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Examensarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 2,0, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits bei der Konzeptionalisierung eines Utopiebegriffs werden Probleme hinsichtlich einhergehender Werturteile und des nicht vorhandenen wissenschaftlichen Konsens’ sichtbar. Erhält heutzutage beinahe jedweder Utopiediskurs eine pejorative Färbung, so muss dies als Resultat auf den begrifflichen Werdegang des Utopiebegriffs verstanden werden. Das utopische Denken hat es geschafft, in die Alltagssprache im Sinne von ‚träumerisch’…mehr

Produktbeschreibung
Examensarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 2,0, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits bei der Konzeptionalisierung eines Utopiebegriffs werden Probleme hinsichtlich einhergehender Werturteile und des nicht vorhandenen wissenschaftlichen Konsens’ sichtbar. Erhält heutzutage beinahe jedweder Utopiediskurs eine pejorative Färbung, so muss dies als Resultat auf den begrifflichen Werdegang des Utopiebegriffs verstanden werden. Das utopische Denken hat es geschafft, in die Alltagssprache im Sinne von ‚träumerisch’ und ‚unrealistisch’ einzudringen und somit den Gegenstand, welchen Utopien seit Platon und Thomas Morus bildeten, bis zur Unkenntlichkeit zu verstümmeln. Somit werden Utopien stigmatisiert als Vorstellungen, die zwar den „[…] gegebenen Status quo in Frage stellen“ , dies aber gleichzeitig auf einer weltfremden Ebene problematisieren. Auch in vielfältigen wissenschaftlichen Diskursen wird nicht recht deutlich, was jeweils unter dem Begriff Utopie verstanden wird, da er interdisziplinär eine je spezifische und exklusive Verwendung findet. Schaut man sich die historische Entwicklung des Utopiediskurses an, so stößt man schon seit Mitte der 1980er Jahre auf den Begriff des ‚postutopischen Zeitalters’ als Reaktion auf den Realitätsschock, „[…] der von zwei Weltkriegen, den totalitären Systemen des Faschismus und des Stalinismus und dem erkennbaren Destruktionspotential der modernen Technik ausgeht […]“ . Dies ist insofern verwunderlich, da der Utopiediskurs von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Ausbruch der Französischen Revolution noch ganz im Zeichen radikaler Kritik an der absolutistischen Monarchie stand und somit in der Utopie eine Antwort auf die Realität einhergehend mit konkreten Veränderungsmustern gesehen wurde. Diente die Utopie in der Zeit der absolutistischen Willkürherrschaft noch als Instrumentarium für eine Verbesserung der Welt, so setzte sie mit dem Realitätsschock zweier Weltkriege aus. Hiermit ist direkt das Problem angesprochen, mit welchem sich die sowohl die aktuelle Utopieforschung als auch moderne Utopisten konfrontiert sehen. Es handelt sich dabei um unterschiedliche Wahrnehmungsweisen der Gegenwart im Lichte der Utopie. Auf der einen Seite wird vom Ende der Geschichte gesprochen, von einem erreichten und sich manifestierenden ‚telos der Welt’. Mit Beendigung des Zweiten Weltkrieges und vor allem nach Beendigung des Ost-West-Konflikts wird dieses Ende der Geschichte postuliert und folglich die Notwendigkeit von utopischen Gedanken als obsolet abgetan.