5,99 €
5,99 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar
payback
0 °P sammeln
5,99 €
5,99 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum eBook verschenken
payback
0 °P sammeln
Als Download kaufen
5,99 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar
payback
0 °P sammeln
Jetzt verschenken
5,99 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum eBook verschenken
payback
0 °P sammeln
  • Format: ePub

For twenty years, the Taliban was the number one enemy of Western forces in Afghanistan. But it was an enemy that they knew little about, and about whose founder and leader, Mullah Omar, they knew even less.
Armed with only a fuzzy black-and-white photo of the man, investigative journalist Bette Dam decided to track down the reclusive Taliban chief a decade back. But in the course of what had seemed an almost impossible job, she got to know the Taliban inside out, realized how dangerously misinformed the global forces fighting it were, and made a startling discovery about the elusive Omar's…mehr

  • Geräte: eReader
  • mit Kopierschutz
  • eBook Hilfe
  • Größe: 0.71MB
  • FamilySharing(5)
Produktbeschreibung
For twenty years, the Taliban was the number one enemy of Western forces in Afghanistan. But it was an enemy that they knew little about, and about whose founder and leader, Mullah Omar, they knew even less.

Armed with only a fuzzy black-and-white photo of the man, investigative journalist Bette Dam decided to track down the reclusive Taliban chief a decade back. But in the course of what had seemed an almost impossible job, she got to know the Taliban inside out, realized how dangerously misinformed the global forces fighting it were, and made a startling discovery about the elusive Omar's whereabouts.

The outcome of a five-year-long pursuit, Looking for the Enemy is a woman journalist's epic story that takes the reader deep into the dangerous mountains and war-ravaged valleys of Afghanistan as it throws up several unknowns about an organization that is now once again at the helm in one of the world's most fragile states.


Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D, L ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Bette Dam is a Dutch investigative journalist who made a career working in Afghanistan, Syria and Iraq. She is currently a lecturer at the Sciences Po university in Paris on the subject of Afghanistan. She is also the author of A Man and a Motorcycle: How Hamid Karzai Came to Power.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.02.2022

Der Mensch Omar
Eine Annäherung an den ersten Anführer der afghanischen Taliban aus neuer Perspektive

Lange war es ein einziges Foto, mit dem sich die Welt ein Bild von Mullah Omar machen konnte. Eine etwas überbelichtete Schwarz-Weiß-Aufnahme. Darauf ein schmales Gesicht mit dichtem Bart und dunklen Brauen - und ein auffallend helles Auge, das unerbittlich den Betrachter fixiert, während vom anderen nur ein dunkler Krater bleibt. Der erste Emir der Taliban, der die Islamisten 1996 in Afghanistan an die Macht führte und ein Regime der extremen Sittenstrenge etablierte, hatte größtenteils aus dem Verborgenen agiert und seine Landsleute vor allem durch Radiobotschaften erreicht.

Als die amerikanisch geführte Koalition die Taliban nach dem 11. September 2001 von der Macht vertrieb, verschwand Mullah Omar so spurlos, wie er gekommen war. Erst 2015 kam heraus, dass er schon zwei Jahre zuvor an einer Krankheit verstorben war. In den meisten Berichten hieß es, Omar habe seine letzten Atemzüge in einem Krankenhaus im pakistanischen Karatschi getan. Nur die Taliban beharrten darauf, dass ihr Emir bis zum Tod in Afghanistan geblieben sei. Genaueres wusste niemand, obwohl Heerscharen von Geheimdienstleuten hinter Omar her gewesen sein mussten.

In dieses Dunkel der afghanischen Geschichte hat die niederländische Journalistin Bette Dam nun einiges Licht gebracht, und es sind überraschend bunte Farben, in denen der erste Taliban-Emir bei ihr erscheint. In dem nun in englischer Übersetzung erschienenen Buch über Mullah Omar - den unbekannten Talib - zeichnet Dam das Bild des etwas schüchternen Aufsteigers, der im Kreis seiner Vertrauten aufblühte und komödiantische Fähigkeiten besaß. Vor allem seine Imitationen anderer Menschen sollen für große Lacher gesorgt haben. Und selbst dem Sport gegenüber war der Emir offenbar aufgeschlossener, als es dem lustfeindlichen Image seiner Taliban entsprach. Omar soll im Garten des Gouverneurspalastes in Kandahar gern Volleyball gespielt haben.

Das sind nur einige Details in dem aufwendig recherchierten Buch, das bereits 2019 auf Niederländisch erschienen war, dem damals aber international keine Beachtung zukam jenseits von Dams Theorie, dass Omar nicht in Pakistan, sondern in einem afghanischen Dorf starb, wo er nach 2001 ein Eremitendasein führte. Schon der Titel verrät, dass Dam nicht vorhatte, eine klassische Biographie zu schreiben: "Looking for the Enemy" - zu Deutsch etwa "Auf der Suche nach dem Feind" - beginnt damit, dass ein afghanischer Begleiter Dam 2013 in der Provinz Uruzgan eher beiläufig erzählte, dass Mullah Omar ganz in der Nähe gelebt habe. Uruzgan war damals eine von vielen Gegenden in Afghanistan, in die sich kaum ein westlicher Beobachter traute. Doch hier schien das Vorleben Omars allgemein bekannt zu sein, während die UN-Sanktionsliste drei verschiedene Geburtsjahre und zwei mögliche Geburtsorte für den Taliban-Emir nannte.

Dam beschloss, dorthin zu fahren, wo Omar gewesen sein musste. Sie wollte mit Menschen sprechen, die Omar erlebt hatten, während die meisten anderen Beobachter in Kabul saßen und auf Informationen aus Geheimdienstquellen angewiesen waren, was oft den jeweiligen Spin bestimmte. Dass sich wegen der prekären Sicherheitslage fast niemand in die Provinzen wagte, beschreibt Dam als wesentlichen Grund für das Scheitern der internationalen Gemeinschaft. Denn nicht nur Journalisten waren in dieser westlichen Blase gefangen, den NATO-Truppen ging es ähnlich. Sie mussten sich auf die Informationen verlassen, die ihnen die lokalen Führer gaben. Und die hatten allzu oft ein Interesse daran, ihre Konkurrenten in die Nähe der Taliban zu stellen, die dann vom nächsten amerikanischen Luftschlag aus dem Weg geräumt wurden, während sie selbst weiter Geld bekamen, um gegen die "Gefahr" zu kämpfen.

Bette Dam beschreibt ein Afghanistan, in dem die Menschen aufgeschlossen erzählen, wenn man sie denn fragt. Sie trifft einen Spielgefährten des Taliban-Emirs in Tangi, wo Omars Stiefvater als Mullah gegen Kost und Logis eine kleine Dorfmoschee in einer Lehmhütte führte. Die Familie war praktisch mittellos. Durch den frühen Tod seines Vaters stand Omar nach paschtunischer Stammestradition noch dazu weit unten. Omar lernte in einer traditionellen religiösen Dorfschule und schloss sich nach dem Einmarsch der Sowjets einer Mudschaheddin-Gruppe an, wo er durch ein Schrapnell sein rechtes Auge verlor, er sich aber wegen seiner verbindlichen Art bald zur Autorität entwickelte.

Auch zur Gründung der Taliban liefert Dam eine eigene Version. Nach dem Abzug der Sowjetarmee versank Afghanistan im Bürgerkrieg zwischen den Mudschaheddin-Führern, in dem Warlords und Gangs die Menschen tyrannisierten. Bisher galt meist die Vergewaltigung zweier Mädchen in Kandahar als Grund dafür, dass sich die Taliban, wie die Schüler aus den Koranschulen genannt wurden, gegen die Warlords zusammenschlossen. Dam berichtet unter Berufung auf ihre Quellen hingegen, örtliche Schmuggler hätten etwas gegen die Straßensperren der Milizen unternehmen wollen, die überall abkassierten. Die Familien wählten Omar, weil der mit seiner Mudschaheddin-Gruppe weiter den Ethos hochhielt, dass man einen Heiligen Krieg nur mit moralischer Strenge gewinnen könne, der ihnen wegen seiner niederen Herkunft aber machtlos genug erschien, um ihn zu kontrollieren. Der zurückhaltende Omar musste demnach gedrängt werden, sich an die Spitze der Bewegung zu stellen, die bald riesigen Zulauf erhalten und von Kandahar aus das Land erobern sollte.

Was sich von alldem tatsächlich zugetragen hat, lässt sich in einem Land, in dem es aus jener Zeit kaum schriftliche Quellen gibt, womöglich nie ganz klären. Der Einfluss Pakistans und die Verbindungen zu Al-Qaida erscheinen bei Dam deutlich weniger ausgeprägt als in den bisher geläufigen Erzählungen. Dams Buch macht neben der Vielzahl an oft ranghohen Gesprächspartnern vor allem der Perspektivwechsel aus, in dem die Taliban eine sehr menschliche Seite bekommen. Ein Mullah Omar, der Besuch freundlich zugewandt in seiner "Besenkammer" im Gouverneurspalast von Kandahar empfängt. Eine Bewegung, die lange um internationale Anerkennung rang, sich dann aber völlig vom Ausland abwendete. Es ist vielleicht die einzige Schwachstelle im Buch, dass es nur in Ansätzen gelingt, diese Wandlung zu erklären: dass es der gleiche Omar war, der zum Ende seiner Herrschaft gegen allen Widerstand die Sprengung der Buddhastatuen von Bamiyan befahl und der lieber sein Reich untergehen ließ, als Al-Qaida-Chef Osama Bin Laden den Amerikanern auszuliefern. ALEXANDER HANEKE

Bette Dam: Looking for the Enemy. Mullah Omar and the unknown Taliban.

Harper Collins India, 2021. 352 S., 27,47 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr