Nicht das einzige Mal, dass in Brian Moores Romanwelt das Jenseits zu Wort kommt. Im Standgeburtstag taucht plötzlich die verstorbene Familie auf, in der Viktorianischen Sammlung ein ganzer Jahrmarkt. In Kalter Himmel wird Marie Davenport von ihrem bei einem Unfall verunglückten, im Krankenhaus
verstorbenen Ehemann heimgesucht, was sie nicht nur veranlasst, ihr neues Leben mit einem anderen Mann…mehrNicht das einzige Mal, dass in Brian Moores Romanwelt das Jenseits zu Wort kommt. Im Standgeburtstag taucht plötzlich die verstorbene Familie auf, in der Viktorianischen Sammlung ein ganzer Jahrmarkt. In Kalter Himmel wird Marie Davenport von ihrem bei einem Unfall verunglückten, im Krankenhaus verstorbenen Ehemann heimgesucht, was sie nicht nur veranlasst, ihr neues Leben mit einem anderen Mann zu vertagen, sie begibt sich sogar auf die Suche nach ihrem Ehemann und bemüht sich verzweifelt, andere davon zu überzeugen, dass dies kein Hirngespinst ist. Dass bei dem plötzlichen Tod eines Nahestehenden, Selbstvorwürfe überhand nehmen können, man ihm nicht mehr all das sagen kann, was man ihm noch sagen wollte, Seitensprünge oder vorgesehene Trennungen sich mit einmal wie ein Verrat anfühlen, soll vorkommen. Eine spannende Geschichte um den Tod eines Ehemanns mit den erdrückenden Zweifel, dem aufkommenden Gefühl von Schuld und den Fragen nach dem Glauben zu verstricken, gelingt nur einem Schriftsteller, dessen Werk sich immer wieder mit diesem Thema auseinandergesetzt hat. Brian Moore gehört zu den wenigen Schriftstellern, die den Übergang zwischen den Welten so geschmeidig zu beschreiben vermögen, dass einen das Konstrukt dahinter nicht stört, weil man an dem Menschen interessiert ist, dem all das geschieht. Zwischendurch weiß man wirklich nicht, ist Davenport noch am Leben und treibt sein teuflisches Spiel mit seiner Ehefrau oder wird sie wahnsinnig. Besser kann man kaum unterhalten werden.