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Junge Menschen brechen auf der Straße das Recht und berufen sich dabei auf das Klima-Urteil des Bundesverfassungsgerichts, nach dem die Lebenden nicht das Recht haben, die Freiheit künftiger Generationen zu halbieren. Die Bundesregierung hält sich nicht an das Pariser Abkommen und stößt zugleich an die Grenzen des Wachstums und der Schuldenbremse, weil die Kosten der Klimakrise und des Klimawandels zugleich aufgebracht werden müssen. Es ist ein Widerspruch entstanden zwischen Demokratie und Ökologie, zwischen dem unabwendbaren Zeitdruck und der anscheinend gottgegebenen Langsamkeit der…mehr

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Produktbeschreibung
Junge Menschen brechen auf der Straße das Recht und berufen sich dabei auf das Klima-Urteil des Bundesverfassungsgerichts, nach dem die Lebenden nicht das Recht haben, die Freiheit künftiger Generationen zu halbieren. Die Bundesregierung hält sich nicht an das Pariser Abkommen und stößt zugleich an die Grenzen des Wachstums und der Schuldenbremse, weil die Kosten der Klimakrise und des Klimawandels zugleich aufgebracht werden müssen. Es ist ein Widerspruch entstanden zwischen Demokratie und Ökologie, zwischen dem unabwendbaren Zeitdruck und der anscheinend gottgegebenen Langsamkeit der Demokratie. Die Historikerin Hedwig Richter und der ZEIT-Journalist Bernd Ulrich wollen diesen Widerspruch überwinden und zeigen, wie eine notwendige Revolution zur Erhaltung unserer Lebensgrundlagen einhergehen kann mit der notwendigen Verteidigung und Entfaltung der Demokratie. Dazu schauen sie zurück und in die Zukunft. Sie fragen nach der dunklen Seite der Demokratiegeschichte, nach den oft zerstörerischen sozialen und fossilen Bedingungen, unter denen sich unsere Demokratie in Deutschland und anderswo entfaltet hat. Und sie entwerfen eine Zukunft, die auch den kommenden Generationen die Gestaltungsfreiheiten garantieren, die für eine Demokratie essenziell sind.

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Autorenporträt
Hedwig Richter, geb. 1973, ist Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München. Zuletzt erschien von ihr »Aufbruch in die Moderne. Reform und Massenpolitisierung im Kaiserreich« (Suhrkamp, 2021). Bernd Ulrich, geboren 1960 in Essen, Redakteur der ZEIT. Für seine journalistische Arbeit erhielt er 2013 den Henri-Nannen-Preis und 2015 den Theodor-Wolff-Preis. Durch seine jahrzehntelange journalistische Arbeit ist er eine der bekanntesten und einflussreichsten Stimmen zum Thema Klima/Energie-Politik. Bei KiWi erschienen bisher: »Sagt uns die Wahrheit! Was die Politiker verschweigen und warum« (2015), »Guten Morgen, Abendland - Der Westen am Beginn einer neuen Epoche« (2017) und »Alles wird anders. Das Zeitalter der Ökologie« (2019).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur 9punkt-Rezension

In ihrem Buch "Demokratie und Revolution", das sie zusammen mit dem Zeit-Redakteur Bernd Ulrich verfasst hat, fordert die Historikerin Hedwig Richter eine Revolution von oben, der sich die Bürger freudig unterwerfen sollen - Steaks kämen dann nicht mehr auf den Teller.

© Perlentaucher Medien GmbH
»eine geistreiche und lohnende Lektüre« Joachim Käppner Süddeutsche Zeitung 20240417

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.04.2024

Nur noch kurz die Welt retten
Hedwig Richter und Bernd Ulrich analysieren in ihrer Streitschrift „Demokratie und Revolution“ scharf,
was in der Klimapolitik schiefläuft – und skizzieren einen Weg aus der Selbstzerstörung.
VON JOACHIM KÄPPNER
Das Minimum, das wissenschaftlich notwendig ist, um den Klimawandel zu bekämpfen, übersteigt das Maximum des politisch Machbaren“: So klar und unerbittlich hat Al Gore, einst US-Vizepräsident unter Bill Clinton und nun Kämpfer für die Umwelt, die Grenzen der Politik beim Klimaschutz beschrieben. Das Schlimme daran: „Die Politik“, die ja in der freien Welt gleichbedeutend ist mit demokratisch gewählten Regierungen, setzt sich diese Grenzen selbst.
Mit diesem Widerspruch setzen sich Hedwig Richter, Historikerin an der Münchner Bundeswehr-Universität, und der Zeit-Journalist Bernd Ulrich in ihrem Buch „Demokratie und Revolution. Wege aus der selbstverschuldeten ökologischen Unmündigkeit“ auseinander. Darin fordern sie natürlich keine Revolution im marxistischen Sinne, die das System der Demokratie hinwegfegen möge, sondern einen klimapolitischen Richtungswechsel; allerdings einen so grundsätzlichen, dass er einer Revolution gleichkommen würde.
Wenn die Demokratie also die beste aller politischen Welten ist, ein normatives, wertegeleitetes Menschheitsprojekt, ein lernendes und verbesserungsfähiges System – warum, fragt das Autorenduo hier eindringlich, lernt es dann aus den erschreckenden Klimadaten nicht und verbessert sich nicht, oder jedenfalls nicht genug: „Warum findet die Demokratie den Weg aus der Selbstzerstörung nicht?“
Was geschieht, ist zu spät und zu wenig, wie Richter und Ulrich schonungslos analysieren: „Wir können uns einreden, was wir wollen, aber im Sommer 2023 betrug die Wassertemperatur bei den Florida Keys 39,44 Grad, das ist so heiß wie Badewasser – und es ist präzedenzlos. Der fossile Ausstieg geht nicht schnell genug, die Meere sind dabei, zu kollabieren, eine Million Arten sind aktuell von der Auslöschung bedroht.“ Das Buch hat die Wucht einer Streitschrift, unterlegt mit wissenschaftlicher Gelehrsamkeit und Debattenlust, mitunter etwas viel davon. So findet sich in einem Ausflug in die Demokratiegeschichte die kühne These: „Faschismus und Populismus lauern im Gemäuer der Demokratie (…) und wenn es schiefgeht, ergreifen sie die Herrschaft im Haus und legen Feuer ins Gebälk. Nationalsozialismus und Faschismus sind aus demokratisierten Gesellschaften hervorgegangen.“
Das ist eine Kernaussage von Hedwig Richters früherem Buch „Demokratie – Eine deutsche Affäre“, und zu sagen, dass die Kollegenschaft darauf verwundert reagiert hätte, wäre noch eine freundliche Untertreibung. Heinrich August Winkler, einer der prominentesten deutschen Zeithistoriker, schrieb in der Zeitschrift Merkur, „wie anders als mit Unkenntnis lässt es sich erklären“, dass Hedwig Richter das „Fortwirken spezifisch deutscher Vorurteile gegen die Demokratie“ vor 1933 ignoriere, die ins Scheitern der Republik und den Nationalsozialismus führten.
Man könnte auch so sagen: Faschismus und Rechtsextremismus sind nicht Kinder (oder Untermieter) der Demokratie, sondern deren Todfeinde; sie wohnen geistig auch nicht im Haus der Republik, sondern zünden es von außen an, sobald die Bewohner des Hauses zu schläfrig oder zu unentschlossen sind.
Hedwig Richters These überzeugt auch hier nicht, aber glücklicherweise geht es im neuen Buch vor allem um Gegenwart und Zukunft der Demokratie. Eine zentrale Aussage (und wie gern möchte man ihr widersprechen, allerdings wird sie beinahe täglich bestätigt): Zu viele Menschen betrachten das Ausmaß von Verzicht, der nötig wäre, um diesen Prozess der Selbstzerstörung aufzuhalten, als Zumutung – und viele Politiker der demokratischen Welt bestätigen ihre Wählerschaft darin.
Der mächtig angeschwollene Rechtspopulismus, der sich ja weder um die Wissenschaft noch um die Wirklichkeit schert, sucht sein Heil in offener Verleugnung. Gravierender noch wirkt sich aus, wenn auch innerhalb des demokratischen Spektrums entschiedene Politik für die Klimaziele als eine Art Menschenrechtsverletzung dargestellt wird, aus taktischen Motiven der Parteipolitik – man denke nur an die Hysterie rund um „Habecks Heizungshammer“.
Dennoch hätte die Ampelregierung wenig Grund, mit diesem Buch eine höhere Weisheit ihrer Klimapolitik zu belegen. Ganz im Gegenteil. Auch hier fällt das Zwischenzeugnis verheerend aus. Vereinfacht gesagt lautet der Vorwurf von Ulrich und Richter: Statt den Menschen zu erklären, worauf es ankommt, sie zu überzeugen und zu motivieren, gaukelt ihnen die Regierung vor, es sei alles in Ordnung und niemand müsse sich einschränken: „Ein großer Teil der Bevölkerung kann mitgenommen und mitgerissen werden, wenn die Politik überzeugend agiert. Man scheint das in der hasenfüßig gewordenen deutschen Demokratie vergessen zu haben.“ Hörte man dieser Tage den FDP-Verkehrsminister zum Klimakompromiss der Ampel sprechen, trifft diese Analyse in gruseliger Präzision zu: Hasenfüßigerweise definierte Volker Wissing „modernen Klimaschutz“ eben so, dass „er nicht zu Freiheitseinschränkungen für die Bürgerinnen und Bürger führt“. Speziell der Bundeskanzler mit seiner fürsorglich-paternalistischen Attitüde („You’ll never walk alone“) kommt hier gar nicht gut weg: „Olaf Scholz ist einer der entschiedensten Vertreter der These, dass Klimapolitik vollkommen zumutungslos sein muss.“
Es ist natürlich nicht ganz gerecht, aber auch sicher nicht ganz falsch, wenn dem SPD-Kanzler bescheinigt wird: „Die Hypochondrie des Volkes ist der Maßstab aller Klimapolitik – nicht etwa die Klimaziele.“ Die Politik aber könne die Warnungen der Wissenschaftler vor der Erderwärmung nur in konkrete Gegenmaßnahmen verwandeln, „wenn sie sich vor dem Volk nicht so fürchtet, wie es derzeit der Fall ist“.
Das Buch ist lebendig, ja lebhaft geschrieben, auch wenn der Wert von exzentrischen Formulierungen wie „Sofaschismus“ oder „posttriumphale Demokratien“ doch überschaubar ist (sehr hübsch dagegen die Sottise gegen das Dauergejammer vieler Menschen, wenn ihre Anspruchshaltungen nicht umgehend befriedigt werden: „Das Quengeln ist die Revolution unserer Zeit“.) Es lohnt vor allem wegen der scharfen Analyse dessen, was schiefläuft in der Klimapolitik, und enthüllt viele Mechanismen der Selbstberuhigung: So habe die Umweltgesetzgebung, so gut sie gemeint war, gewirkt wie „ein Sedativum, sie hat die Zerstörung in der Regel nicht aufgehalten, sondern meist nur verlangsamt, aber dafür die Gesellschaften beruhigt, die darüber lernten, die gute Absicht für die Tat zu nehmen, das gestiegene Umweltbewusstsein mit einer verbesserten Umwelt zu verwechseln und über die punktuellen Fortschritte die globalen Verschlechterungen zu übersehen.“
Das liest sich umso glaubwürdiger, weil Richter und Ulrich keinen Alarmismus betreiben. So feiern sie das internationale Pariser Klimaabkommen 2015, in dem sich die Völkergemeinschaft „besonnen und zur Selbstmäßigung verpflichtet“ habe: „Der Traum der Universalität schien hier konkrete Formen anzunehmen.“ Aber schon jetzt, keine zehn Jahre später, hinken die Nationen ihren selbst gesteckten Zielen weit hinterher.
Das Buch erlaubt sich einige Exkurse, nicht immer zum Vorteil seiner Stringenz, ist aber insgesamt eine geistreiche und lohnende Lektüre. Seine Botschaft ist klar, laut und für jedermann verständlich: Ihr – die Demokratien und ihre Bürgerinnen und Bürger – habt es doch selbst in der Hand, eure Zukunft zu retten. Und ob wir, die Adressaten dieser Botschaft, dafür genügend tun? Das sollte sich jeder selbst ehrlich beantworten.
Das Zwischenzeugnis
der Ampel fällt auch
hier verheerend aus
Gefährdetes Korallenriff an der Küste von Key Largo im Juni vergangenen Jahres. Wegen der hohen Wassertemperaturen verloren die Korallen ihre Farbe so früh wie noch nie.
Foto: Liv Williamson / University of Miami Coral Reef Futures Lab / AP
Hedwig Richter, Bernd Ulrich: Demokratie und Revolution – Wege aus der selbstverschuldeten ökologischen Unmündigkeit.
Kiepenheuer & Witsch, Köln 2024. 368 Seiten, 25 Euro.
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