Rayne Kenyon, Earl von Haviland, kann sein Junggesellendasein nicht so wirklich genießen. Sitzt ihm doch seine etwas herrische Großmutter im Nacken, die ihn nur zu gerne unter die Haube bringen möchte, um den langersehnten Erben noch mitzuerleben.
Doch bei der Auswahl einer Gattin tut Rayne sich
etwas schwer, bis ihm eines Nachts Gevatter Zufall die eher unauffällige Madeline Ellis in die Arme…mehrRayne Kenyon, Earl von Haviland, kann sein Junggesellendasein nicht so wirklich genießen. Sitzt ihm doch seine etwas herrische Großmutter im Nacken, die ihn nur zu gerne unter die Haube bringen möchte, um den langersehnten Erben noch mitzuerleben.
Doch bei der Auswahl einer Gattin tut Rayne sich etwas schwer, bis ihm eines Nachts Gevatter Zufall die eher unauffällige Madeline Ellis in die Arme treibt und die potenzielle Braut scheint bestens in sein Beuteschema zu passen, denn scheint sie doch mit Aussehen und Herkunft für eine ihm vorschwebende Vernunftehe geradezu prädestiniert...
Beim mittlerweile fünften Teil der "Courtship Wars" Serie können wir nun ein genaueres Auge auf Rayne werfen, der ja schon mal als "Brautwerber" auf der Pirsch war und im zweiten Teil bei Roslyn Loring sein Glück versucht hatte und dort mit Pauken und Trompeten gescheitert ist.
Hier bekommt der damals Verschmähte seine nächste Chance mit der aufgeweckten Madeline und holt sich mit ihr eine Gattin ins Haus, die so scheinbar überhaupt nicht an die Seite eines so charismatischen Adeligen passt.
Verkörpert Rayne doch so den Strahlemann mit gutem Aussehen, Macht und Geld, in dessen Leben sich aber nach seiner aufregenden Spionage-Tätigkeit für die Krone so ein bisschen Langeweile breit gemacht hat und in der Ehe eine neue Herausforderung sieht.
Madeline präsentiert sich uns hier zunächst mal visuell so ein bisschen als unscheinbare graue Maus, die aber durchaus von Beginn an Präsenz und ja, Attraktivität auf den Leser ausstrahlt. Da hat Nicole Jordan wirklich eine mehr als interessante Romanheldin geschaffen, die zum einen mit Gewitztheit und zum anderen mit Scharfsinn beim Leser punkten kann.
Und selbstverständlich darf da auch nicht die so obligatorische Wandlung vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan fehlen, was die Autorin hier aber wirklich nicht zu übertrieben in Szene gesetzt hat und dabei doch "die Kirche im Dorf gelassen hat".
Mutiert die gute Madeline da nicht zur absoluten Schönheitskönigin, sondern diese Veränderung erfolgt eher nuanciert und nicht zu überzogen und drastisch. Hat mir wirklich gut gefallen.
Hier kommen übrigens die Protagonisten aus den Vorgängerbänden nur sporadisch zum Zuge und greifen eher minimalistisch ins Geschehen ein. Da hätten es durchaus gerne mehr Lorings samt Göttergatten sein dürfen.
Die Autorin legt hier aber eher ihren gesamten Fokus auf die Weiterentwicklung der beiden als Paar und lässt uns da auch sehr intensiv und ausgeprägt an deren Gefühlen und Emotionen teilhaben, sodass relativ wenig Platz für ablenkende Neben-Plots bleibt.
Einzig der gute Freddie Lunsford, seines Zeichens Raynes Cousin, sorgt mit seinen Auftritten für ein paar humorige Augenblicke, wenn sein Mundwerk mal wieder reißaus nimmt und seine Gehirnzellen auf Ruhemodus schalten.
Die Love Story entfaltet sich wirklich kontinuierlich und eher gleichbleibend und zeigt sich nicht unbedingt mit ganz großen Highlights durchsetzt, was ich ehrlich gesagt, hier doch auch etwas vermisst habe.
Gefehlt hat so ein bisschen der Esprit und die Schlagfertigkeit in der Erzählung, die sonst so die Würze von Nicole Jordans Romane ausmachen und sich da vor allem in den amüsanten und pfiffigen Wortwechseln widerspiegeln. Ist mir hier leider einen Tick zu kurz gekommen.
Wohingegen die Autorin sich bei der Beschreibung von Liebesszenen nach wie vor als eine Meisterin ihres Faches gibt und auch hier nicht mit sinnlicher und reizvoller Erotik geizt und unserem Heldenpaar einige heiße Darbietungen auf den Leib geschneidert hat.
Alles in allem haben wir hier durchaus einen ansprechenden und gefälligen Historical, der auch mit einer schönen und romantischen Love Story aufwarten kann, aber im Gesamteindruck eher die leisen Töne anschlägt und auf so perlende und schwungvolle Beziehungsmomente verzichtet.