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Irrlicht 56 - Mystikroman (eBook, ePUB) - Larsen, Viola
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Panik packte Graf Philippe. Die Geisterpuppe jagte ihn über einen schmalen Saumpfad am Rande des Abgrunds. Weiß schimmerten die Klippen im Mondlicht, und tief unten rauschte die See. Die Puppen von Schloß Samarcan hatten sich aus ihren gläsernen Vitrinen befreit und tanzten im Mondschatten der Dolmen einen bretonischen Hochzeitstanz nach den geisterhaften Klängen einer Harfe, die ein Wiegenlied spielte. Die Puppe trug ein weißes Hochzeitskleid und eine Brautkrone in ihrem blonden Lockenhaar. Ihr Lächeln war maskenhaft starr, und in ihren grünen Augen glitzerte der Wahnsinn. Sie streckte die…mehr

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Produktbeschreibung
Panik packte Graf Philippe. Die Geisterpuppe jagte ihn über einen schmalen Saumpfad am Rande des Abgrunds. Weiß schimmerten die Klippen im Mondlicht, und tief unten rauschte die See. Die Puppen von Schloß Samarcan hatten sich aus ihren gläsernen Vitrinen befreit und tanzten im Mondschatten der Dolmen einen bretonischen Hochzeitstanz nach den geisterhaften Klängen einer Harfe, die ein Wiegenlied spielte. Die Puppe trug ein weißes Hochzeitskleid und eine Brautkrone in ihrem blonden Lockenhaar. Ihr Lächeln war maskenhaft starr, und in ihren grünen Augen glitzerte der Wahnsinn. Sie streckte die Hände nach Graf Philippe aus und zog ihn an sich. Er wehrte sich verzweifelt gegen ihre Umarmung. Sie krallte sich an ihm fest. Vergebens versuchte er, sie abzuschütteln. Sie war stärker als er. Auf dem Gipfel der Klippe kämpften sie einen grausamen Kampf. Er keuchte, stöhnte, spürte, wie seine Kräfte erlahmten. Als er strauchelte und den Boden unter den Füßen verlor, riß er sie mit sich in die tödliche Tiefe. »Melora!« Sein Angstschrei gellte über die Klippen, und das Echo äffte ihn höhnisch nach. »Melora!« Mit diesem Angstschrei wachte Graf Philippe auf. Er starrte in das Dunkel, das ihn umfing, tastete nach dem Lichtschalter und fand ihn nicht gleich. Es dauerte einige Sekunden, bis er begriff, daß er sich nicht in seinem Schloß in der Bretagne, sondern in einem Hotelzimmer in Paris befand. Er atmete tief durch. Noch dröhnte das Rauschen der Brandung in seinen Ohren, und er glaubte, wie in dem furchtbaren Alptraum das Wiegenlied der Geisterharfe zu hören. Nirgendwo ließ dieser Traum den Grafen Philippe von Samarcan zur Ruhe kommen. Er träumte ihn immer wieder und überall, wohin sein Weg ihn auch führte.

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