Prägnante Individualität ist die Antwort auf die Frage nach dem Sinn und Ziel des eigenen Lebens. Im demokratischen Verfassungsstaat wird sie geschützt und gefördert. Sie ist für viele selbstverständlich – und gerade deshalb gefährdet. Wer nach den Gefährdungen der Individualität fragt, nach ihren Triebkräften, Möglichkeiten und Grenzen, ihren Verheißungen und Versuchungen, der wird auf ihre protestantischen Wurzeln und Prägungen stoßen. Denn die Kraft des Protestantismus speist sich nicht zuletzt aus dem leidenschaftlichen Bemühen, das eigene Leben in der Beziehung zu anderem Leben – im Angesicht Gottes – gelingen zu lassen, und zwar selbst dann, wenn dies in die Auseinandersetzung mit der kirchlichen Ordnung führt. Mit Beiträgen von Alf Christophersen, Jörg Dierken, Eberhard Harbsmeier, Martin Laube, Gert Pickel, Jan Rohls, Wolfgang Ruf, Marianne Schröter und Christian Senkel. [Reformation Today. Volume III: Protestant Cultures of Individuality] A strong individuality is the answer to the question about the meaning and purpose of one's own life. In a democratic constitutional state it will be protected and fostered. Many people take this for granted – and this is exactly why it is endangered. Whoever is asking about the threats to individuality, its driving forces, possibilities and limits, its promises and temptations, will find Protestant roots and influences. The power of Protestantism is based not least on the passionate endeavor to live one's life – in the presence of God – in good relationships with others, even if this implies conflicts with the ecclesial order.