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Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Germanistik), Veranstaltung: HS. Zur Semantik mittelalterlicher Lebenswelten, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Fehde war eine rechtliche Institution des Mittelalters, die bei der Betrachtung des aktuellen Konzeptes von Staat und Gerechtigkeit auf Unverständnis stößt. Der moderne Staat verfügt über das Monopol der Gewaltanwendung, was im Mittelalter völlig ausbleibt. Der in seiner Ehre Gekränkte durfte zur Selbsthilfe greifen und so sein Recht…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Germanistik), Veranstaltung: HS. Zur Semantik mittelalterlicher Lebenswelten, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Fehde war eine rechtliche Institution des Mittelalters, die bei der Betrachtung des aktuellen Konzeptes von Staat und Gerechtigkeit auf Unverständnis stößt. Der moderne Staat verfügt über das Monopol der Gewaltanwendung, was im Mittelalter völlig ausbleibt. Der in seiner Ehre Gekränkte durfte zur Selbsthilfe greifen und so sein Recht wiederherstellen. Wie Otto Brunner es ausführt, ist eben das Fehlen der Selbsthilfe das, was den modernen Staat vom mittelalterlichen Staat am stärksten unterscheidet.1 Träger legitimer Gewalt außerhalb des Staates kennt die heutige Zeit nicht mehr.2 Um die damalige Ordnung und die inneren Zusammenhänge von Politik und Staat, von Macht und Recht im Mittelalter verstehen zu können, muss man sich zunächst mit dem Begriff der Fehde vertraut machen. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass nicht die Fehde, sondern der Friede der Zentralbegriff der älteren Verfassungsgeschichte ist, allerdings ein Friede eigener Art, der „rechte Gewalt“ im Innern kennt.3 Die Fehde diente lediglich dazu, einen gestörten Frieden wiederherzustellen. Die vorliegende Arbeit beschreibt die Institution der Fehde. Es wird im folgenden dargelegt, welche Bedeutung die Fehde in der damaligen Zeit hatte, welche Ziele sie verfolgte und welchen Beschränkungen sie unterlag. Die Untersuchung von Otto Brunner, die das österreichische Rittertum analysiert, war grundlegend für meine Ausführungen zur Fehdeführung. Die Arbeit von Antje Holzhauer liefert tiefe Einblicke in das Vorkommen von Rache und Fehde in der Literatur des 12. und 13. Jahrhunderts.4 Mit Recht legt sie dar, dass man sich mit den Darstellungen der epischen Literatur ein gutes Bild vom Ablauf einer Fehde machen kann. In den Regeln der Durchführung, den Gründen die zu einer Fehde führen, und deren Zielen, spiegelt sich die geschichtliche Realität wieder.