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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Zensureingriffe in Deutschland, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Mai 1976 berichtete der Generalsekretär der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), Erich Honecker, auf dem 9. Parteitag, dass „Kultur und Kunst sehr viel beizutragen [vermögen], sozialistische Überzeugungen zu festigen und in den Herzen der Menschen das reine Feuer kommunistischer Ideale zu entzünden.“ Fünf Jahre später…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Zensureingriffe in Deutschland, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Mai 1976 berichtete der Generalsekretär der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), Erich Honecker, auf dem 9. Parteitag, dass „Kultur und Kunst sehr viel beizutragen [vermögen], sozialistische Überzeugungen zu festigen und in den Herzen der Menschen das reine Feuer kommunistischer Ideale zu entzünden.“ Fünf Jahre später hieß es, dass Kunst und Literatur vieles hervorgebracht haben, „was Teil unserer sich ständig verändernden sozialistischen Wirklichkeit ist und diese Veränderung zugleich bewirkt.“ Da der Staat der Literatur die Fähigkeit anerkannt hatte, Veränderungen zu initiieren, galt es, abweichende Positionen zu unterbinden und die Literatur zu verhindern, die ihm nicht opportun erschien. Die Wichtigkeit, die die Deutsche Demokratische Republik (DDR) der Literatur beimaß, zeigte sich vor allem durch die Ausübung der literarischen Zensur. Die Soziologin Ulla Otto definiert Literaturzensur als „die autoritäre Kontrolle aller menschlichen Äußerungen, die innerhalb eines bestehenden gesellschaftlichen Systems mit der Bemühung um sprachliche Form geschrieben werden“. Die Regulierung der literarischen Übermittlung von Ideen wird in praktisch allen Gesellschaften betrieben: Kein Gesellschaftssystem gestattet die absolute Freiheit literarischen Ausdrucks. In der DDR war aber die Literaturzensur allgegenwärtig. Kommunistische Länder im Allgemeinen haben von der Zensur gerne und oft Gebrauch gemacht. Eine systematische Vorzensur der heimischen literarischen Werke wurde dadurch möglich, dass das gesamte Verlagswesen weitgehend zentralisiert und kontrolliert war. Ferner wurden Maßnahmen literarischer Zensur auf bereits erschienene Werke angewandt, besonders auf Werke aus dem Ausland. Bei nicht konformen Autoren wurde außerdem versucht, meist mit harten Sanktionen, politische Demonstrationseffekte zu erzielen. Literarische Werke können aus religiösen, moralischen oder politischen Gründen zensiert werden. Wir werden uns hier auf die politische Zensur beschränken, bei der es um „die reale politische Machtverteilung und Machtorganisation im Staate, und deren Erhaltung, Verteidigung und Verstärkung im Gegeneinander der einzelnen gesellschaftlichen Gruppen“ geht. Das erklärte Ziel aller Maßnahmen literarischer Zensur in demokratischen Gesellschaften ist eigentlich die Bewahrung einzelner Gesellschaftsgruppen (z.B. der Jugend) vor schädlichen Einflüssen.