13,99 €
Statt 18,00 €**
13,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Sofort per Download lieferbar
payback
0 °P sammeln
13,99 €
Statt 18,00 €**
13,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum eBook verschenken
payback
0 °P sammeln
Als Download kaufen
Statt 18,00 €****
13,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Sofort per Download lieferbar
payback
0 °P sammeln
Jetzt verschenken
Statt 18,00 €****
13,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum eBook verschenken
payback
0 °P sammeln
  • Format: PDF

"Du wirst schneiden, und du fällst wie endlos in die eine oder in die andere Welt." Ausgehend von Franz Kafkas großmeisterlichem Vorbild sind Thomas Lehrs Miniaturen dieses Bandes entstanden, als Variationen und Hommage, als Ergänzung und Erweiterung des Spektrums superber Alpträume und humorvoll-grotesker Visionen. Ganze Tage werden hier ohne Kopf verbracht, die sensible Schere setzt an, die den Menschen von Gott und vom Tier trennt. Mythische Sagengestalten treffen auf bizarre Zivilisationen aus anderen Galaxien, aberwitzige Fortpflanzungstechniken zeitigen haarsträubende Ergebnisse. Vom…mehr

  • Geräte: PC
  • ohne Kopierschutz
  • eBook Hilfe
  • Größe: 4.78MB
  • FamilySharing(5)
Produktbeschreibung
"Du wirst schneiden, und du fällst wie endlos in die eine oder in die andere Welt." Ausgehend von Franz Kafkas großmeisterlichem Vorbild sind Thomas Lehrs Miniaturen dieses Bandes entstanden, als Variationen und Hommage, als Ergänzung und Erweiterung des Spektrums superber Alpträume und humorvoll-grotesker Visionen. Ganze Tage werden hier ohne Kopf verbracht, die sensible Schere setzt an, die den Menschen von Gott und vom Tier trennt. Mythische Sagengestalten treffen auf bizarre Zivilisationen aus anderen Galaxien, aberwitzige Fortpflanzungstechniken zeitigen haarsträubende Ergebnisse. Vom grimmigen Regime im Turm zu Babel bis zum Post-Orwell`schen Überwachungsstaat ist der Weg nicht weit in diesen auf äußerste Knappheit gebrachten sprachlichen Vexierbildern. Miniaturen aus dem 21. Jahrhundert, die den Geist Kafkas in sich tragen.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Thomas Lehr 1957 in Speyer geboren, lebt und arbeitet als freier Schriftsteller in Berlin. Lehrs Werk, das mehrere Romane umfasst, wurde vielfach ausgezeichnet.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.03.2024

Klein
geschnippelt
Thomas Lehr verarbeitet
Zutaten aus Kafkas Ästhetik
in seinen Prosaminiaturen.
In Berlin-Mitte gibt es eine populäre Pizzeria, die intellektuell benamte Pizzen wie Pizza Arendt, Pizza Kant, Pizza Adorno (mit Lachs, Lauch und Zwiebeln) anbietet. Sie selbst heißt „Marienkäfer“ (vormals „muckrakers“). Eine Pizza Kafka gibt es noch nicht. Dafür hat jetzt der mit großen und immer größeren Werken („Schlafende Sonne“, Teil 1, jüngst „Manfred“, Roman eines Außerirdischen) aufwartende Schriftsteller Thomas Lehr eine gebacken. Sie ist fantastisch, in Form und Inhalt. Etwas knotig verbacken vielleicht. Sie besteht aus literarischen Miniaturen, experimentierender Gedankenprosa in der anonymen „man“- und „wir“-Form, die bar jeder Subjektivität mit einem Kafka-Bestand operiert, der ihr fix und fertig vorzuliegen scheint – wie getrocknete Tomaten, Salamischeiben, Sardellen, Knoblauch und Oliven in den Aluschalen auf der Pizzatheke. „Kafkas Schere“ heißt Lehrs Erzählungsband, den er daraus zusammenrührt.
Fortgesetzte Selbstähnlichkeit ist ein Prinzip der zehn Geschichten, die von menschenjagenden und von Menschen gejagten schnappenden Kampfhunden handeln („Tage ohne Kopf“), von Riesenmaulwürfen, die am Turm zu Babel bauen, den Qualen des „verborgenen Sisyphos“, die sich auf halber Strecke in Seinslust verwandeln. Um Krankenbesuche bei sich selbst geht es, um die Geburtlichkeit eines Sartre’schen In-die-Welt-Gespucktwerdens („Ankunft“), bis schließlich der Hadesbesuch von Orpheus („Gesang der Köpfe im Styx“) in seinem Untergang mündet, von dem aber doch noch jemand erzählen muss: „Wir müssen wie Orpheus enden, im großen klagenden Gesang, alle miteinander, bis Apollon, der einmal die Lyra schenkte und den Geist der Musik, uns schweigen heißt wie den Orpheus, der womöglich schon lange mit uns dahintreibt, mit geschlossenen Augen, glücklich und stumm.“ Hiermit verstummt die letzte mythisch-poetologisch überdrehte Miniatur und endet „Kafkas Schere“. Wie endet eine Schere? Wenn die Messer sich schließen. Wie ein gelesenes Buch die Seiten.
Das alles gehört zur Pizza Kafka. Ihr Belag besteht aus kafkaesken Figuren und Motiven, aus Verhungernden, Wiedergängern, Artisten, Pferden und Käfern, Kutschen ohne Kutscher, aus Verwandlungen von Augenblicken in Ewigkeiten, aus Fernen, die sich in der Annäherung weiter entfernen. „Das Schloss“. Schnipp.
Diese Pizza Kafka wächst beim Essen über sich und jeden Essenden hinaus. Schon ist Mitte, Tiergarten, Charlottenburg von ihr eingeteigt. Man duckt sich, man flieht, sieht schon einen krustigen Rand aufkräuseln, doch die Expansion des Backwerks (aus dem modernen Experimentierofen) geht weiter, bis die Pizzaflüchtigen im Teig strampelnd versinken, sich selbst mit Schrecken sowohl als weicher Teig wie als Belag der Riesenpizza begreifen. Und welch ein Schrecken erst der Inversion, wenn die Pizza plötzlich schrumpft, die Hitze entweicht und schließlich als Krümel im Mundwinkel hängen bleibt. Was ist dieses schmale Buch nun? Abstrakt verschleiertes Kafka-Lexikon oder Schnellgericht? Beides! Kafka-Lektion oder Lehrstunde? Letzteres! Schnapp.
HUBERT WINKELS
Thomas Lehr:
Kafkas Schere.
Wallstein,
Göttingen 2024.
83 Seiten, 18 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Zum 100. Todestag Franz Kafkas ist Thomas Lehr ein erstaunliches Palimpsest der Werke des bedeutsamen Autors gelungen, findet Rezensent Jan Drees. Die zehn "Etüden" gehen, so der Rezensent, über simple Intertextualität hinaus, indem sie selbst kafkaesk werden, nämlich das Werk des Pragers in die Gegenwart übersetzen - und dabei (ein großes Kompliment!) vielleicht sogar andeuten, wie Kafka heute schreiben würde. Dies zeigt sich Drees zufolge sowohl in Lehrs um einen zweifelnden Thanatos zentrierten Umschrift des Sisyphos-Mythos als auch in seiner Variation auf das Babel-Motiv, das in Kafkas "Beim Bau der chinesischen Mauer" zum Tragen kommt. In anderen Erzählungen des Bandes treten "Burnhardiner" und "Philosoffen" auf - auch dies bei aller Komik Geschichten, deren permanenter Horizont die Auslöschung sei. Äußerst stilsicher hat Thomas Leer, so urteilt Drees, ein Rätselbuch für Kafka-Kennerinnen geschaffen, das ganz im Sinne des Vorbilds immer wieder Hoffnung mit Absurdität konfrontiert.

© Perlentaucher Medien GmbH
»(Lehrs) schmales Buch 'Kafkas Schere' wird unheimlich groß.« (Hubert Winkels, Süddeutsche Zeitung, 14.03.2024) »In knappen Sätzen und Seiten kreiert Lehr neue sprachliche Vexierbilder.« (Buchkultur, 12.02.2024) »eine staunenswerte Kuriosität« (Jan Drees, Deutschlandfunk, 02.04.2024)