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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Brecht exponiert den historischen Fortschritt als überpersönlichen Vorgang, der nach den „Gesetzen einer materialistischen Dialektik“ abläuft, und dekonstruiert damit den Mythos des geschichtsmächtigen Subjekts. In der Montage unterschiedlicher Perspektiven ermöglicht Brecht in der Form eines Erkenntnisaktes die Auseinandersetzung mit den herkömmlichen Methoden der Geschichtswissenschaft und offeriert gleichsam…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Brecht exponiert den historischen Fortschritt als überpersönlichen Vorgang, der nach den „Gesetzen einer materialistischen Dialektik“ abläuft, und dekonstruiert damit den Mythos des geschichtsmächtigen Subjekts. In der Montage unterschiedlicher Perspektiven ermöglicht Brecht in der Form eines Erkenntnisaktes die Auseinandersetzung mit den herkömmlichen Methoden der Geschichtswissenschaft und offeriert gleichsam fruchtbare Möglichkeiten diese zu revidieren: Das Offenlegen des Erkenntnisaktes ermöglicht den Nachvollzug desselben sowie eine kritische Selbstprüfung des Forschenden. Die Darstellung der Geschichte in der Form eines Forschungsberichtes, der die Quellen herausgibt, verweist auf die Unzulänglichkeit der biographischen Erzählung, die von der Persönlichkeit des Subjekts als Triebfeder historischer Prozesse ausgeht und Sinnstiftung naturgemäß durch „emplotment“ und Narration unternimmt. Darüber hinaus verweist das Scheitern der kohärenten Biographie, der fragmentarische Charakter des dokumentierten Erkenntnisprozesses auf die Unmöglichkeit geschlossene Aussagen über die Vergangenheit zu machen. Die daraus folgende Konsequenz, die Zersplitterung der großen Metaerzählungen in unendliche Diskurse, die „neue Unübersichtlichkeit“, welche Jürgen Habermas bemerkt, bedeutet für Brecht freilich nicht das Ende der Geschichte, das etwa in der postmodernen Debatte der vergangenen Jahrzehnte proklamiert wurde. Es geht Brecht darum, Geschichte als Ideologie zu entlarven, die Voraussetzungen zu ergründen, welche die Forschungsdisziplin bestimmen und zudem die Möglichkeiten und Grenzen historiographischer Erkenntnis auszuloten, etwa hinsichtlich des Mediums der Sprache. „Geschichte gegen den Strich bürsten“ genügt Brecht nicht. Vielmehr fokussiert er die erkenntnistheoretischen Aprioris selbst.