Wie man mit Stil kränkt und mit Poesie ein Herz verzaubert Vornrum schöntun und hintenrum meucheln: Wenn die Stars unserer Kultur sich in den Haaren liegen, wird mit einer natterzüngigen Finesse verletzt, die ihresgleichen sucht. Der Journalist Sven Michaelsen hat aus hunderten seiner Interviews die Gipfelpunkte von Häme und Heuchelei, von Rachsucht und Mordlust zusammengetragen. Er zeigt, dass Ranküne unter Geistesgrößen verhüllte Wahrheiten und uneingestandene Erkenntnisse ans Licht hebt. Steht dann aber das Herz eines Kränkungskünstlers in Flammen, spürt der Leser erleichtert, dass es sie doch gibt: die grandiose Liebe, larger than life. Zu Wort kommen neben vielen weiteren: Woody Allen, Friedrich Dürrenmatt, John Updike, Ruth Klüger, Denis Scheck, Peter Handke, Daniel Kehlmann, Karl Lagerfeld, Marcel Reich-Ranicki, Steven Spielberg, Martin Walser, Raimund Fellinger, Thomas Brasch, Joachim Kaiser, Hannelore Hoger, Ken Follett, Anjelica Huston, Leander Haußmann, David Hockney, Inge Feltrinelli, Siegfried Unseld, Donatella Versace
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.08.2021VON SZ-AUTOREN
Interviews von
Sven Michaelsen
Seit 30 Jahren führen die Stars unserer Kultur Sven Michaelsen bei laufendem Tonband vor, wie man Gegenspieler kultiviert kränkt oder Liebe so ausdrückt, dass sie unvergesslich wird. Jetzt hat er die funkelndsten Beispiele von Gefühlspoesie und Niedertracht in einem Buch zusammengestellt. Der Tenor Plácido Domingo erzählt darin: „Als Montserrat Caballé in der Metropolitan Opera in New York sang, stand die Sopranistin Birgit Nilsson hinter der Bühne und lauschte. Ein Aufpasser wollte wissen, was sie da mache. Nilsson antwortete: ‚Ich bin hier, um Madame Aballé singen zu hören.‘ ‚Madame Aballé? Sie meinen Madame Caballé?‘ ‚Nein. Madame Aballé. Hören Sie doch hin: Sie hat ihr C verloren!‘“
Sven Michaelsen: Sie sind wohl übers Ufer getreten, Sie Rinnsal! – Wenn berühmte Künstler hassen, lieben und lästern. Piper Verlag, München 2021. 224 Seiten, 18 Euro.
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Interviews von
Sven Michaelsen
Seit 30 Jahren führen die Stars unserer Kultur Sven Michaelsen bei laufendem Tonband vor, wie man Gegenspieler kultiviert kränkt oder Liebe so ausdrückt, dass sie unvergesslich wird. Jetzt hat er die funkelndsten Beispiele von Gefühlspoesie und Niedertracht in einem Buch zusammengestellt. Der Tenor Plácido Domingo erzählt darin: „Als Montserrat Caballé in der Metropolitan Opera in New York sang, stand die Sopranistin Birgit Nilsson hinter der Bühne und lauschte. Ein Aufpasser wollte wissen, was sie da mache. Nilsson antwortete: ‚Ich bin hier, um Madame Aballé singen zu hören.‘ ‚Madame Aballé? Sie meinen Madame Caballé?‘ ‚Nein. Madame Aballé. Hören Sie doch hin: Sie hat ihr C verloren!‘“
Sven Michaelsen: Sie sind wohl übers Ufer getreten, Sie Rinnsal! – Wenn berühmte Künstler hassen, lieben und lästern. Piper Verlag, München 2021. 224 Seiten, 18 Euro.
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»Das Buch ist ein unterhaltsames Kompendium, das den Kulturbetrieb auf links zieht.« Allgemeine Zeitung 20211120