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Zärtlichkeit, Wut, Liebe, Verzweiflung - eine Mutter zwischen Fürsorge und Freiheit. Nach "Eine Frau am Telefon" der neue Roman von Carole Fives Ihr kleiner Sohn ist hübsch, blondgelockt, von allen bewundert. Doch er lässt seiner Mutter keine freie Minute. Der Vater ist abgehauen, die junge Frau hat weder Familie noch Freunde, die sie unterstützen könnten. Auch die Nachbarn, er ist Polizist, sie scheint nicht zu arbeiten, wollen nichts mit ihr zu tun haben. Wenn der Kleine endlich schläft, gönnt sich die junge Frau kleine Fluchten. Sie verlässt die Wohnung, erst nur ganz kurz, dann im...
Zärtlichkeit, Wut, Liebe, Verzweiflung - eine Mutter zwischen Fürsorge und Freiheit. Nach "Eine Frau am Telefon" der neue Roman von Carole Fives Ihr kleiner Sohn ist hübsch, blondgelockt, von allen bewundert. Doch er lässt seiner Mutter keine freie Minute. Der Vater ist abgehauen, die junge Frau hat weder Familie noch Freunde, die sie unterstützen könnten. Auch die Nachbarn, er ist Polizist, sie scheint nicht zu arbeiten, wollen nichts mit ihr zu tun haben. Wenn der Kleine endlich schläft, gönnt sich die junge Frau kleine Fluchten. Sie verlässt die Wohnung, erst nur ganz kurz, dann immer länger. Bis sie einmal eine ganze Nacht lang wegbleibt, das Kind allein zurück in der Wohnung lässt ... Carole Fives' neuer Roman ist ein unheimliches Leseerlebnis, dem man sich nicht entziehen kann, und er zeigt zugleich, wie schwierig und ausweglos die Lage alleinerziehender Frauen sein kann.
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Carole Fives, geboren 1971, ist bildende Künstlerin und Autorin. Für ihre Romane und Erzählungen wurde sie in Frankreich bereits mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt erschienen ihre Romane Eine Frau am Telefon (2018) und Kleine Fluchten (2021) bei Zsolnay.
Produktdetails
- Verlag: Zsolnay-Verlag
- Seitenzahl: 144
- Erscheinungstermin: 15. März 2021
- Deutsch
- ISBN-13: 9783552072381
- Artikelnr.: 60466713
"Fives beschreibt sehr genau die grausame Einsamkeit der jungen Frau ... Ein präzise eingefangener Ausschnitt westlicher Gesellschaften." Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 11.07.21 "Schonungslos echt, mit kluger Beobachtungsgabe und nie sentimental schildert die Autorin den inneren Zwiespalt dieser Frau, die sich wie eine Rabenmutter vorkommt, sich aber dennoch nicht unterkriegen lässt." Peter Burri, Basler Zeitung, 22.05.21 "In knappen, präzisen Sätzen schildert Carole Fives den Alltag einer Alleinerziehenden, die versucht Mensch und Frau zu bleiben. ... Ein sehr kluger und zugleich spannender Roman." Barbara Geschwinde, WDR 5 Bücher, 07.05.21 "Eine brillante Studie über die Einsamkeit junger Mütter in der Großstadt. Mit geradezu
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chirurgischer Genauigkeit beschreibt Carole Fives die vielen kleinen Alltagsszenen, die mühseligen Routinen eines Lebens im Hamsterrad. Es ist eine Geschichte großer Verlorenheit, aber auch der anmaßenden Selbstgerechtigkeit einer Gesellschaft,die ganz genau weiß, welche Rolle eine Mutter einzunehmen hat." Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.04.21 "Fives beschreibt in ihrem kurzen, intensiven Roman das Gefühl von Überforderung, das nicht nur Single-Mütter kennen. 'Kleine Fluchten' ist ein immer schneller werdender Ritt durch die Extreme, in die Elternschaft werfen kann." Meike Schnitzler, Brigitte, 14.04.21 "Das Grausame steckt in diesem Buch ohnehin in jeder Zeile: Wenn die französische Autorin von den Leiden einer jungen, alleingelassenen Mutter erzählt, erledigt sie das brutal genau. ... Es ist ein Kreislauf der Bedrückungen, der in knappen Sätzen und ohne jede Sentimentalität nachgezeichnet wird. ... Fives' Roman stellt wichtige Fragen, die nicht nur in Frankreich ihre Gültigkeit haben." Jochen Overbeck, Der Tagesspiegel, 05.04.21 "Ich liebe dieses Buch. Es baut eine unglaubliche Spannung auf, ist unglaublich real, es ist toll." Christine Westermann, WDR Frau tv,25.03.21 "Der Roman ist so eindringlich, dass man fast Beklemmung verspürt. Bis zum spannungsreichen Finale bleibt offen, ob die Heldin einen Ausweg findet oder an der empathielosen Gesellschaft zerbricht." Heinz Gorr, BR2 Favoriten, 07.03.21 "Fives lässt uns in die Haut der jungen Frau schlüpfen, die dringend Hilfe braucht - aber nirgendwo findet. Der beklemmende Roman ist vollkommen auf die Mutterfigur zugeschnitten, ohne sie jemals bloßzustellen. Es ist das Protokoll eines versagenden Gesellschaftssystems und zugleich das intensive Porträt einer Frau, die alles richtig machen will und dabei zunehmend den Halt verliert." Esther Willbrandt, Radio Bremen, 07.03.21 "Mit leichter Hand und Selbstironie erzählt Carole Fives vom Dilemma einer einsamen Frau, die zwischen Mütterlichkeit und schlechtem Gewissen aufgerieben wird." Karin Waldner-Petutschnig, Kleine Zeitung, 06.02.21
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Wenn man sie sieht, mit ihrem kleinen Sohn, kann man nur neidisch werden, so hübsch das Kind, sicherlich ein Wunschkind, das die Eltern glücklich macht. Doch hinter der verschlossenen Wohnungstür ist gar nichts glücklich. Der Kindsvater schon seit über einem Jahr spurlos …
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Wenn man sie sieht, mit ihrem kleinen Sohn, kann man nur neidisch werden, so hübsch das Kind, sicherlich ein Wunschkind, das die Eltern glücklich macht. Doch hinter der verschlossenen Wohnungstür ist gar nichts glücklich. Der Kindsvater schon seit über einem Jahr spurlos verschwunden und die Mutter am Ende ihrer Kräfte. Alles muss sie alleine managen, keine freie Minute bleibt ihr, der Junge tyrannisiert sie rund um die Uhr. Ihren Job als freiberufliche Grafikerin kann sie schon lange nicht mehr ausüben, keine Zeit, denn immer will das Kind etwas, fordert ihre Aufmerksamkeit ein. Das Geld wird knapp, die Sorgen größer, noch nicht einmal in der Anonymität des Internets kann sie Trost finden. Einzig kleine Fluchten, die sie sich zunehmend erlaubt, schenken ihr die Illusion von einer anderen Möglichkeit, einem anderen Leben als dem ihren.
„Kleine Fluchten“ ist Carole Fives vierter Roman, der zweite, der in deutscher Übersetzung erschienen ist. Die Autorin thematisiert in diesem ein gesellschaftliches Tabu, mit dem ihre Protagonistin allein gelassen wird und das sie an den Rand ihrer Kräfte bringt. Die alleinerziehende Mutter, die sich ausgelaugt und erschöpft fühlt und keineswegs mehr die große Freude über die Mutterschaft empfinden kann, die man von ihr erwartet. Tapfer bemüht sie sich die Rolle der aufopferungsvollen Versorgerin zu spielen, die sich nicht beklagt. Dass sie selbst dabei auf der Strecke bleibt, schein irrelevant.
Die namenlose Protagonistin, die erst am Ende als Madame Leroy einmal identifiziert wird, ist unsichtbar für die Außenwelt. Sie wird über ihre Funktion als Mutter wahrgenommen und hat irgendwann selbst schon den Eindruck, dass der Buggy fast zu ihrem Körper gehört. Sie beugt sich dem gesellschaftlichen Druck, will die Erwartungen erfüllen, um nicht als Problemfall zu gelten, obwohl sie im Hausflur deutlich zu spüren bekommt, dass man mit ihr nichts zu tun haben möchte. Die ausstehenden Mieten, das unerzogene Kind – wer sonst hat dies zu verantworten als die Mutter?
Nachts, wenn der Junge endlich schläft, schleicht sie sich aus der Wohnung, geht zum Fluss, um sich wieder als Mensch zu fühlen, der sie einmal war. Nur wenige Minuten erlaubt sie sich. Dann etwas mehr, es kann ja eigentlich nichts geschehen, wenn der Junge schlafend im Bett liegt. Doch immer schmerzlicher wird ihr dabei auch bewusst, was sie alles nicht mehr ist. Sie hat keine Freunde, keine Kollegen, denn in ihrem Beruf kann man keine Rücksicht auf ihr Muttersein nehmen, warum kann sie sich aber auch nicht besser organisieren?
Nach dem Vater fragt niemand. Auch in den anonymen Foren, die sie immer wieder aufsucht, erleben Frauen, die von ihren Sorgen berichten, Ablehnung und Hass. Statt Solidarität treffen sie auf jene Supermütter, denen scheinbar alles locker gelingt und die sie noch tiefer in den Abgrund stürzen, in den sie eh schon fallen. Immer müssen sie sich rechtfertigen, im Job, auf den Ämtern, man schreibt ihnen allein die Schuld für ihre prekäre Situation zu und für jede Trotzreaktion des Kindes in der Öffentlichkeit ernten sie missbilligende Blicke.
Man spürt, wie sich die Protagonistin einem kritischen Punkt nähert. Bang antizipiert man, wozu sie bereit sein könnte, um diesem Leben, das sie zu erdrücken droht, ein Ende zu setzen. Carole Fives schildert die unschönen Seiten der Elternschaft, schonungslos legt sie offen, wie es zunehmend schwerer wird, den tagtäglichen Kampf zu gewinnen und zu überleben. Die Verzweiflung und Erschöpfung springen einem aus jeder Zeile an und machen den Roman zu einem emotional intensiven Leseerlebnis. Zwei ganz essentielle Fragen resultieren aus der Geschichte: wo sind die Väter? Und warum sind wir nicht ehrlich und reden darüber, dass Kinder und deren Erziehung nicht immer nur eitler Sonnenschein sind.
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„Und dann war die Wut gekommen. Warum gab der Vater des Kindes die Schlüssel nicht zurück, die Schlüssel, für die er seit Monaten keine Miete mehr zahlte? Glaubte er etwa, das hier wäre noch sein Zuhause?“ (S.43)
Mir fehlen noch immer die Worte für dieses …
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„Und dann war die Wut gekommen. Warum gab der Vater des Kindes die Schlüssel nicht zurück, die Schlüssel, für die er seit Monaten keine Miete mehr zahlte? Glaubte er etwa, das hier wäre noch sein Zuhause?“ (S.43)
Mir fehlen noch immer die Worte für dieses Buch, denn mir kommt all das, was die Frau und Mutter eines Sohnes erlebt hat, manches Mal vor, als wäre ich zurück in meine Vergangenheit katapultiert worden.
Carolin Fives bringt bildhaft rüber, wie die Frau durch die Gesellschaft eine Denunzierung erlebt, die schmerzt und die mich beim Lesen fassungslos gemacht hatte. Nicht nur von Menschen aus den sozialen Netzwerken, sondern auch von den Behörden, erntete sie Unverständnis. Unverständnis, obwohl sie Hilfe gebraucht hätte. Eine freie Minute zum Atmen. Eine freie Stunde für ihren Job als Grafikdesignerin, um ihren Sohn und sich über Wasser zu halten. Weil ein Muss dahinter steht. Alles schmerzt, haftet wie Billigkleber am Herzen und Vorwürfe, die immer wieder predigen, dass andere das doch auch hinbekommen. Gutgemeinte Ratschläge, die nicht mal annähernd den Kern treffen - welche, bei denen sie sich wie vor den Kopf gestoßen fühlt. Zurecht. Durch den Alltag kämpfend versucht die junge Frau immer wieder Kraft zu schöpfen. Man spürt förmlich, wie schwer ihr das fällt. Jedes Wort, jedes Wollen ihres Sohnes ist, verständlicherweise, kräfteraubend. Wie soll man sich um einen kleinen Menschen intensiv kümmern, wenn man zu müde ist?
Dann eines Tages lässt sie kleine Fluchten zu. Sobald ihr Sohn schläft, entfernt sie sich einige Schritte von ihrer Wohnung - bis diese Schritte zu Kilometern werden. Gefährliche Kilometer, aber in ihrer Vorstellung muss es da doch mehr geben und vor allem die Erlaubnis, sich diese Auszeit zu gönnen. Eine, die sie nicht hat. Eine, die sie nie bekommen wird. Denn sie hat keine Freunde, keine Familie. Der Vater des Kleinen spurlos verschwunden und er wie eine Heftzwecke beißend an ihr. Selbst die Nachbarn meiden sie, wollen nichts mit ihr zu tun haben. Immerzu versucht sie, die Erwartungen der Gesellschaft zu erfüllen, und hat sogar das Gefühl, und das konnte ich so gut nachvollziehen, dass sie eins mit dem Kinderwagen wäre. Dass das Ding zu ihr gehöre - ein Teil ihres Körpers, welchen sie nicht einfach abschütteln kann. Alleingänge, Zeit für sich gibt es nicht. Das Kind steht an erster Stelle. Immer. Und so muss das auch, predigt die Gesellschaft, die andere Mütter in Foren regelrecht denunziert. Was seien sie nur für schlechte Mütter! Wie könnten sie es wagen, an so etwas zu denken, andere wünschen sich immerhin seit Jahren ein Kind. Supermütter. Doch wo sind die Väter? Sind es nicht immerzu die Mütter, die sich fertigmachen, anstatt über den Tellerrand zu schauen und einer anderen Mutter unter die Arme zu greifen? Fehlanzeige.
Punkt für Punkt wird beschrieben, wie die Protagonistin sich tief im Innern fühlt. Es tut weh. Weh es zu lesen. Wie sie ausbrechen will und nicht kann - es versucht, scheitert. Es wird erzählt, dass Kindererziehung nicht den Happy-Sunshine-Filter trägt, sondern harte Arbeit ist und man mit Dingen konfrontiert wird, die manchmal nicht nur wehtun, sondern auch Spuren hinterlassen.
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