß die Stasi sich dabei Methoden bediente, die auch einer vollentwickelten Schriftstellerphantasie kaum noch etwas zu erfinden übriglassen.

Ein Leben

So liest man sich atemlos durch die Jahre, sieht diesen Peter Hithersay älter und unglücklicher werden, und weil Shakespeare zwar ein guter Rechercheur, aber eben nicht selber Teil der deutschen Teilung ist, hat sein Blick auf den Westen wie den Osten Deutschlands etwas angenehm Distanziertes. Und obwohl leicht zu ahnen ist, wie es ausgehen wird, in Umrissen zumindest, weil man als Leser ab einem bestimmten Punkt mehr weiß als der Held, so ist doch das Großartige an diesem Roman, wie quälend genau er den emotionalen "Dauerfrost" seines Helden beschreibt, wie das Tauwetter, das irgendwann einsetzt, ihn schließlich aus seiner Erstarrung löst, aber zugleich auch noch einmal sichtbar werden läßt, was damals passiert ist - daß seine Feigheit, deren Alternative eine riskante Dummheit gewesen wäre, letztlich auch zur Rettung seiner Geliebten beigetragen hat, ist eine Pointe, welche ihm sein Handeln nicht erträglicher macht.

Der Liebesverrat ist nicht zu heilen, und Shakespeares Timing sorgt dafür, daß das Buch auch nach der letzten Seite in einem weiterarbeitet, weil es genau im richtigen Moment aufhört. Es werden eben nicht alle losen Enden zu einer netten Schleife gebunden, nicht alle alten Rechnungen beglichen und sämtliche Traumata kuriert. "Man kann in einer Nacht ein Leben machen", hatte Peters Mutter gesagt, als sie ihm die Identität seines Vaters enthüllte. Wie unter Wiederholungszwang hat er diesen Satz durchlebt, aber so, wie Nicholas Shakespeare von diesem Leben erzählt, ist das weniger ein Schicksal, wie es im Trivialroman über Liebende verhängt wird; es ist die traurige, aber nicht tragische Geschichte eines Mannes, der an dieses zutiefst romantische Motiv glaubt und dem über diesem Glauben der Großteil seines Lebens abhanden gekommen ist.

PETER KÖRTE

Nicholas Shakespeare: "In dieser einen Nacht", Roman. Aus dem Englischen von Hans M. Herzog. Rowohlt-Verlag 2006. 536 Seiten, 22,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.07.2006

Die Augen des Gartenzwergs
Keine Laube ohne Stasi: Nicholas Shakespeares deutsch-britischer Wenderoman „In dieser einen Nacht”
Das Zeichen seiner Schuld findet Peter Hithersay, als er, zurück in Hamburg, die Korbtruhe für die Bühnenscheinwerfer öffnet. Es ist ein schwarz geteertes Stück Tau. Die Frau, die anstelle der Reepe dort liegen sollte, hat er in der DDR zurückgelassen. Noch zwei Nächte zuvor hatte er ihr angeboten, sie in der Truhe in den Westen zu schmuggeln. Da saß er nackt neben ihr auf der Pritsche einer winterstarren Laube in einer Leipziger Schrebergartensiedlung und nannte sie „Snowleg”, was dem englische Original von Nicholas Shakespeares Roman den Titel gibt. Anders als der deutsche Titel „In dieser einen Nacht” suggeriert, gibt aber nicht diese Liebesnacht dem Leben des Protagonisten Peter Hithersay die entscheidende Wendung. Es ist eher der Abend danach. Auf einem Empfang nach dem Gastspiel seiner Hamburger Laien-Theatergruppe leugnet Peter, Snowleg überhaupt zu kennen und liefert sie so dem Staatssicherheitsdienst aus.
Doch letztlich charakterisiert nicht ein einzelnes Ereignis den Roman Shakespeares’. Es sind vielmehr die Konsequenzen, die der Held aus seiner Hasenfüßigkeit zieht, die dem Buch seine Fahrt geben. Shakespeare schildert, wie der emotionale Rückprall der eigenen Feigheit die Weltsicht eines Menschen prägen kann, bis er sich selbst und die Geliebte, der er nachtrauert, kaum mehr erkennt.
Bis es soweit kommt, vergehen jedoch fast 20 Jahre und mehr als 500 Seiten. Nicholas Shakespeare, der nach seinem Roman „Der Obrist und die Tänzerin” sieben Jahre lang die Biographie des Reiseschriftstellers Bruce Chatwin recherchiert hat, nimmt sich erneut viel Zeit. Er beschreibt, wie die Schuldgefühle aus dem britischen Medizinstudenten einen erfolgreichen Geriater machen, der trotz seines überwältigenden Erfolgs bei Frauen stets eine eisige innere Distanz hält. Wollte man diesen Roman unter Wert loben, könnte man anmerken, er sei handwerklich tadellos konstruiert. In der Tat verwebt Shakespeare die überspannende Liebesgeschichte elegant mit einem Agententhriller und einer vom Protagonisten selbst inszenierten Kriminalgeschichte. Doch ist es nicht in erster Linie der Plot, mit dem Shakespeare den Leser auf den Seiten hält. Bei aller Raffinesse, mit der er die Ab- und Umwege Peters - sie führen über einen Hund, ein Kind und viele Frauen - zeichnet, bleibt es doch stets nur ein einziges Motiv, das die Handlung voran- und Peter zurück nach Leipzig treibt: das Motiv der Suche.
Allerlei Leipziger Liebesnächte
Vor der schicksalhaften Begegnung mit Snowleg liegt seiner Suche in erster Linie eine vage Sehnsucht nach den eigenen Wurzeln zugrunde. Denn Peter Hithersay ist, das hat er schon als Internatsschüler erfahren, nicht der Sohn des Gatten seiner Mutter, sondern das Ergebnis einer Liebesnacht mit einem politischen Häftling aus der DDR. Statt seines leiblichen Vaters findet Peter in Leipzig aber vor allem seine eigene Schwäche. Und so gesellt sich zu den sporadischen Ermittlungen über den Vater die Suche nach der einst verratenen Geliebten.
In erster Linie beeindruckt Shakespeare mit der Genauigkeit seines Erzählens. So fängt er den spezifischen Geruch der DDR-Reichsbahn-Waggons ein und erklärt wie nebenbei, woher er rührt: von dem in der DDR verwendeten Einheitspflegemittel für Kunstledersitze. Oder er lässt den Studenten Peter bei einer seiner Trennungen genug haben von „Kneipen, Kinos und Cappuccinos” - und streut so en passant das Detail vom Aufkommen des Cappuccinos in deutschen Großstadt-Cafés Mitte der Achtziger ein.
Auch die Charakterbeschreibungen streben erkennbar nach Exaktheit. Das gelingt auch im Großen und Ganzen, doch sobald die Figuren über sich selbst zu reflektieren beginnen, weicht Shakespeare in eine etwas prätentiöse Kunstsprache aus: „Der Alkohol, der ihn sentimental machte, ließ auch das in seinem fiebrigen Kopf schummernde Licht heller leuchten. Dass er nicht behaupten konnte, frei zu sein, war vielleicht ein Zeichen dafür, dass er doch nicht so ein Dreckskerl war. Wenn er nur am Boden seiner Seele herumkratzte, würde er vielleicht einen Ritter à la Rip Van Winkle finden, der . . . ihn rettete, und seine Seele würde nicht einmal einen klitzekleinen Makel aufweisen”. Vielleicht wäre der gestelzte Ton nicht weiter erwähnenswert, würde Shakespeare ihn variieren, ihn auf die Sonderheiten seiner Charaktere abstellen. Meistens ist es jedoch einerlei, ob nun Peter spricht, Snowleg oder der Stasi-Offizier, der die beiden vor der Gartenlaube durch eine Kamera im Gartenzwerg beobachtet.
Dabei sind manche der Monologe nicht einmal nötig. Der Leser weiß ohnehin meistens ein wenig mehr als die Protagonisten. Dieser Wissensvorsprung macht die Begrenztheit des Erfahrungshorizonts Peters sichtbar. Und er führt schnell zur Einsicht: Die Schuldgefühle lassen Peter nicht mehr wahrnehmen, dass es vielleicht gar nicht das Erlebnis in der Vergangenheit ist, das sein Leben bestimmt, sondern dessen ständige Wiederholung in der Gegenwart. Snowleg zumindest, das zeigt sich zum Schluss, führte nach dieser einen Nacht sehr bald ein Leben, in dem es mehr gab als lediglich die Erfahrung, einmal verleugnet worden zu sein. So präsentiert Shakespeares Roman seinen Protagonisten als traurigen Helden, der gegen die Windmühlenflügel eines hohl drehenden Gewissens kämpft.
Enttäuschte Strippenzieher
Peter selbst wird erst zum Ende hin klar, dass die Stasi mit an den Strippen seiner Gartenlauben-Romanze gezogen hat. Und so ist es ebenso ironisch wie verständlich, dass er schließlich mit Hilfe eines ehemaligen Stasimanns die ehemalige Geliebte wiederfindet. Wie in Florian Henckel von Donnersmarcks Film „Das Leben der Anderen” erscheint auch „In dieser einen Nacht” ein enttäuschter Stasi-Spitzel als heimlicher Gefährte der Liebenden. Doch anders als Henckel von Donnersmarck stellt Shakespeare nicht die Anständigkeit eines Menschen gegen ein unmenschliche System. Er zeigt vielmehr, dass dem Stasi-Mann die innere Distanz zu seiner Umgebung das selbe bietet wie Peter Hithersay: Schutz vor einer Schuld, der er sich nicht stellen zu können meint.
STEFFEN KRAFT
NICHOLAS SHAKESPEARE: In dieser einen Nacht. Aus dem Englischen von Hans M. Herzog. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2006. 535 Seiten, 22,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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This novel is one of the finest attempts in English to convey something of two very strange places which no longer appear on the map of Europe... Shakespeare has told a very skilful story Evening Standard