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  • Format: ePub

In diesem Augenblick glaubte Maria das Atmen einer Person in ihrem Zimmer zu vernehmen. Ganz langsam drehte sie sich um, bemüht, keinen noch so leisen Laut zu machen. Ihre Augen waren groß und vor Entsetzen starr. Nichts, sie war allein im Raum. Und doch hörte das Atmen nicht auf. Es war da und so nahe, daß sie nur die Hand auszustrecken brauchte, um jemanden zu berühren. Es war ein trüber, regnerischer Apriltag. Jessica Bruckdorf lauschte einen Moment nach draußen, als es gegen neun Uhr klingelte. Die Mutter war sicher wieder vor dem Bildschirm eingeschlafen. Sie war Kinderärztin und den…mehr

  • Geräte: eReader
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Produktbeschreibung
In diesem Augenblick glaubte Maria das Atmen einer Person in ihrem Zimmer zu vernehmen. Ganz langsam drehte sie sich um, bemüht, keinen noch so leisen Laut zu machen. Ihre Augen waren groß und vor Entsetzen starr. Nichts, sie war allein im Raum. Und doch hörte das Atmen nicht auf. Es war da und so nahe, daß sie nur die Hand auszustrecken brauchte, um jemanden zu berühren. Es war ein trüber, regnerischer Apriltag. Jessica Bruckdorf lauschte einen Moment nach draußen, als es gegen neun Uhr klingelte. Die Mutter war sicher wieder vor dem Bildschirm eingeschlafen. Sie war Kinderärztin und den ganzen Tag über sehr angespannt. Jessica rief: »Ich komme, einen Augenblick, bitte!« »Ein Telegramm«, hörte sie draußen eine männliche Stimme sagen. Jessica machte die Tür einen Spaltbreit auf und steckte den Kopf hinaus. »Frau Dr. Maria Bruckdorf? Sind Sie das?« Der Bote schaute das junge Mädchen etwas mißtrauisch an. Jessica lachte. »Es ist meine Mutter«, sagte sie und nahm das Papier entgegen. Sie hörte, wie sich der junge Mann entfernte. Wer schickte ihrer Mutter noch zu so später Stunde ein Telegramm? »Mutti!« rief sie. »Mutti, wach doch auf! Du hast ein Telegramm bekommen!« Schlaftrunken öffnete Maria Bruckdorf die Augen.

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