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Nicht in den unermesslichen Tiefen, sondern in den seichten Meeresbereichen spielt sich der Großteil des Lebens im Meer ab. Insbesondere das Wattenmeer ist reich an Pflanzen- und Tierarten, und es ist ökologisch hochproduktiv. Hansjörg Küster zeichnet ein so kenntnisreiches wie liebevolles Porträt dieser einzigartigen Landschaft, die auch in kulturgeschichtlicher Hinsicht faszinierend ist. Große Teile des Wattenmeeres kann man noch als echte Wildnisse bezeichnen. In keinem anderen Ökosystem wird mehr Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre abgebaut, nirgends wird mehr organische Masse aufgebaut…mehr

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Produktbeschreibung
Nicht in den unermesslichen Tiefen, sondern in den seichten Meeresbereichen spielt sich der Großteil des Lebens im Meer ab. Insbesondere das Wattenmeer ist reich an Pflanzen- und Tierarten, und es ist ökologisch hochproduktiv. Hansjörg Küster zeichnet ein so kenntnisreiches wie liebevolles Porträt dieser einzigartigen Landschaft, die auch in kulturgeschichtlicher Hinsicht faszinierend ist. Große Teile des Wattenmeeres kann man noch als echte Wildnisse bezeichnen. In keinem anderen Ökosystem wird mehr Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre abgebaut, nirgends wird mehr organische Masse aufgebaut und nirgendwo mehr Sauerstoff freigesetzt. Viele Formen von Leben haben sich dort entwickelt. Doch das Wattenmeer ist von zahlreichen Seiten bedroht. Und es sieht keineswegs immer so aus, wie man es von der südlichen Nordsee, dem größten Schlickwattgebiet der Welt, kennt. Dort fühlt sich Küster besonders zu Hause und schreibt auch über die Stimmungen, die sich mit dieser «Meerschaft» verbinden: die Gerüche, der fast beständig wehende starke Wind, die Geräusche der Brandung, die Vogelrufe – und auch besondere Begegnungen mit Menschen.
Autorenporträt
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Kai Spanke gefällt, dass der Ton des Buches des Pflanzenökologen Hansjörg Küster nie alarmistisch wird, auch wenn viel Ernüchterung mitschwingt. Wie Küster übers Wattenmeer erzählt, umfassend, weder Kegelrobben, Handel am Wattenmeer noch Priele vergessend, genau, aber lesbar, kenntnis- wie anekdotenreich - das bereichert Spanke. Eine gelungene Mischung aus historischem und naturwissenschaftlichem Wissen und persönlicher Wattenmeerbegeisterung, meint er.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.04.2024

Ebbe, Flut und Käse
Hansjörg Küster über das Watt und dessen Bewohner

In seinem Buch über das Wattenmeer führt der im Februar verstorbene Pflanzenökologe Hansjörg Küster abermals vor, dass es keinen Sinn ergibt, Teile des Netzwerks natürlichen Lebens für das Ganze zu nehmen. Zuverlässig Auskunft über die Nordseeküste kann nur erteilen, wer nicht bloß Ebbe und Flut, Seehunde und Kegelrobben, Lachmöwen und Knutts in den Blick nimmt. Die Priele gehören genauso zu dieser Landschaft wie deren Geschichte und, das hat Küster bei keinem der von ihm abgehandelten Themen jemals vergessen, der Mensch.

Mit Geduld und jener gut dosierten Genauigkeit, die den Kenner zufriedenstellt und den Laien nicht überfordert, erklärt der Autor etwa, welche Arten von Watt es überhaupt gibt (Fels-, Sand- und Schlickwatt) was genau die Gezeiten sind (Strömungen, keine Zustände), oder wie sich eine Salzwiese bildet: Sobald das Wasser steigt, gelangen Schwebteilchen ins Watt, aus denen eine Schlickschicht wächst. Hat sie eine gewisse Höhe erreicht, gedeihen dort Pflanzen, an denen weiterer Schlick hängenbleibt. Ist dieses Gebilde so erhaben, dass es nicht mehr überflutet wird, dient es als Habitat für viele Tiere.

Solche Ökosysteme lassen sich auch bewirtschaften. Küster zufolge wurde das Wattenmeergebiet ungefähr siebenhundert Jahre vor Christi Geburt besiedelt. Salzwiesen bieten Flächen, auf denen "Vieh ganzjährig zur Weide geschickt werden kann, ohne dass man zuvor Wald roden muss". Gras und Kräuter waren dort ständig verfügbar, da Frost in den milden Wintern die Ausnahme blieb. Zur Süßwassergewinnung wurde Regenwasser aufgefangen, Holz und Korn mussten von der Geest herangeschafft werden.

Ein echtes Handelsnetz entwickelte sich, angeregt durch die Römer, zur Zeit um Christi Geburt, wobei die Bewohner des Wattenmeers Fisch, Robbenfell, Wolle und womöglich Käse im Angebot hatten. Derartige Ausführungen unterbricht der Autor immer wieder, um das Register zu wechseln: "Das Leben auf einer Warft faszinierte mich als Kind." Oder: "Sehr beeindruckt hat mich ein über achtzigjähriger alleinstehender Halligbauer auf Langeneß, bei dem ich ein Zimmer bezog."

Hansjörg Küster spürt den Verflechtungen zwischen Flora, Fauna und Kultur ganz unbefangen nach. Anekdoten helfen den historischen und naturwissenschaftlichen Passagen dabei häufig auf die Sprünge. Und obwohl es viel Ernüchterndes über den Zustand der Natur zu berichten gibt, hat Küster kein alarmistisches Buch geschrieben, sondern eines, das besonnen sagt, was der Fall ist. KAI SPANKE

Hansjörg Küster: "Das Watt". Wiege des Lebens.

C. H. Beck Verlag, München 2024. 239 S., Abb., geb., 26,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Bestechend klar schildert Küster, wie die Natur zu einem Teil der Menschengeschichte geworden ist."
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ulrich Raulff

"Hansjörg Küster spürt den Verflechtungen zwischen Flora, Fauna und Kultur ganz unbefangen nach."
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Kai Spanke

"Beleuchtet Kultur und Menschen, ihre unverwechselbare Kultur- und Siedlungsgeschichte."
NDR Kulturjournal, Thorsten Mack

"Eine groß angelegte Übung im genauen Hinsehen und eine Feier des Lebendigen."
Hannoversche Allgemeine, Ronald Meyer-Arlt