Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Romanistik - Italianistik, Note: 2,3, Ruhr-Universität Bochum (Romanische Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit soll folglich die Frage beantwortet werden, inwieweit die im Principe genannten zentralen Punkte virtù, fortuna, occasione und necessità den Handlungsstrang bestimmen, indem zunächst das „magische Viereck“ und die Fuchs-Löwe-Allegorie beschrieben werden, anschließend der µῦθος der Komödie präsentiert wird und am Ende analysiert wird, in welchem Modus die zentralen Elemente des Principe in Mandragola Einzug halten und in welchem Maße sich Machiavelli an den Aristotelischen Begriff des µῦθος hält. „[E] sono tanto semplici gli uomini, e tanto obediscano alle necessità presenti, che colui che inganna, troverrà sempre chi si lascerà ingannare.“ Dieses Zitat gilt als eines der bekanntesten des Werkes Il Principe. Denn dieser Satz veranschaulicht das negative Menschenbild des Staatsphilosophen, Schriftstellers und Dichters Niccolò Machiavelli: der Mensch im Allgemeinen ist schlecht, hält sich nicht an das Wort, das er seinem*r Nächsten gegeben hat, und lügt. Im kompletten Kontrast zu Machiavellis „negativen Anthropologie“ verfasst derselbe Autor die Komödie Mandragola, die als eines bedeutendsten Komödien der Renaissance gilt. Für den Leser scheint nach der Lektüre des Principe auf dem ersten Blick nicht ersichtlich, inwiefern ein derartig negatives Menschenbild eines Autors in Einklang zu bringen wäre mit der Vorstellung einer „konventionellen“ Komödie. Doch bei genauem Betrachten der Entstehung und des Inhalts von Mandragola und seiner Charaktere lässt sich erahnen, wie humorvoll und unterhaltsam die „negative Anthropologie“ implementiert und dargestellt wird.