In Aqua veritas!
Mittlerweile gibt es ja eine reiche, manche würden sagen überreiche Auswahl von Titeln, die das Genre Regional-, Heimat-, Bayern-Krimi bereichen. Nun ja, mehr oder weniger. Einiges davon ist Schund, manches trivial, um nicht zu sagen "Banale Grande". Manchmal findet man jedoch
auch unter der Flut von 08/15-Krimis, die nicht nur in "Hinteröd" spielen, sondern in denen es auch…mehrIn Aqua veritas!
Mittlerweile gibt es ja eine reiche, manche würden sagen überreiche Auswahl von Titeln, die das Genre Regional-, Heimat-, Bayern-Krimi bereichen. Nun ja, mehr oder weniger. Einiges davon ist Schund, manches trivial, um nicht zu sagen "Banale Grande". Manchmal findet man jedoch auch unter der Flut von 08/15-Krimis, die nicht nur in "Hinteröd" spielen, sondern in denen es auch sonst öd zugeht, richtig gute Krimi-Literatur. Das vorliegende Buch zählt dazu. Plot passt, die Charaktere führen ein Eigenleben und die durchaus einfallsreich gestalteten Dialoge entwickeln sich organisch, hier reden "echte" Menschen. Nicht der Autor, der seine Figuren benutzt, um uns über seine Gesinnung oder Geisteshaltung aufzuklären. Ein Plus: die Handlung wird langsam, aber stetig vorangetrieben. Der Vorgang erinnert mich an den Bau eines Tunnels, der je nach Härtegrad des Gesteins manchmal schneller, manchmal zäher vorankommt. Plötzlich sieht man Licht an dessen Ende, das in dem Moment unerwartet kommt, sich aber im Nachhinein doch als logisch und plausibel erweist. Ein Punkt noch: das Etikett "Alpen-Krimi" im Untertitel hätte man getrost weglassen können, führt es doch auf eine falsche Fährte. Das ist einfach ein handwerklich solider, teils sehr schön geschriebener Krimi klassischer Schule.