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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: sehr gut, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Fachbereich 11), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Regietheater, dessen Tradition sich heute über mehr als hundert Jahre zurückverfolgen lässt,2 hat sich als Methode der Anpassung eines dramatischen Werks an das Regieinteresse weltweit, in Deutschland jedoch besonders entwickelt. Die Regie, die den dramatischen Text als altes künstlerisches Zentrum der Inszenierung ablöste und sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts institutionieren konnte, hat sich inzwischen weiter…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: sehr gut, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Fachbereich 11), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Regietheater, dessen Tradition sich heute über mehr als hundert Jahre zurückverfolgen lässt,2 hat sich als Methode der Anpassung eines dramatischen Werks an das Regieinteresse weltweit, in Deutschland jedoch besonders entwickelt. Die Regie, die den dramatischen Text als altes künstlerisches Zentrum der Inszenierung ablöste und sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts institutionieren konnte, hat sich inzwischen weiter entwickelt und verselbständigt. Im Anschluss an eine erste Phase der Politisierung und Radikalisierung in den Zwanziger Jahren durch Brecht, Piscator und andere hat das Regietheater seine wohl radikalste Entfaltung in den 60er und 70er Jahren erfahren. In Anlehnung an das Brecht’sche Konzept der Umfunktionierung eines Textes3, deuteten Regisseure wie Claus Peymann, Fritz Kortner und Peter Zadek die Originalvorlage stets vor dem Hintergrund aktueller Begebenheiten. Autor und Schauspieler wurden dabei den autoritären Ansprüchen des Regisseurs als Führungsfigur der Inszenierung untergeordnet. Das Regietheater Peter Zadeks, das zu untersuchen Ziel dieser Arbeit ist, war zweifellos etwas besonderes. Unter den Regisseuren, die in den sechziger und siebziger Jahren die deutsche Theaterlandschaft in Aufruhr versetzten, war er mit Abstand der Älteste.4 Der Tagesspiegel erinnert an ihn als den vehementesten Stücke-Zertrümmerer aller Zeiten5, Hensel spricht von einem Genie, das „viel Phantasie und Können, Vitalität und Vielseitigkeit, Gegenwartsbewusstsein und Zukunftskühnheit“6 in einer bisher nie gekannten Art und Weise in einer Person vereint. Zadek, der aus seiner Vorliebe für Shakespeare keinen Hehl machte, wollte dem Publikum einen zeitgemäßen Shakespeare bieten, der in der schauspielerischen Ausgestaltung an das Theater des englischen Dichters erinnern sollte. Wenngleich Zadek durchaus auch Werke von Henrik Ibsen, Anton Tschechow und vielen zeitgenössischen Dichtern zur Aufführung brachte, werde ich mich im Folgenden auf eine kleine Auswahl seiner Shakespeare- Inszenierungen beschränken. Dabei soll der Versuch unternommen werden, anhand eines Vergleichs der Inszenierungen aus den sechziger Jahren und denen der Neunziger Erkenntnisse über seinen Wandel als Regisseur zu gewinnen. Darüber hinaus soll ausgehend von einer Definition des Regietheaters in knapper Form erläutert werden, welche Mittel Zadek einsetzte,[...]