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Die große slowenische Familiensaga »Hundert Jahre Blindheit« erzählt vom Aufstieg und Niedergang einer Familie. Die massiven gesellschaftlichen Umbrüche, die den Vorabend der Moderne prägen, machen auch vor dem blinden Matija und dessen Umfeld nicht halt. Ein monumentaler Familienroman aus Slowenien, der das europäische Erbe des 20. Jahrhunderts aufleben lässt. Als am 24. Mai 1900 ein Kind in der Familie Knap geboren wird, ahnt noch niemand, dass der kleine Matija sein Leben lang blind bleiben wird. Und doch, so stellt es sich später heraus, ist er der Einzige, der den Herausforderungen, die…mehr

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Produktbeschreibung
Die große slowenische Familiensaga »Hundert Jahre Blindheit« erzählt vom Aufstieg und Niedergang einer Familie. Die massiven gesellschaftlichen Umbrüche, die den Vorabend der Moderne prägen, machen auch vor dem blinden Matija und dessen Umfeld nicht halt. Ein monumentaler Familienroman aus Slowenien, der das europäische Erbe des 20. Jahrhunderts aufleben lässt. Als am 24. Mai 1900 ein Kind in der Familie Knap geboren wird, ahnt noch niemand, dass der kleine Matija sein Leben lang blind bleiben wird. Und doch, so stellt es sich später heraus, ist er der Einzige, der den Herausforderungen, die der Familie bevorstehen, wirklich ins Auge blickt. Das Unwetter, das bei Matijas Geburt in Podgorje getobt hat, scheint ein böses Omen zu sein. Der Grundbesitz der Familie wird fast vollständig zerstört und die Knaps sind bald gezwungen, sich in der neu entstandenen Bergbausiedlung als Arbeiter zu verdingen. Während die Industrialisierung den sozialistischen Arbeiterkampf immer stärker befördert und die Emanzipationsbewegung Familienstrukturen über den Haufen wirft, rufen die Kriege des 20. Jahhrunderts die Soldaten wie böse Geister auf den Plan. Roman Rozina hat einen meisterhaft erzählten Roman geschrieben über ein Jahrhundert, dem wir heute noch oft mit Blindheit gegenüber stehen. »Der Roman Hundert Jahre Blindheit zeugt von der außerordentlichen Erzählkraft des Autors. Die Saga der Familie Knap mit ihren zahlreichen historischen Bezügen entwickelt sich zu einem monumentalen Fresko der slowenischen Gesellschaft des 20. Jahrhunderts.« - Julija UrSic, Bukla

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Autorenporträt
Roman Rozina, geboren 1960, war zunächst im Zeitungs- und Fernsehjournalismus tätig, bevor er sich vor mehr als zehn Jahren der Schriftstellerei zuwandte. Heute ist er einer der bedeutendsten Schriftsteller Sloweniens, sein Roman »Hundert Jahre Blindheit« wurde mit dem wichtigsten slowenischen Literaturpreis, dem Kresnik Preis 2022, ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.11.2023

Ignacij und seine fünf wilden Kinder

Roman Rozinas "Hundert Jahre Blindheit" fasst eine bewegte Vergangenheit mit dem langen Atem großer Epik zusammen.

Als sich Matija ankündigt, das fünfte und letzte Kind der Familie Knap, ändert sich alles - im kleinen zentralslowenischen Dorf ebenso wie in der Gesellschaft, in die Matija hineingeboren wird. Dazu trägt die aktuelle Witterung bei, eine Regenfront, die über das Dorf hinwegfegt und zu massiven Senkungen im Boden führt: Die Häuser, auch das Wohnhaus der Knaps, bekommen Risse oder stürzen ein, und vor den Augen der entsetzten Bevölkerung versinkt der Kirchturm in der Erde. Das ist im Mai 1900, die Katastrophe wird von einer Sonnenfinsternis begleitet, und weil zugleich der kleine Matija geboren wird, fehlt es nicht an Vermutungen, der Neugeborene sei vom Teufel gezeugt worden. Es dauert etwas, bis seine Familie erkennt, dass das Kind von Geburt an blind ist.

So rasant wie die voluminöse Geschichte beginnt, so intensiv setzt sie sich fort: Matija wird die allermeisten überleben, der Roman "Hundert Jahre Blindheit", in dessen Mittelpunkt das 1900 geborene Kind steht, endet erst im Jahr 2000. Für Slowenien bedeutet das eine Abfolge unterschiedlicher Staatsformen, hervorgebracht durch Kriege, Okkupation und Revolutionen, schließlich die Unabhängigkeit und eine neue Phase ökonomischer Verwerfungen. Die Familie Knap ist auf unterschiedliche Weise im Wechsel der Generationen damit verbunden, oft genug gehen die Risse mitten durch die Verwandtschaft, und besonders Matija und seine vier Geschwister stehen im Roman für je unterschiedliche Wege, der hereinbrechenden Moderne die Stirn zu bieten.

Ihr Vater Ignacij hatte nach dem Drama um Matijas Geburt den überfälligen Schritt vom versinkenden Dorf in die nahe Bergwerkssiedlung gewagt, obwohl ausgerechnet das Unternehmen, in dem er Beschäftigung sucht, mit seinen Stollen das Land untergraben hatte. Die Szene, in der er bei dem reichen Grubenbesitzer nach Arbeit fragt und erleben muss, wie sein Gegenüber alle Schuld an den Verheerungen im Dorf spitzfindig von sich weist, obwohl sie offensichtlich ist, steht am Anfang einer ganzen Reihe von Begegnungen zwischen Arm und Reich, die sich durch den Roman zieht und ihn wesentlich prägt.

Es sind Begegnungen, die gerade in ihrer Abfolge ein Licht darauf werfen, wie sich die Dinge im Verlauf des Jahrhunderts wandeln. Am Anfang ist das Kräfteverhältnis zwischen Kapital und Arbeiterschaft klar: Die einen haben die Macht, die anderen sind hilflos. Das geht so lange, bis sich auch die Arbeiter ihrer Macht bewusst werden. Sie streiken und werden zunächst brutal niedergeworfen, bis dann sie es sind, die das Heft in der Hand halten und ihrerseits Gewalt ausüben.

Zwei von Ignacijs Kindern erscheinen stellvertretend für diesen gesellschaftlichen Antagonismus: Sein Sohn Ludvik kämpft mit großem Einsatz für die Arbeiter und erfährt, wie sehr er damit seine eigene Familie in Not bringt, während sich sein Zwillingsbruder Alojzij als sozialer Aufsteiger zwischen den Klassen bewegt und schließlich von einem Fabrikanten adoptiert wird. Ludviks Kampf ist auf eine gerechte Verteilung der Erträge gerichtet, Alojzij geht es nicht weniger um sozialen Fortschritt für die Ärmsten, glaubt aber den Weg dorthin im technischen Bereich zu erkennen und arbeitet als Wissenschaftler an einer Verbesserung der Produktion.

Ihre Schwester Franciska ist eine frühe Feministin, auch sie wirft ihre gesamte Existenz in die Waagschale, die andere Schwester, Angela, sucht ihr Heil in der Religion. Dabei ist sie nicht weniger radikal als ihre Geschwister, vielleicht geht sie sogar am weitesten und findet sich bald im Zentrum einer Art Gegenkirche wieder, die um die Wende von den Zwanzigern zu den Dreißigerjahren aus dem Geist des Spiritismus erwächst und die Konfrontation mit der Geistlichkeit geradezu sucht.

Der Autor Roman Rozina stammt aus der zentralslowenischen Region Zasavje, hat in Ljubljana Journalismus studiert und danach in diesem Bereich gearbeitet. Als freier Schriftsteller publizierte er bis heute sieben Romane. "Hundert Jahre Blindheit" erschien vor zwei Jahren im Original und wurde mit dem Kresnik-Preis ausgezeichnet, dem wichtigsten Literaturpreis Sloweniens. Dass er auch als Umweltaktivist gewirkt hat, liest man dem Roman durchaus ab - Rozina verknüpft die soziale Frage mit den Auswirkungen, die der ungebremste Kapitalismus in unterschiedlichen Phasen der Geschichte auf die Umwelt hat, mit leichter Hand.

Denn gerade hier zeigt sich die besondere Begabung Rozinas: Seine Romankonstruktion ist unübersehbar schematisch, nicht nur was die Zeit angeht, in der er spielt, sondern auch in der Anlage, fünf Geschwister je unterschiedlichen Heilsversprechungen anhängen zu lassen. Zugleich ist es ein großes Vergnügen, den Wendungen dieses breit angelegten Romans zu folgen, der sein historisches Kolorit sparsam und wirkungsvoll einsetzt. Statt detailversessen die Fassade einer bestimmten Epoche zu errichten, setzt Rozina Schwerpunkte, etwa wenn er einige Buchseiten dem Radio widmet, den Bedingungen, unter denen in den Dreißigerjahren Sendungen entstanden und gehört wurden, und der Wirkung des Mediums auf seine Hörer.

In solchen Passagen kommt der Roman zu sich selbst. Indem er unaufdringlich in vielen historischen Phasen die jeweils unterschiedliche Weitergabe von Geschichten thematisiert, spinnt er ein Gewebe der Überlieferung, das tatsächlich hundert Jahre und mehr ausfüllt. Dem blinden Matija, der mehr als die anderen das Geschehen in sich aufnimmt, fällt dabei eine besondere Rolle zu. Er gibt das, was er hört, als Musiker und Autor von Liedern verwandelt weiter und erlebt schließlich, wie er selbst zum Gegenstand künstlerischer Überlieferung wird.

Dass er sich in vielem nicht wiedererkennt, dass überhaupt Erinnerung geformt und manipuliert werden kann, gerade dort, wo sie vom Staat gefördert und befohlen wird, gehört zur Essenz des Buches, das von Geschichte spricht und Geschichtsschreibung ersichtlich misstraut. Für die Familie Knap bedeutet das, eine eigene Historiographie zu unterhalten, mit allen erwartbaren Differenzen. Uns Lesern macht sie damit ein prächtiges Geschenk. TILMAN SPRECKELSEN

Roman Rozina: "Hundert Jahre Blindheit". Roman.

Aus dem Slowenischen von Alexandra Natalie Zaleznik. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 2023.

584 S., geb., 28,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Eine Chronik der slowenischen Gesellschaft im Verlauf des 20. Jahrhundert entwirft Roman Rozinas Buch, so Rezensent Terry Albrecht. Und zwar entlang der Geschichte der Familie Knap, die in einer vom Bergbau geprägten slowenisch-kroatischen Grenzregion lebt, und in die im Jahr 1900 der blinde Matija geboren wird, der paradoxerweise zum idealen Beobachter eines Jahrhunderts wird. Die Familie wird, ist zu lesen, von diversen historischen Umbrüchen gebeutelt, auch soziale Spannungen zum Beispiel hinsichtlich des Geschlechterverhältnisses kommen zur Sprache. Etwas holzschnittartig wirkt es manchmal, wie Rozina seine Figuren als historische Akteure auftreten lässt, urteilt Albrecht, insbesondere in den Passagen, die sich der jüngeren Geschichte widmen. Matija allerdings hält der Rezensent für eine tolle Hauptfigur: ein vielschichtiger Zeitzeuge, der in wehmütiger Manier Geschichte bündelt.

© Perlentaucher Medien GmbH
»[Die Lektüre] macht nicht nur Mut, sondern liefert auch Denkanstöße zur Erinnerungskultur im Kleinen und Großen!« Philipp Lehar, bn, Ausgabe 01/2024 Philipp Lehar Bn (Bibliotheksnachrichten) 20240229