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Als Gott die Erde schuf, hat er den Knödel im Sinn gehabt, ist dieser in seiner Rundheit doch der Inbegriff der Perfektion - und um sein Innenleben sind schon wahre Glaubenskriege entstanden ... Unterhaltsame Geschichten rund ums Essen - Eva Demski erzählt von Gourmets und Puristen, von üppigen Festgelagen, heiterem Leichenschmaus und vielem anderen mehr: wie die Wahl des richtigen Weins zur Sinnfrage wird und das Beerensammeln zum Feldzug. Sie berichtet vom unaufhaltsamen Siegeszug der Bratwurst, die selbst ausgewiesene Gourmettempel erobert, und stimmt ein Loblied auf die Suppe an, die Suppe, die Leib und Seele wärmt.…mehr

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Produktbeschreibung
Als Gott die Erde schuf, hat er den Knödel im Sinn gehabt, ist dieser in seiner Rundheit doch der Inbegriff der Perfektion - und um sein Innenleben sind schon wahre Glaubenskriege entstanden ... Unterhaltsame Geschichten rund ums Essen - Eva Demski erzählt von Gourmets und Puristen, von üppigen Festgelagen, heiterem Leichenschmaus und vielem anderen mehr: wie die Wahl des richtigen Weins zur Sinnfrage wird und das Beerensammeln zum Feldzug. Sie berichtet vom unaufhaltsamen Siegeszug der Bratwurst, die selbst ausgewiesene Gourmettempel erobert, und stimmt ein Loblied auf die Suppe an, die Suppe, die Leib und Seele wärmt.

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Autorenporträt
Eva Demski, geboren 1944 in Regensburg, lebt in Frankfurt am Main. Ihr literarisches Werk wurde vielfach ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.11.2012

Vom Garten in die Küche
Topfgucker: In "Rund wie die Erde" erzählt Eva Demski kulinarische Geschichten

Das Kochen verwandelt die Dinge. Kartoffeln, schreibt Eva Demski, sind nur der Rohstoff für den Knödel, in dem die Knolle zu sich selbst kommt, sorgsam geleitet von der menschlichen Hand, die den zur Rundung geformten Teig in das leicht gesalzene Wasser gleiten lässt. Aus Nahrungsmitteln werden Gerichte, die verzaubern, auch wenn sie dem Koch zuvor den letzten Nerv geraubt haben. Vom Essen, seiner Herstellung, seinem Verzehr oder dem Verzicht auf denselben handelt Demskis Prosaband "Rund wie die Erde", den die Autorin heute im Frankfurter Literaturhaus vorstellt. Erschienen sind die "Kulinarischen Geschichten" im Insel-Verlag, der vor drei Jahren auch schon Demskis erfolgreiche "Gartengeschichten" herausgebracht hat.

Wie mit dem Gärtnern, so zeigt sich bei der Lektüre, verhält es sich drinnen im Haus. Gärten sind, wenn Schriftsteller sich über sie hermachen, nicht mehr nur Gärten, Kochen ist nicht bloß Kochen. Das eine steht plötzlich für anderes, bei der geliebten oder verfluchten Schufterei mit Hacke und Löffel kommt der ganze Mensch ins Spiel, mit seinen Hoffnungen, Wünschen, Erinnerungen und Freuden. In Demskis Geschichten gehen Genuss, Liebe, Essen, Trinken und Tod daher immer zusammen. "Ich habe gerne eine zarte Balance von Heiterkeit und Vergänglichkeit", sagt sie. "Über meine traurigen Geschichten lacht immer jeder." Und geht es ihr nicht auch um einen Verweis auf die Kunst, das Verfertigen des Kunstwerks, das Machen? "Immer eigentlich", antwortet sie. "Und nicht um das Resultat."

Sie komme sich meist erst dann auf die Schliche, wenn sie mit einem Buch fertig sei, fügt sie hinzu. Auf die Idee zu ihrem neuen Band ist sie vor anderthalb Jahren bei einer Lesung des Suhrkamp-Verlags in der Unseld-Villa an der Frankfurter Klettenbergstraße gekommen. Dort entdeckte sie im Kellerarchiv halbvergessene eigene Texte, verfasst zu verschiedenen Anlässen, erschienen an vielen Orten. "Ich bin so ein Salzstreuer." Dem Wiedergefundenen hat Demski nun neue Texte hinzugefügt, die zwischen den Erzählungen plazierten kurzen Gedichte hat sie sämtlich in einer Nacht geschrieben. Eigentlich aber, so fiel ihr auf, als alles beisammen war, habe sie sich mit dem Buch gegen das wehren wollen, was Essen und Kochen heute allzu oft auszeichne: Virtualität.

Einerseits gebe es Kochsendungen und Kochbücher zuhauf, andererseits seien viele Menschen am Herd völlige Analphabeten. Zwischen dem Essensdesinteresse der Armen und Gestressten und der zunehmenden Kochrechthaberei der Wohlhabenden und Anständigen sucht Demski einen Ausweg. "Das Orthodoxe ist nicht meine Sache. Ich muss immer sofort in der anderen Richtung nachschauen." In "Rund wie die Erde" erinnert sie sich daher daran, wie es war bei der mühsamen Beerenernte ihrer Kinderzeit und spricht gelassen aus, was alle schamvoll verschweigen - fast jeder hat eine geheime Zuneigung zu unwürdigem Essen. Bei ihr sind es Scheibletten.

Am liebsten aber kocht Demski Hühnersuppe, Gemüsesuppe und Gulasch. Und, fügt sie hinzu, sie mache den besten Kartoffelsalat der westlichen Hemisphäre, aus nicht zu festkochenden Kartoffeln, den Speck scharf anbraten, mit Essig und Brühe ablöschen, erst zum Schluss die entkernten, ganz fein gewogenen Gartengurken unterheben.

Gurken hat sie noch lange selbst eingelegt, obwohl ihr kleiner Stadtgarten hinter dem Haus eher für Blumen, Sträucher und Bäume da ist. "Nutzgärten können andere besser." Es sei denn, es kommt etwas dazwischen. "Wenn es mit dem Euro so weitergeht, habe ich mir schon überlegt, dass eine gewisse Autarkie möglich ist." Bis es so weit ist, erinnert Demski sich lieber daran, wie viel Arbeit Obst und Gemüse bedeuten. Außerhalb des Buches viele Worte darüber machen aber gilt nicht. Schließlich hatten schon ihre Großmütter es neben der Ernte auch bei dem, was sie kochten, eher mit der Wortkargheit. "Das wurde gemacht, das wurde gegessen und da wurde sich bedankt und das war es."

Am Schluss nützt sowieso alles Planen nichts. Das schönste Essen, an das Demski sich erinnern kann, fand im Garten des 1977 gestorbenen ungarischen Schriftstellers Tibor Déry am Ufer des Plattensees statt. Etwa fünfzehn Menschen aßen Ente, Krautsalat, Knödel, Gulasch. "Alles stand gleichzeitig auf dem Tisch, jeder aß mal und ließ es bleiben". Hinzu kam die besondere Ostblocksituation, "Essen als Fülle im Mangel". Auf diese Menschensehnsucht geht alles zurück. Und manche Bücher nähren zwar nur mit Worten, aber Fülle bieten sie auch.

FLORIAN BALKE

Heute von 19.30 Uhr an stellt Eva Demski ihr neues Buch im Literaturhaus Frankfurt vor.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Ob über Champagner, die Wandlung des Büffets zum Fingerfood, das Tröstende einer Suppe: Demskis kulinarische Plaudereien sind nie besserwisserisch, dafür voll lohnender Einsichten.«