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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2, Ludwig-Maximilians-Universität München (Deutsche Philologie), Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Beim Lesen von Minneliedern ist auffallend, dass einige Minnesänger in ihren Liedern gerne einleitend Bezug auf die Natur und deren Erscheinungen nehmen. Die literarische Einleitung mittels Natur- und Jahreszeitenbildern wurde bereits in der antiken Rhetorik verwendet. „Dabei werden Jahreszeiten oft als Folie für den Gemütszustand des lyrischen Ichs beschworen:…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2, Ludwig-Maximilians-Universität München (Deutsche Philologie), Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Beim Lesen von Minneliedern ist auffallend, dass einige Minnesänger in ihren Liedern gerne einleitend Bezug auf die Natur und deren Erscheinungen nehmen. Die literarische Einleitung mittels Natur- und Jahreszeitenbildern wurde bereits in der antiken Rhetorik verwendet. „Dabei werden Jahreszeiten oft als Folie für den Gemütszustand des lyrischen Ichs beschworen: gleichsinnig, etwa als Erwachen der Natur und der Lebens- und Liebesfreude (Sommerfreude-Minnefreude) […]. Die Jahreszeiten werden in dreifacher Weise eingesetzt: als Natureingang (bes. häufig im 13. Jh.), als Jahreszeitenapostrophe, oft im Natureingang […] und am häufigsten als kurzer Jahreszeitenbezug […].“ Verschiedene Phänomene und Vorkommnisse der Natur als Einleitungstopos werden dabei genutzt, um eine Stimmung zu etablieren. Bei Neidhart von Reuental haben diese Mittel allerdings eine viel weitreichendere Bedeutung: „Die ersten sommerlichen Natureingänge gestaltet Dietmar […], motivlich erweitert dann etwa Walther […]. Neidhart baut den […] Natureingang zum gattungsstiftenden Prinzip aus und erweitert diese Grundelemente nochmals […].“ Hier erscheinen besonders die Unterschiede zwischen Sommer- und Winterliedern interessant, da die Liebe in die Natur und in die Jahreszeit eingebettet ist. Welche große Rolle der Natureingang in seinen Liedern spielt, soll in dieser Arbeit anhand zweier Lieder Neidharts, dem Sommerlied 19 und dem Winterlied 6, aufgezeigt werden. In der Forschung wurde der Begriff der Naturlieder im Minnesang u.a. von Günther Schweikle ausgearbeitet. Intensiv beschäftigten sich mit dem Natureingang Anna Kathrin Bleuler, Barbara von Wulffen, Wolfgang Adam und Jessica Warning. Motive der Erotik bei Neidhart behandelte u.a. Bruno Fritsch; Richard Alewyn stellte Überlegungen zum Naturalismus bei Neidhart an. Eine neuhochdeutsche Übersetzung, die hier herangezogen wird, lieferte Siegfried Beyschlag. Auffallend ist, dass zum Natureingang der Sommerlieder weit mehr Forschungsliteratur vorhanden ist, als zu den Winterliedern.