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Zum ersten Male erschien Felicitas Tuxen in der Öffentlichkeit Berlins bei einer der Vorstellungen des Staatlichen Opernhauses im Herbst 1926. Man gab "Tristan und Isolde". Sie war mit ihrer Begleitung einige Augenblicke zu spät gekommen, das Vorspiel hatte bereits begonnen, doch sah man in dem verdunkelten Haus etwas auffallend Helles aufschimmern, einen Lichtschein von merkwürdiger Leuchtkraft, der auf Augenblicke zwischen den Silhouetten der Loge dahinglitt, um irgendwo zu erlöschen. Die Störung war nur geringfügig, aber sie hatte genügt, um die Aufmerksamkeit der Nachbarlogen und eines…mehr

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Produktbeschreibung
Zum ersten Male erschien Felicitas Tuxen in der Öffentlichkeit Berlins bei einer der Vorstellungen des Staatlichen Opernhauses im Herbst 1926. Man gab "Tristan und Isolde". Sie war mit ihrer Begleitung einige Augenblicke zu spät gekommen, das Vorspiel hatte bereits begonnen, doch sah man in dem verdunkelten Haus etwas auffallend Helles aufschimmern, einen Lichtschein von merkwürdiger Leuchtkraft, der auf Augenblicke zwischen den Silhouetten der Loge dahinglitt, um irgendwo zu erlöschen. Die Störung war nur geringfügig, aber sie hatte genügt, um die Aufmerksamkeit der Nachbarlogen und eines Teils des Hauses zu erregen, so daß man nach Schluß des Vorspiels, als die Kronleuchter für kurze Zeit wieder aufleuchteten, unwillkürlich zur Loge emporblickte, in der Felicitas Tuxen Platz genommen hatte. Felicitas war eine ungewöhnliche, ja auffallende Erscheinung, ohne Zweifel eine wohlhabende Ausländerin. Sie hatte etwas Sylphidenhaftes an sich, etwas Unirdisches, das sich in nichts auflösen konnte, während man sie anblickte. Es war ganz offenbar, daß sie den nordischen Rassen angehörte, sie hatte so auffallend hellblondes, fast weißes Haar, das das Flimmern der Sonne über einem Feld von überreifem Weizen wachrief und wie ein zartes Gespinst den schmalen Kopf umschwebte, fast wie eine Gloriole. Felicitas, die Nordländerin, überflog unbekümmert das Parkett und die Logen, und nun fiel es allen Neugierigen auf, was ihrer Erscheinung das Überraschende verlieh: zu diesem gänzlich unwahrscheinlich hellblonden Gespinst von Haaren gehörten große dunkle Augen von auffallender Größe und Lebhaftigkeit. Ihr Mund blühte rot wie eine blasse Rose, die sich soeben auflockert und entfaltet, ihr silbergraues Kleid betonte die Schmalheit ihrer Schultern und ihrer Büste. So auffallend war die Aufmerksamkeit der neugierigen Operngläser, daß Felicitas bemüht war, sich hinter dem fleischigen Rücken ihrer Begleiterin zu verbergen, einer blauäugigen, lebhaft geschminkten Dame gesetzten Alters mit breiten nackten Schultern, die robust aus der Büste quollen. Diese Dame mit den strahlend blauen Augen war im Gegensatz zu der zarten Erscheinung Felicitas' massig, fast korpulent, und sah selbstzufrieden und herausfordernd aus. Sie hatte strohgelb gefärbtes Haar und war in der Gesellschaft sehr bekannt. Es war eine Baronin Gleisen, deren Mann, ein Oberst, vor einigen Jahren auf tragische Weise ums Leben gekommen war. Auch der Herr, der zur Rechten der korpulenten Baronin in seinem Frack saß ...

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Autorenporträt
Bernhard Kellermann lebte von 1879 bis 1951 und war ein deutscher Schriftsteller.