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  • Format: ePub

Als der junge Ingenieur Jacques Gregor, von dem heute ganz Anatol spricht, vor einigen Monaten aus dem Ausland zurückkehrte, wurde seine Ankunft in der Stadt überhaupt nicht beachtet. Er kam an einem heißen Nachmittag in einer verstaubten Kalesche von der Station Kömbös herüber, und die Leute von Anatol schliefen wie gewöhnlich noch hinter den geschlossenen Fensterläden. Selbst der Kutscher schlief auf seinem Bock, aber die Pferde fuhren ganz von selbst schnurstracks vor das Trajan. Sie hätten ebensogut zum Russie fahren können, auf der anderen Seite des Platzes, einem Haus dritter Klasse,…mehr

  • Geräte: eReader
  • ohne Kopierschutz
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  • Größe: 1.96MB
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Produktbeschreibung
Als der junge Ingenieur Jacques Gregor, von dem heute ganz Anatol spricht, vor einigen Monaten aus dem Ausland zurückkehrte, wurde seine Ankunft in der Stadt überhaupt nicht beachtet. Er kam an einem heißen Nachmittag in einer verstaubten Kalesche von der Station Kömbös herüber, und die Leute von Anatol schliefen wie gewöhnlich noch hinter den geschlossenen Fensterläden. Selbst der Kutscher schlief auf seinem Bock, aber die Pferde fuhren ganz von selbst schnurstracks vor das Trajan. Sie hätten ebensogut zum Russie fahren können, auf der anderen Seite des Platzes, einem Haus dritter Klasse, voller Wanzen, aber sie kannten die Passagiere am Geruch und zweifelten nicht eine Sekunde, daß dieser elegante Reisende nur im Trajan absteigen konnte. Man hat später erzählt, daß Koroscheck, der Wirt des Trajan, Jacques überhaupt nicht aufnehmen wollte, ganz einfach, weil der junge Herr Gregor das letztemal ganz vergessen hatte, die Zeche zu bezahlen. Koroscheck also, sagte man, bekam seinen bekannten Koller und schrie: "Ich verzichte, ich verzichte!" Ja, was erzählt man heute nicht alles! Jedenfalls ist die Geschichte mit dem Koller nichts als eine böswillige Übertreibung. Jacques mußte lediglich einige Minuten im Entree warten, das war alles. Er hörte hinter der Milchglasscheibe des Kontors Keuchen und Flüstern - es war Koroscheck, der keuchte, es war Xaver, der Ober, der flüsterte - aber als er sich ungeduldig räusperte, trat auch schon Xaver diensteifrig ins Entree: "Herr Koroscheck wird sofort kommen." "Da sind wir also wieder, Xaver!" rief Jacques dem Ober lachend entgegen, und seine helle, herausfordernde Stimme traf Xaver wie eine Fanfare, so daß er wahrhaftig zusammenschrak. Diese Stimme weckt ja das ganze schlafende Trajan, die ganze Stadt weckt sie auf. "Ça va, mon vieux? Still going strong, old boy?" Xaver errötete. Der Atem der Großen Welt da draußen schlug ihm aus der wachen, kecken Stimme Jacques¿ entgegen. Er streifte Jacques¿ eleganten Anzug (ein Taubenblau, das förmlich rauchte!) mit einem bewundernden Blick, und genau so, weiß Gott, wie Jacques auf dem abgeschabten Ledersofa des Entrees saß, so leger und selbstbewußt saßen die Reisenden in den großen Hotels von Wien und Budapest. Wer würde es wagen, an ihrer Zahlungsfähigkeit zu zweifeln? "Gib mir Nummer vier, wie das letztemal, Xaver!" rief Jacques, indem er sich den Schweiß vom Gesicht wischte. "Besetzt. Leider. Eine Dame aus Bukarest." "Eine Dame? Alt, jung, häßlich, hübsch?" "Ziemlich jung ...

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Autorenporträt
Bernhard Kellermann lebte von 1879 bis 1951 und war ein deutscher Schriftsteller.