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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Auffassungen über das Bürgertum und Künstlertum unterscheiden sich im gesellschaftlichen Diskurs stark voneinander. Doch die Problematik, die diesen beiden Begriffen und deren Verhältnis zueinander unterliegt, ist weitgehender, als es triviale Auffas-sungen vermuten lassen. Thomas Mann verarbeitet dieses Sujet in seiner Novelle „Tonio Kröger“ , in welcher sein Titelheld, eingenommen zwischen den Sphären Bürgerlichkeit und Kunst, mit verschiedenen…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Auffassungen über das Bürgertum und Künstlertum unterscheiden sich im gesellschaftlichen Diskurs stark voneinander. Doch die Problematik, die diesen beiden Begriffen und deren Verhältnis zueinander unterliegt, ist weitgehender, als es triviale Auffas-sungen vermuten lassen. Thomas Mann verarbeitet dieses Sujet in seiner Novelle „Tonio Kröger“ , in welcher sein Titelheld, eingenommen zwischen den Sphären Bürgerlichkeit und Kunst, mit verschiedenen Affekten, Einstellungen und Reaktionen mit dieser Prob-lematik umzugehen versucht. Der schiere Versuch, sich in der bürgerlichen Welt zu etablieren, scheitert, ebenso leidet er an der Perspektive des Künstlerischen auf das Leben, was für ihn das Bürgerliche darstellt. Hin- und hergerissen zwischen diesen Polen ver-sucht er, sein eigenes, neues Konzept des „Künstlers“ zu entwickeln. Doch hier stellt sich die Frage, ob dieses neue Konzept tragfähig sein wird und ob Tonio die Rolle eines Künstlers einnehmen können wird, der zwischen den beiden in ihm ange-legten Polen zu moderieren verstehen lernt. Dies veranlasst zu der These, dass Tonio, wenngleich er einen vielschichtigen Prozess der Selbstreflexion und Selbsterkenntnis vollzieht, diese grundlegende Spannung nie völlig auflösen können wird. Obschon er ein neues Künstlerkonzept entwickelt, bleiben seine alten Affekte und Neigungen erhalten. Die entscheidende Wandlung ist jedoch, dass er gelernt hat, diese Neigungen und Span-nungen zu kanalisieren und sein künstlerisches Schaffen durch die bewusste Distanznahme vom Leben fortzuführen. Im Folgenden sollen daher die Struktur der Novelle sowie die Darstellung der bürgerlichen und künstlerischen Welt und die daraus resultierenden Implikationen analysiert werden. Zudem wird die der Novelle zugrunde liegende Stimmung von Dekadenz und Melancholie beleuchtet werden, da diese relevant für die Motivik und entscheidend für den Kunstbegriff Tonios sind. In einem letzten Schritt werden die Rückkehr Tonios zu seinen bürgerlichen Wurzeln sowie die vermeintliche innere Wandlung, die der Protago-nist erlebt, thematisiert.