Migration und Mobilitat konnen als pragende Merkmale der Epoche des Hellenismus bezeichnet werden. Die Forschung zur hellenistischen Polis hat sich in jungerer Zeit besonders diesen Phanomenen gewidmet und den Blick auf die Formen der Vernetzungen verschiedener Poleis gerichtet. Demgegenuber wurde bislang nicht systematisch untersucht, welche sozialen Auswirkungen diese neuen Rahmenbedingungen auf die Burgerschaft einer Polis hatten und wie sich das raumliche Neben- oder Miteinander von Burgern und Nichtburgern gestaltete. Rhodos bietet in dieser Hinsicht ein besonders instruktives Fallbeispiel. Begunstigt durch die Lage an den zentralen Handelsrouten gelang der Polis in dieser Zeit der Aufstieg zu einer bedeutenden See- und Handelsmacht und war gerade deshalb fur zahlreiche Fremde attraktiv. Der gunstige, vornehmlich epigraphische Quellenbefund erlaubt es, die soziale Stellung der Fremden hier genauer zu betrachten. Ausgehend von dem rechtlichen Status der Nichtburger ist es das Ziel dieser Studie, verschiedene Gruppen von Nichtburgern zu unterscheiden, die Formen der Interaktion der Fremden mit den Polisburgern in den Blick zu nehmen und nach Moglichkeiten sozialer Mobilitat zu fragen. Dabei werden detailliert die zentralen Lebensbereiche der Polisbewohner betrachtet, um konkrete Inklusions- und Exklusionsbereiche auszumachen.
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