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Milford ist ein idyllisches Provinznest in England, in dem nie etwas passiert. In der einzigen Anwaltskanzlei vor Ort führt der junge Robert Blair in 41. Generation die Geschäfte. Seine einzige Abwechslung sind die Kekse, die täglich zur tea time gereicht werden - bis eines Abends das Telefon klingelt. Marion Sharpe und ihre Mutter, die ein abgelegenes Herrenhaus bewohnen, haben Besuch von Scotland Yard. Ein junges Mädchen behauptet, von den beiden entführt und in ihr Haus verschleppt worden zu sein. Einen Monat lang wurde die 15-Jährige dort festgehalten, sagt sie, und musste als Haushälterin…mehr

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Produktbeschreibung
Milford ist ein idyllisches Provinznest in England, in dem nie etwas passiert. In der einzigen Anwaltskanzlei vor Ort führt der junge Robert Blair in 41. Generation die Geschäfte. Seine einzige Abwechslung sind die Kekse, die täglich zur tea time gereicht werden - bis eines Abends das Telefon klingelt. Marion Sharpe und ihre Mutter, die ein abgelegenes Herrenhaus bewohnen, haben Besuch von Scotland Yard. Ein junges Mädchen behauptet, von den beiden entführt und in ihr Haus verschleppt worden zu sein. Einen Monat lang wurde die 15-Jährige dort festgehalten, sagt sie, und musste als Haushälterin arbeiten, ehe ihr schließlich die Flucht gelang. Ein unerhörte Behauptung, eine Unverschämtheit! Allerdings: Das Mädchen kann jedes Detail im Innern des Hauses beschreiben. Der Anwalt, der sonst nur Testamente aufsetzt (für eine schrullige alte Dame jede zweite Woche ein neues), steht vor einer großen Herausforderung: Er soll die Unschuld der Frauen beweisen.

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Autorenporträt
JOSEPHINE TEY ist das Pseudonym der schottischen Autorin Elizabeth MacKintosh (1896-1952), die vor allem für ihre Kriminalromane bekannt geworden ist. Mit dem Schreiben begann sie, nachdem sie ihre Arbeit als Sportlehrerin aufgeben musste, um ihre Mutter zu pflegen, die an Krebs erkrankt war. Nach deren Tod kümmerte sich Tey um den Vater und blieb auch danach in ihrem Elternhaus wohnen. Tey lebte sehr zurückgezogen, mied Interviews und öffentliche Auftritte. Sie starb im Alter von 55 Jahren während einer Reise nach London. Ihr Roman Alibi für einen König (im Kampa Verlag in Vorbereitung) wurde von der englischen Autorenvereinigung Crime Writers' Association zum besten Kriminalroman aller Zeiten gewählt und 1969 mit dem Grand prix de littérature policière ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.01.2022

Dein Eid, mein Eid

Josephine Tey gilt in der englischsprachigen Welt auch siebzig Jahre nach ihrem Tod als ungekrönte Königin des Kriminalromans. Das hat gute Gründe.

Elizabeth MacKintosh, 1896 als Tochter eines bildungshungrigen Gemüsehändlers im schottischen Inverness geboren, trug mindestens drei Masken, hinter denen sie sich verbarg. Unter ihrem Mädchennamen machte Beth, wie sie in der Familie genannt wurde, in Birmingham eine Ausbildung zur Turnlehrerin, spezialisierte sich auf Physiotherapie, zog als freiwillige Krankenschwester in den Ersten Weltkrieg. 1923 kehrt sie in die Highlands zurück, um nach dem frühen Tod der Mutter ihren Vater zu versorgen.

Von 1929 an beginnt sie zu veröffentlichen, eine Biographie, Kurzgeschichten, Gedichte. Unter dem Pseudonym Gordon Daviot schreibt sie Theaterstücke, später auch Drehbücher. Ihr Stück "Richard of Bordeaux" war ein Jahr lang im Westend ausverkauft, danach am Broadway ein Renner. John Gielgud, dem sie das Manuskript geschickt hatte, weil sie ihn verehrte, verhalf es zum Durchbruch als Schauspieler. Er war es auch, der "Gordon" in die Theaterkreise der Hauptstadt einführte. Nach einer Schaffenspause, deren Ursachen umstritten sind, konzentrierte sich die extrem zurückgezogen lebende Schriftstellerin nach 1945 auf ein weiteres Pseudonym, unter dem sie schon in den Dreißigerjahren Kriminalromane vorgelegt hatte - Josephine Tey.

Die Bücher werden heute zu den Meisterwerken des "Goldenen Zeitalters" gerechnet. Dabei blieb Teys früher Krebstod im Jahr 1952 zunächst beinahe unbemerkt. Zeitlebens hatte sich die Autorin Interviews verweigert, selten ließ sie sich ablichten. Ihr Nachruhm ist anhaltend, was sich daran ermessen lässt, dass sie in England nie "out of print" war. Unter den Verehrerinnen sind Val McDermid, Stephen King, Sarah Waters, Tana French und Louise Penny, die zum vorliegenden Band ein Vorwort beisteuert.

Auf Deutsch gab es ihn 1959 unter dem Titel "Der große Verdacht" bei Ullstein; Heyne startet in den Siebzigern einen neuen Anlauf, die Autorin hierzulande durchzusetzen. Nun versucht es der unlängst durch Zukäufe aufgefallene Zürcher Verleger Daniel Kampa mit "The Franchise Affair" von 1948. Warum der Roman in der Übersetzung Manfred Alliés "Nur der Mond war Zeuge" heißen muss, ist rätselhaft, denn der Mond hat keine tragende Rolle in diesem großartigen Roman.

Und der geht so: Die fünfzehnjährige Betty Kane kehrt eines Tages nicht zu den Zieheltern zurück, vier Wochen später steht sie wieder vor der Tür, verdreckt, mit Blutergüssen, desolat. Sie sei von zwei Frauen entführt, misshandelt und in eine Dachkammer gesperrt worden. Aufgrund präziser Angaben steht bald Scotland Yard vor der Tür von Mrs Sharpe und deren Tochter Marion, die ein einsames, hässliches Herrenhaus namens Franchise bewohnen. In ihrer Not rekrutiert die vierzigjährige Tochter, "schlank, groß und dunkel wie eine Zigeunerin" (Allié wahrt die Wortwahl der Epoche), einen Anwalt aus dem nahen Städtchen Milford als Beistand. Robert Blair, ebenfalls um die vierzig, führt mit seiner ihn versorgenden Tante Lin ein behagliches, ereignisloses Junggesellenleben, in dem Golf, Butterkekse und seine Leibspeise (kalter Schinken, gekochte Kartoffeln, Apfelauflauf mit Schlagsahne) zu den Höhepunkten zählen.

Die Sharpes sind aus hartem Holz geschnitzt, vollkommen ungerührt bestreiten sie mit steifer Oberlippe alle Vorwürfe rundheraus. Aussage steht gegen Aussage. Dann bekommt die Presse Wind von der Sache, und das Boulevardblatt "Ack-Emma" (die militärsprachlich verballhornte Aussprache von "a.m." - ante meridiem) bläst die Sache als Titelgeschichte mit einem Bild von Betty Kane auf.

Kriminalinspektor Grant, den Tey auch in anderen Romanen auftreten lässt, bringt zum Ausdruck, was seine Autorin von der Krawallpresse hält: nichts. Aber wer denkt, dass früher alles besser war, als sich die Leser noch hinsetzten und Briefe statt Mails oder Tweets schrieben, muss sich belehren lassen: "Briefeschreiben ist die natürliche Äußerungsform für alle, die anders sind. Die Sich-in-alles-Einmischer, die Gelangweilten, die Perversen, die Übergeschnappten, die Empfinde-ich-als-meine-Pflicht-Leute. (...) Nicht zu vergessen die gewöhnlichen Schwachsinnigen. (...) Auf dem Papier können sie so besserwisserisch, so langatmig, so obszön, so pathetisch, so starrsinnig sein, wie sie wollen, und niemand kann ihnen dafür einen Tritt versetzen."

Robert Blair entscheidet sich schnell, den Sharpes zu glauben. Verzweifelt sucht er nach Beweisen, welche die Glaubwürdigkeit Betty Kanes erschüttern und belegen, dass sie die Zeit ganz anders verbracht hat - in einem amourösen Ausnahmezustand. Bestärkt wird er darin von seinem Freund Kevin Macdermott, einem berühmten irischstämmigen Strafrechtler aus London, bekannt für seinen "keltischen Überschwang". Das Weltbild beider Herren kann als durchaus gefestigt beschrieben werden, kein indifferentes Böses ist hier am Werk, sondern Verbrecher aus Fleisch und Blut mit "unveränderlichen Eigenschaften". Diese lauten "übertriebene Eitelkeit und ungeheure Selbstsucht".

Blairs Wettlauf gegen die Zeit versieht die Autorin immer wieder mit galligen Seitenhieben auf die Gegenwart. So wird über einen sendungsbewussten Bischof gesagt, er habe "schon vor langem die christliche Lehre dahingehend ausgeweitet, dass der Unterprivilegierte stets im Recht sei. Er war ungeheuer beliebt bei den Revolutionären des Balkans, bei britischen Streikkomitees und bei sämtlichen alten Knastbrüdern in den örtlichen Vollzugsanstalten."

Nicht zum einzigen Mal in ihrem Werk grundiert Tey den Roman mit einer historische Parallele, die sie in der Gegenwart durchspielt. Der Fall Elizabeth Canning erschütterte im mittleren achtzehnten Jahrhundert London. Das achtzehnjährige Dienstmädchen behauptete, verschleppt und verprügelt worden zu sein, vier Wochen bei Wasser und Brot verbracht zu haben, bis sie plötzlich wieder vor der Haustür stand. Unterstützer und Gegner Cannings lieferten sich heftige Gefechte, inklusive körperlicher Angriffe auf den Richter, am Ende wurde sie wegen Meineids zu einem Monat Gefängnis verurteilt, bevor man sie in nach Connecticut deportierte.

Tey zeichnet starke Frauenfiguren und spendiert sogar einen Hauch Romantik, allerdings in unterkühlter britischer Manier. Vielleicht hat diese Temperatur dazu beigetragen, dass das Buch auch heute noch frisch wirkt, seine dreiundsiebzig Jahre merkt man ihm nicht an: eine überaus lohnende Wiederentdeckung. Und noch Besseres steht ins Haus: Der Kampa-Verlag wird auch "The Daughter of Time" (1951, deutsch: "Alibi für einen König") neu herausbringen, jenen Roman, der am stärksten zu Teys anhaltendem Ruhm beiträgt. Richard III. spielt darin die Hauptrolle und die Frage, ob er wirklich der Verbrecher war, als den ihn die Tudor-Propaganda hinstellte.

1990 zeichnete die ein Jahr nach Josephine Teys Ableben gegründete Crime Writers' Association das Buch als größten Krimi aller Zeiten aus. "The Franchise Affair" kam seinerzeit immerhin auf Platz elf. HANNES HINTERMEIER

Josephine Tey: "Nur der Mond war Zeuge". Kriminalroman.

Aus dem Englischen von Manfred Allié.

Kampa Verlag, Zürich 2021.

432 S., geb., 22,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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