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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Lehrstuhl für germanistische Mediävistik und Frühneuzeitforschung), Veranstaltung: Walther von der Vogelweide, Sprache: Deutsch, Abstract: Über das sogenannte „Palästinalied“ Walthers von der Vogelweide existiert ein umfangreiches Korpus an wissenschaftlichen Beiträgen. Das dominierende Thema der vergangenen Forschungsdiskussionen war die Frage nach der wahren Anzahl und der Echtheit der insgesamt 12 überlieferten Strophen. Seit der Arbeit von Volker…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Lehrstuhl für germanistische Mediävistik und Frühneuzeitforschung), Veranstaltung: Walther von der Vogelweide, Sprache: Deutsch, Abstract: Über das sogenannte „Palästinalied“ Walthers von der Vogelweide existiert ein umfangreiches Korpus an wissenschaftlichen Beiträgen. Das dominierende Thema der vergangenen Forschungsdiskussionen war die Frage nach der wahren Anzahl und der Echtheit der insgesamt 12 überlieferten Strophen. Seit der Arbeit von Volker Schupp aus dem Jahre 1964, die den Aufbau und den Inhalt des „Palästinaliedes“ glaubwürdig auf die „Sieben-Siegel-Reihen der Apokalypse“ der geistlichen Literatur bzw. auf das Leben und die Passion Jesu zurückgeführt hat, darf dieser Diskurs als beendet angesehen werden. Den Ergebnissen Schupps folgend habe ich für meine Untersuchung den überlieferten Gesamtkanon des Liedes auf die Strophen L 14, 38 / L 15, 6 / L 15, 13 / L 15, 20 / L 15, 27 / L 15, 34 / L 16,1 / L 16, 8 und L 16, 29 beschränkt. Mit dem breiten wissenschaftlichen Konsens zur Strophenanzahl bzw. -echtheit haben die Mediävisten das Interesse am „Palästinalied“ fast völlig verloren. Auslöser hierfür mögen die fehlenden Kenntnisse zur chronologischen und damit kontextuellen Einordnung des Liedes gewesen sein. Ein gewisses Aufsehen erregte die Entdeckung, dass es sich bei Walthers religiösem Lied um eine metrisch-melodische Kontrafaktur des provenzalischen Minneliedes „Lanquan li jorn son lonc en mai“ von Jaufre Rudel handelt. Die Bewertung dieser Feststellung ist jedoch sehr schwierig, weitläufig und nach der mir vorliegenden Literatur noch nicht vollständig abgeschlossen. Neben diesen fundamentalen Erkenntnissen existieren verschiedenste Interpretations- und Deutungsversuche des „Palästinaliedes“, die thematisch um den religiösen Tenor des Textes kreisen . Christa Ortmann hat im Jahr 2001 eine Untersuchung des lyrischen Ich im „Palästinalied“ vorgelegt. Ausgangspunkt ihrer Analyse ist die Sprecherrolle eines „Pilgers“ im Heiligen Land. Die Identifizierung des von Walther installierten Sprechers mit einem ritterlichen Kreuzfahrer lehnte Ortmann mit dem Verweis auf die Strophe L 124, 35 der sogenannten „Elegie“ ab. Dieser Rückschluss wird auf den ersten Blick durchaus vom rein religiösen Tenor des Liedes bestätigt. Auch im Standardwerk zur Kreuzzugsdichtung von Wentzlaff-Eggebert wird jeglicher Bezug zum Höfisch-Ritterlichen abgelehnt.