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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,3, Freie Universität Berlin (Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Modul AVL 231a (16 410) PS Griechische Tragödie. Ritualität - Mythologie - Motive – Rezeptionen, Sprache: Deutsch, Abstract: Katharsis, als reinigende Entladung und Ausgangspunkt gesellschaftlichen Zusammenlebens? Kollektive Abreaktion von Gewalt durch Darbringung eines Opfers? Dies sind Fragestellungen, die uns zurück zu den archaischen Wurzeln der…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,3, Freie Universität Berlin (Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Modul AVL 231a (16 410) PS Griechische Tragödie. Ritualität - Mythologie - Motive – Rezeptionen, Sprache: Deutsch, Abstract: Katharsis, als reinigende Entladung und Ausgangspunkt gesellschaftlichen Zusammenlebens? Kollektive Abreaktion von Gewalt durch Darbringung eines Opfers? Dies sind Fragestellungen, die uns zurück zu den archaischen Wurzeln der Menschheit führen. Weit entfernt erscheint aus heutiger Sicht das Zusammenleben des Menschen in Jagdverbänden, ebenso wie blutige Menschenopfer. Die Strukturen solcher Urtriebe dagegen durchleuchten die heutige Postmoderne noch immer und vielleicht heute sogar wieder stärker, wenn man sich darüber bewusst wird, dass wir als Menschen in einer Traumafolgekultur leben, bedingt durch zahlreiche Kriege, in denen Menschen gnadenlos „geopfert“ wurden und werden. Man erschrickt über die Blutlastigkeit unserer Gesellschaft. Wie kann etwa die Todesstrafe, in einer ach so zivilisierten Welt, weiterhin bestehen? Wie kommt es dazu, dass Schüler ihre Schule betreten, um eiskalt auf jede sich bewegende Person zu schießen? Oder Fußballfans, die sich bei einem Spiel in Hooligans verwandeln um Schlägereien anzuzetteln, die nicht nur harmlose Provokation sind? Eine Antwort findet sich, wenn man die Menschheit als Produkt der Evolution betrachtet: Wir verkörpern eine sehr junge Spezies, vergegenwärtigt man sich das Alter der Erde mit 4,43 Mrd. Jahren und jenes der Menschheit, das auf etwa 2 Mio. Jahre geschätzt wird. Durch diesen Vergleich ergibt sich eine frappante zeitliche Nähe des heutigen Menschen zu unseren archaischen Vorfahren, um so mehr zu den antiken Griechen, um welche es hier u.a. gehen wird. Diese zeitliche Nähe ist selbstverständlich als relativer Faktor der menschlichen Bewusstseinsevolution, im Vergleich zum Erdenalter, zu sehen. Woraus sich ergibt, dass der Mensch in Stresssituationen, z.B. in Folge von Traumatisierungen, sehr schnell mit seinen archaischen Wurzeln konfrontiert werden kann, da eben diese gar nicht all zu weit zurück liegen. Ich werde im Folgenden darlegen, weshalb das Opferritual so wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist, ja für die Entstehung von Zivilisation schlechthin. Dabei schaue ich mir die Entwicklung vom Menschenopfer zum Tieropfer an und darüber hinaus die großartige Leistung der antiken Griechen, eine mimetische Form des Opfers zu begründen, wobei die Opfermetaphorik als Selbstreferentialität in der Tragödie anhand Aischylos Agamemnon exemplarische Beachtung finden soll. Dem folgt ein Einblick in die heutige Gesellschaft mit der Frage nach der Existenz moderner Katharsis oder Formen der Regression, die auf das ursprüngliche Opfer zurückzuführen sind.