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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Germanistische und Allgemeine Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Deutschsprachige Fachliteratur des Mittelalters, Sprache: Deutsch, Abstract: In der mittelalterlichen Literatur lassen sich zwei Textgattungen voneinander unterscheiden, die Versdichtung und die Fachprosa. Erstere, unter die Minne- und Artusdichtung fallen, fand in der Forschung große Beachtung und wurde als ästhetisch und kulturell wertvoll angesehen. Die Fachliteratur…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Germanistische und Allgemeine Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Deutschsprachige Fachliteratur des Mittelalters, Sprache: Deutsch, Abstract: In der mittelalterlichen Literatur lassen sich zwei Textgattungen voneinander unterscheiden, die Versdichtung und die Fachprosa. Erstere, unter die Minne- und Artusdichtung fallen, fand in der Forschung große Beachtung und wurde als ästhetisch und kulturell wertvoll angesehen. Die Fachliteratur dagegen wurde lange Zeit vernachlässigt. Die Verfasser dieser Schriften legten wenig Wert auf sprachliche Schmuckelemente, da die Texte nicht der Unterhaltung, sondern der Vermittlung von Wissen dienten. Gerade in der medizinischen Fachliteratur ist das Verständnis von Wirkung und Gebrauch der Heilpflanzen und Rezepturen nötig, damit der Rezipient Erfolge bei der Anwendung erzielen kann. Diese sprachliche Schlichtheit, die durchaus deutsche und lateinische Fachausdrücke einschließt, sollte keinesfalls zur Minderbewertung der Fachliteratur an sich führen, da sich auch in diesen Texten der Alltag und die Ansichten der damaligen Zeit wiederspiegeln. Der Aufbau der Welt, der Glaube an Gott aber auch an Magie, all dies und mehr lässt sich aus Fachtexten erschließen, die nicht nur inhaltlich ebenso wertvoll sind, sondern auch zahlenmäßig der Versdichtung weit überlegen. Außerdem kann die Untersuchung der Fachprosa zum Verständnis z.B. von Minne- oder Artusdichtung beitragen, wenn dort Fachbegriffe verwendet wurden. In dieser Arbeit sollen, ausgehend von einem Textbeispiel über die Raute aus dem Codex 8° Ms 875 der Universitätsbibliothek Greifswald, die Welt der Ärzte im Mittelalter, deren Aufgaben und Möglichkeiten näher beleuchtet werden. Anhand dieser Betrachtungen soll bestätigt werden, dass der Text von einem, wie bereits von der Editorin vermutet, praktisch-tätigen Arzt geschrieben wurde. Dazu folgen auf den mhd. Quellentext und die von mir vorgenommene Übersetzung Informationen zu dem Codex und den daran beteiligten Schreibern. Anschließend werden Inhalt, Struktur und Sprache des Abschnittes betrachtet. Diesem eng am Text bleibendem Teil folgen die Ausführungen über die kulturellen Hintergründe, die der Behandlung zugrunde liegenden Annahmen und Theorien der Mediziner, darunter die der Humoralpathologie und der Diätetik. Neben einer auf diesen Ansichten beruhenden Behandlung stand als weitere Möglichkeit der chirurgische Eingriff zur Auswahl; da der Schreiber des Textes vermutlich aus dem Umfeld der in dieser Tradition stehenden praktisch-tätigen Ärzte stammte, wird auf diesen Berufsstand im Unterschied zu dem Stand der universitär ausgebildeten Ärzte eingegangen.