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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: sehr gut, Universität Hamburg (Germanistik II), Veranstaltung: Hauptseminar "Kurzgeschichten Anna Seghers", Sprache: Deutsch, Abstract: In literaturwissenschaftlichen Interpretationen ist Anna Seghers’ schriftstellerische Tätigkeit innerhalb der DDR bisher oft vor allem als Bekenntnis zum Sozialismus gewertet worden, welches vor allem ihre jeweiligen Figuren vermittelten. Eine solche Interpretation vernachlässigt Erzählungen, die vermehrt romantische Elemente aufweisen. Ohnehin sollte man sich vor dem…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: sehr gut, Universität Hamburg (Germanistik II), Veranstaltung: Hauptseminar "Kurzgeschichten Anna Seghers", Sprache: Deutsch, Abstract: In literaturwissenschaftlichen Interpretationen ist Anna Seghers’ schriftstellerische Tätigkeit innerhalb der DDR bisher oft vor allem als Bekenntnis zum Sozialismus gewertet worden, welches vor allem ihre jeweiligen Figuren vermittelten. Eine solche Interpretation vernachlässigt Erzählungen, die vermehrt romantische Elemente aufweisen. Ohnehin sollte man sich vor dem eingeschränkten Blickwinkel einer Suche nach sozialistischer „political correctness“ hüten, weil er der ästhetischen Dimension im Werk der Autorin nicht gerecht würde, wie er sich von den literarischen Anfängen über die Mitgliedschaft im BPRS bis hin zu ihrem Tode entwickelt hat. Das Spätwerk der Seghers ist meiner Ansicht nach mit den politisch-ästhetischen Direktiven ihrer Anfänge nicht vergleichbar, bei denen sie insbesondere sowjetische Kulturpolitik in ihre Werke einzubinden versuchte, aber auch nicht mit einzelnen Romanen wie „Die Ermittlung“ oder „Das Vertrauen“, die auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges in der DDR entstanden und in der westdeutschen Literaturkritik zumeist negativ besprochen worden sind.. In der vorliegenden Arbeit soll der Versuch unternommen werden, die Erzählung „Das wirkliche Blau“ in den Kontext politischer wie ästhetischer Vorstellungen einer „späten“ Anna Seghers zu stellen. Ich gehe dabei von der These aus, daß sich ihre Grundgedanken zum Ästhetischen - wie in ihrer expressionistischen Phase! - nicht in der Darstellung politischer Gesamtverhältnisse erschöpfen, sondern individuelles Erleben eben jener Verhältnisse beleuchten. - Der Forschungsstand um die Erzählung „Das wirkliche Blau“ ist weit gefächert. Andreas Schrade bewertet die Erzählung als eine Beschreibung der Identitätsgewinnung , nach welcher der Protagonist Benito seinen Erfahrungshorizont nicht vergrößere, aber vertiefe. Der Interpret beobachtet, daß sich im Laufe der Geschichte Benitos Identität, die aus der ökonomischen und künstlerischen Bedeutung des Blaus besteht, festigte. Sonja Hilzinger liest andererseits die mexikanische Erzählung als einen Erwerb von Klassenbewußtsein - dargestellt mit romantischen Elementen, deren Formgebung eine Opposition zur DDR Literaturdirektive darstelle.