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Kaum war das 21. Jahrhundert angebrochen, wartete es auch schon mit neuen Schrecken, Idiotien und gelegentlichen Glücksmomenten auf. Zu den wenigen, die es noch wagen, in diesem von den Medien verdickten und beschleunigten Wirrwarr Zusammenhänge herzustellen und dabei an einem anspruchsvollen Begriff von Kritik festzuhalten, gehört Diedrich Diederichsen. In dieser Wundertüte von einem Reader mit Aufsätzen und Kommentaren, wenn auch erst aus den ersten dreiundzwanzig Jahren des Jahrhunderts, zeigt er sein stupendes Wissen über sämtliche Trends in Kunst, Kino, Fernsehen, Literatur, Musik,…mehr

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Produktbeschreibung
Kaum war das 21. Jahrhundert angebrochen, wartete es auch schon mit neuen Schrecken, Idiotien und gelegentlichen Glücksmomenten auf. Zu den wenigen, die es noch wagen, in diesem von den Medien verdickten und beschleunigten Wirrwarr Zusammenhänge herzustellen und dabei an einem anspruchsvollen Begriff von Kritik festzuhalten, gehört Diedrich Diederichsen. In dieser Wundertüte von einem Reader mit Aufsätzen und Kommentaren, wenn auch erst aus den ersten dreiundzwanzig Jahren des Jahrhunderts, zeigt er sein stupendes Wissen über sämtliche Trends in Kunst, Kino, Fernsehen, Literatur, Musik, Theater, Theorie und Politik, das bis in die feinsten Verästelungen der Gegenkultur reicht. Er ist in der Lage, aus Erkenntnistheorie ebenso Funken zu schlagen wie aus den »Simpsons«, den Inszenierungen von René Pollesch oder Serien wie »Underground Railroad«. Vor allem vermag er es wie kein anderer, das eine mit dem anderen zu verknüpfen und von Theodor W. Adorno zur Familie Duck oder von einer Hamburger Baustelle zu einer feministischen Kunstinstallation (und zurück) zu springen. Was Zeitgenossenschaft bedeuten kann, ist seit Walter Benjamin nicht mehr so eindrucksvoll unter Beweis gestellt worden.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, CY, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, IRL, I, L, M, NL, P, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Diedrich Diederichsen, geb. 1957 in Hamburg, ist Professor für Theorie, Praxis und Vermittlung von Gegenwartskunst an der Akademie der bildenden Künste in Wien. In den 80er Jahren war er Redakteur bei den Musikzeitschriften Sounds und SPEX, seit den 90ern arbeitet er als Hochschullehrer u. a. in Stuttgart, Frankfurt, Wien, Pasadena, St. Louis, Los Angeles. Bei KiWi erschienen seit 1985 neun Bücher (u. a. »Sexbeat«, »Politische Korrekturen«, »Über Popmusik«).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.03.2024

Heilige Scheiße aller Art
Der Poptheoretiker Diedrich Diederichsen bilanziert in einem monumentalen
Buch schon mal das 21. Jahrhundert.
Hatte man versehentlich weniger erwartet vom neuen Buch des berühmtesten und berüchtigsten deutschen Poptheoretikers und Gegenwartsbeobachters? Ein Ziegelstein von Buch, 2,4 Millionen Zeichen oder 1100 eng bedruckte Textseiten mit fast 200 Auftrags-Essays für Zeitschriften und Zeitungen (auch die SZ) aus den vergangenen 24 Jahren. Über alles Mögliche und das Übrige, also Popmusik, Popliteratur, Poptheater, Serien, Filme, Kunst, Demokratie, Deutschland, Gender, Posthumanismus, Subversion, Männlichkeit, Respektlosigkeit, Negation, Hedonismus, Ironie, Donald Trump, Iggy Pop, Britney Spears und Lady Gaga – mit anderen Worten: über heilige Scheiße aller Art.
Der Titel ist auch erfreulich größenwahnsinnig: „Das 21. Jahrhundert“. Drunter macht es der Meister nicht, schon gar nicht bei einer so großen und so disparaten Textsammlung. Zusammengehalten wird das Ganze von einem neunseitigen Vorwort, in dem es darum geht, was eigentlich noch (kultureller) Fortschritt ist: „Die negativen Makro-Entwicklungen haben nichts an der Reihe von Mikro-Fortschritten geändert. Diese Gleichzeitigkeit von Sensibilisierungen und Brutalisierungen könnte nun für das Fallenlassen von Kategorien wie ,Fortschritt‘ oder ,Geschichte‘ sprechen, für einen Skeptizismus gegenüber jeder Form von perspektivischen und damit auch linkem Denken.“
Genau diesen Pessimismus will Diederichsen nicht zulassen, ohne jedoch in naiven Idealismus zu verfallen: „Fortschritte sind immer Koproduktionen – zustande gekommen durch echte oder imaginäre und höchst unvollkommene und oft asymmetrische Begegnungen von tatsächlich Privilegierten mit Personen, die gegen reale Benachteiligungen kämpfen.“
Das ist womöglich einen Tick zu beflissen und umständlich formuliert, aber der 1957 in Hamburg geborene Diederichsen – man glaubt es kaum – wird in wenigen Jahren 70 sein. Da darf auch ein ewiger Pop-Snob mal kurz zum ernsten Geschichtstheoretiker werden und sich fragen, was die verstreuten Texte und Gedanken eigentlich verbindet. Und siehe da, es ist die Suche nach der Möglichkeit von Fortschritt aka des Guten. Oder immerhin des Besseren. Die Kernfrage des Buchs lautet entsprechend: „Woraus besteht das wirklich Neue?“ Dies im Sinn dürften auch Leserinnen und Leser, die nicht schon Hardcore-Fans sind, staunend stöbern in dieser gigantischen Textsammlung, die ihrerseits noch einmal in 15 Abschnitte unterteilt ist, deren Titel („Bioskop“, „Darkness, Darkness“ etc.) allerdings nicht unmittelbar für mehr Orientierung sorgen. Aber das ist eigentlich auch gar nicht nötig, man findet auch so allerhand, was man gar nicht zu suchen gewagt hätte: Ideen, Aphorismen, Geistesblitze. Zum Beispiel ein so unerwartetes wie lustiges Lob der Authentizität anlässlich von Alec Baldwins Schauspielkunst in der Comedy-Serie „30 Rock“: „Ein verbratenes Gesicht kann man nicht spielen, man hat es oder nicht.“ Okay, aber was bitte ist ein verbratenes Gesicht? „Ein verbratenes Gesicht ist eines, das sich den Kater zum Freund gemacht hat.“ An einem Album von Pop-Superstar Lady Gaga wiederum erklärt er mal eben, warum gute Popmusik eigentlich immer nur Nebenprodukt guter Posen und Positionen ist: „Erst hat man einen Weg gefunden, sich und seine Freunde für großartiger und verletzlicher und schlauer als alle anderen zu halten, dann klingt das auch irgendwie richtig.“
Bliebe nur die Frage, was wir jetzt im restlichen 21. Jahrhundert machen? Tja. Bestimmt nicht verkehrt wird sein, wenn wir uns den Kater zum Freund machen – und üben, was Diederichsen in einem Stück über die Kommunikationsstrategien der Gegenwart „Ironie II“ nennt: Nicht einfach nur das Gegenteil von dem sagen, was man meint (das wäre „Ironie I“), sondern eher niemals vollständig an das Vokabular glauben, das man gerade benutzt, „schon allein, weil man sich ja daran erinnert, wann man das letzte Mal von einem anderen Vokabular beeindruckt war – das sich dann als begrenzt erwies.“ Es könnte eine gute Schule in Relativismus werden, ohne den ein neuer, besserer Universalismus wohl nicht zu erreichen sein wird.
JENS-CHRISTIAN RABE
Diedrich Diederichsen: Das 21. Jahrhundert. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2024. 1136 Seiten, 58 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Viel Freude hat Rezensent Julian Weber mit Diedrich Diederichsens neuem Mammutbuch, wobei er in seine Besprechung auch die eine oder andere kritische Anmerkung einfließen lässt. Wie der Titel nahelegt, enthält der Band Texte Diederichsens, die ab 2000 entstanden sind. Sie decken laut Rezensent ein thematisch breites Spektrum ab, von Kunst und Pop bis Geschichte. Britney Spears kommt vor, aber auch weniger bekannte Figuren wie der Malter Stephan T. Orth. Diederichsen wendet sich gegen den die Feuilletons seiner Meinung nach immer stärker dominierenden Sound tendenziell konservativer Journalistenschüler, lesen wir, er hält es weiterhin mit den Subkulturen und den Minderheiten, seine Gewährsleute sind dabei unter anderem Hubert Fichte und Saidiya Hartman. Viel steht drin in diesem Buch, auch teils amüsante Wortschöpfungen, nur Ostdeutschland und Osteuropa kommen zu kurz, meint Weber, und auch Diederichsens Kritik am konservativen woke-Bashing möchte er sich nicht vorbehaltlos anschließen. Dennoch reflektiert Diederichsen neben vielem anderen auch seine eigene Sprecherposition, so der insgesamt sehr angetane Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Diederichsen, das ist immer Hoch- und Tiefbau gleichzeitig. Da wird er weder altersmilde noch altersradikal und hält an der Dialektik fest.« Tobi Müller monopol 20240328