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Schule¿- jeder verbindet diesen Begriff, diesen Lebensabschnitt mit höchst unterschiedlichen Emotionen. Ein Ort des Lernens, des Wissens, der persönlichen Entwicklung und des Miteinanders. Aber auch ein Ort, der sich der heutigen Zeit und den modernen Gegebenheiten anpassen muss¿- und das nicht erst seit der Corona-Pandemie. Zu diesen neuen Herausforderungen gehört unbestritten die Digitalisierung. Doch welche Vorteile hat diese für die Schulen? Verlernen wir durch WhatsApp und Co. den sozialen Umgang nicht ohnehin immer mehr? Verbringen Kinder nicht bereits jetzt schon zu viel Zeit vor…mehr

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Produktbeschreibung
Schule¿- jeder verbindet diesen Begriff, diesen Lebensabschnitt mit höchst unterschiedlichen Emotionen. Ein Ort des Lernens, des Wissens, der persönlichen Entwicklung und des Miteinanders. Aber auch ein Ort, der sich der heutigen Zeit und den modernen Gegebenheiten anpassen muss¿- und das nicht erst seit der Corona-Pandemie. Zu diesen neuen Herausforderungen gehört unbestritten die Digitalisierung. Doch welche Vorteile hat diese für die Schulen? Verlernen wir durch WhatsApp und Co. den sozialen Umgang nicht ohnehin immer mehr? Verbringen Kinder nicht bereits jetzt schon zu viel Zeit vor Bildschirmen? Michael Piazolo, Bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus, vermittelt spannende Einblicke in die Arbeit der bayerischen Bildungspolitik seit 2018. Quasi über Nacht wurde er das Gesicht zu den Themen »Distanzunterricht« sowie »digitale Schule«. Zur Rolle des Vordenkers gesellte sich zusätzlich jene des Krisenmanagers. Dennoch oder gerade deswegen konnten wegweisende Neuerungen im Bereich mediengestützter Unterricht umgesetzt werden¿- von der BayernCloud Schule über die Lernplattform mebis bis hin zur Ausstattung mit elektronischen Geräten und digitalen Lehrmaterialien. Michael Piazolo zieht nicht nur Bilanz, er verschafft einen Überblick über das Leistungsspektrum der bayerischen Schulpolitik - insbesondere die sechs zentralen Handlungsfelder Digitalisierung, Eigenverantwortung, Multiprofessionalität, Individualisierung, Achtsamkeit und Nachhaltigkeit (D.E.M.I.A.N.). Eine Lektüre sowohl für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler, aber auch für deren Eltern.

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Autorenporträt
Michael Piazolo studierte in München und Lausanne Rechts- und Politikwissenschaft sowie Erwachsenenpädagogik. Er promovierte an der Universität Regensburg in Jura und habilitierte sich anschließend an der Universität Augsburg für das Fach Politische Wissenschaften. Berufliche Stationen führten ihn unter anderem als Dozent an die Akademie für Politische Bildung, Tutzing, als Privatdozent an die Universität Augsburg sowie als Professor an die Hochschule für Wirtschaft und Verwaltung, Berlin und an die Hochschule München. Politische Mandate brachten ihn in den Münchner Stadtrat und seit 2008 in den Bayerischen Landtag, wo er sich insbesondere bildungs- und kulturpolitischen Themen widmete. Von 2010 bis 2019 war er Generalsekretär der Freien Wähler Bayern. Seit 2018 bekleidet er das Amt als Staatsminister für Unterricht und Kultus in Bayern und war in dieser Funktion besonders mit der Corona-Pandemie, der Aufnahme ukrainischer Schülerinnen und Schüler sowie der Digitalisierung der Schulen intensiv befasst.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.10.2023

Die Zukunft hat schon begonnen

Über das Thema Schule ist im Wahlkampf nicht viel zu hören. Wie gut Bayern wirklich dasteht? Kultusminister Michael Piazolo hat ein Buch darüber geschrieben.

Am Tag der Deutschen Einheit stiegen zwei Männer in die Wahlarena des Bayerischen Fernsehens ("Die Konfrontation"), die sich nicht grün sind. Ministerpräsident Markus Söder und der Oppositionsführer Ludwig Hartmann (Bündnis 90/Die Grünen). Eine Stunde, um ihre unterschiedliche Auffassung der politischen Leistungsbilanz der vergangenen fünf Jahre darzulegen. Kurz vor Schluss lenkte das Moderatorenduo die Debatte pflichtschuldig auf das Thema Schule. Dort herrsche eine "undurchsichtige Faktenlage". Auf gut Bairisch: Die einen sagen so, die andern anders.

Hartmann folgte der Parteilinie, diagnostizierte eine "hausgemachte Bildungskrise" und gab dem Schulsystem die "Note 4 oder sogar 5". Söder umkurvte die Notenvergabe mit dem Manöver, er wolle die Noten behalten und nicht abschaffen - worauf Hartmann einwarf, die Grünen wollten das auch nicht. Themaverfehlung? Der Ministerpräsident verwies auf die guten Platzierungen, die Bayern in Bildungsrankings erziele. Man habe fünftausend neue Lehrer versprochen und Wort gehalten. Zudem versprach er mehr Schulpsychologen und Sozialpädagogen. Dann ging es zu den Kitas, wo vierzigtausend Plätze für Kinder unter drei Jahren fehlen. Die Schule war abgehakt.

Die Erfahrung lehrt, mit dem Schulthema sind keine Wahlen zu gewinnen, höchstens zu verlieren. In diesem aufgeheizten Wahlkampf, der von massiven Zerstörungen von Wahlplakaten, Trillerpfeifen und Buh-Gebrüll bei Auftritten von Grünen-Politikern in Bierzelten begleitet wird, ist Bildungspolitik ein Randthema. Trauriger Höhepunkt der Steinwurf auf Hartmann und die Ko-Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze in Neu-Ulm. Hinterher hieß es, der Angreifer sei alkoholisiert gewesen. Als ob es das entschuldigte.

Der für die Schulen zuständige Minister heißt in Bayern Kultusminister. Er steht an der Spitze eines Hauses mit 360 Mitarbeitern. Sie sind zuständig für 1,7 Millionen Schüler und mehr als hunderttausend Lehrer an sechstausend Schulen. Jahresbudget rund 15 Milliarden Euro. Der seit 2018 amtierende Minister heißt Michael Piazolo. Er ist Mitglied der Freien Wähler und in Auftritt und Diktion der Gegenentwurf zum ländlichen Flügel der Aiwanger-Partei. Der dreiundsechzigjährige Schwabe ist habilitierter Politikwissenschaftler, hat zuletzt an der Hochschule München (vormals Fachhochschule) European Studies unterrichtet. Er ist katholisch, ledig und kandidiert im Wahlkreis 103 in München-Giesing, wo sich auch der SPD-Vorsitzende Florian von Brunn zur Wahl stellt.

Die Frage, wie wichtig die Person des Ministers ist, beantwortet sich gelegentlich dadurch, dass selbst Lehrer die Namen früherer Amtsträger nicht mehr parat haben. Auf die heute als Legenden geltenden Hans Maier und Hans Zehetmair folgten Monika Hohlmeier, Siegfried Schneider, Ludwig Spaenle, Bernd Sibler. Von der Strauß-Tochter Hohlmeier ist immerhin in Erinnerung, dass sie handstreichartig eine heilige Kuh schlachtete, indem sie das neunjährige Gymnasium in ein achtjähriges verwandelte. Bayern ist längst wieder zu G9 zurückgekehrt.

Ein Kultusminister kann es nie allen recht machen? Als Piazolo vor wenigen Wochen bekannt gab, das "Amtliche Schriftwesen" für Lehrer an Grund- und Mittelschulen - es verpflichtet zur Vorlage von schriftlich ausgearbeiteten Unterrichtsvorbereitungen - werde abgeschafft, war der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV), mit 65.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung, zunächst einigermaßen zufrieden. Schob dann aber doch gleich einen dicken Forderungskatalog hinterher. Business as usual. Der kleinere Bayerische Philologenverband (bpv) verglich zum Schulbeginn die Lage der Schulen mit dem FC Bayern - beide hätten einen zu kleinen Kader, die "integrierte Lehrerreserve" müsse aufgestockt werden. Auch Piazolo hat nicht bestritten, dass der Lehrermangel noch nicht behoben sei. Woher nehmen?

Dass sich die Freien Wähler nach der Landtagswahl 2018 das Schulministerium schnappten, kam überraschend. Obwohl ihr damaliger schulpolitischer Sprecher Piazolo auch den Vorsitz im Hochschulausschuss innehatte. Er war also gut eingearbeitet. Als Politiker ist er seltsam blass geblieben. Ein Solitär in seiner Partei, tritt Piazolo zurückhaltend auf, argumentiert sachlich, ist nicht gemacht fürs Bierzelt. Was die einen als wohltuend empfinden, ist anderen zu betulich. Die "Süddeutsche" nannte Piazolo einen "Watschenmann", das ist Synonym für einen, der als Sündenbock herhalten muss für Fehler, die andere gemacht haben.

Noch keiner seiner Vorgänger musste in einer Legislaturperiode solche Brocken aus dem Weg räumen wie Corona und den Ukrainekrieg. Die Pandemie zwang die Schulen in den Distanzunterricht, und es offenbarten sich von einem Tag auf den anderen die Versäumnisse der vielen CSU-Minister in Sachen Digitalisierung. Sowohl bei Software als auch bei der Ausstattung mit Geräten herrschte Durcheinander und Mangel.

Am ministeriellen Auftrag, die Digitalisierung voranzutreiben, hält Piazolo strikt fest. Aber den Weg dorthin müssen die Schulen selbst organisieren, ein einheitliches Konzept für Dienstgeräte von Lehrern gibt es nicht. Da sind die Sachaufwandsträger der Schulen, also Gemeinden, Städte und Landkreise, gefordert. Piazolo schrieb während der Pandemie viele Motivationsbriefe an die Lehrer, lobte, ermunterte, versuchte seine Leute bei der Stange zu halten. Der Ukrainekrieg spülte dreißigtausend zusätzliche Kinder in die bayerischen Schulen.

Ungewöhnlich für einen amtierenden Minister, hat Piazolo unlängst ein Buch vorgestellt, in dem er seine Leistungsbilanz vorlegt. "D.E.M.I.A.N. - Bayerns Schulen im digitalen Aufbruch" (Allitera Verlag, 257 S., br., 19,90 Euro). Der Titel ist ein Akronym für "Digitalisierung, Eigenverantwortung, Multiprofessionalität, Individualisierung, Achtsamkeit und Nachhaltigkeit". Die Anspielung auf Hermann Hesses Roman wird durch einen fiktiven Schüler legitimiert, der Briefe an den Herrn Minister schreibt. Das ist die eine Ebene, in einer zweiten bilanziert der Autor "möglichst sachgerecht" die Legislaturperiode, in der dritten schreibt Piazolo über Piazolo als handelnden Politiker. Er wertet Notizen aus, die er nach vielen Gesprächen zum Thema Schule geführt hat, reflektiert seine Entscheidungen. Alles sehr detailreich und professoral.

Einblicke in den Politikbetrieb gewährt er nicht. Der Name Aiwanger kommt einmal vor, Söder viermal. In den Fußnoten, von denen es nicht weniger als 348 gibt. Piazolo soll seinem Parteichef in der Flugblatt-Affäre zu einer Entschuldigung geraten haben. Er schweigt dazu in der Öffentlichkeit. Auch zu dem Thema, ob jenem Lehrer, der die Flugblatt-Affäre an die "SZ" durchgestochen hat, ein Disziplinarverfahren droht, äußert er sich nicht. Lehrkräfte seien keine Personen des öffentlichen Lebens, überdies zur Verschwiegenheit verpflichtet, auch über die aktive Zeit hinaus. Dass das Burkhart-Gymnasium in Mallersdorf, das die Aiwanger-Brüder besuchten, keine Unterlagen mehr hat, entspreche den gesetzlichen Aufbewahrungsfristen.

Und wie weiter mit dem Lehrermangel? Die Schülerzahlen werden aufgrund einer erhöhten Geburtenrate steigen. Piazolo setzt auf Quereinsteiger. Diese müssen einen Diplom- oder Masterabschluss vorweisen, das Referendariat durchlaufen und das zweite Staatsexamen ablegen, um pädagogisches und fachdidaktisches Wissen zu erwerben. Zudem sollen Lehrer aus anderen Bundesländern abgeworben werden. Bayern zahle einfach besser, so Söder im Fernsehduell. Um die Lehrer stärker von Bürokratie zu entlasten, setzt Piazolo auf einen Stellenausbau in der Verwaltung.

Corona habe im Fall der Digitalisierung dazu geführt, dass ein Entwicklungssprung vollzogen wurde, der unter normalen Umständen mindestens zehn Jahre gebraucht hätte. Der Autor lässt keinen Zweifel aufkommen, dass er die Digitalisierung als Chance begreift, auch wenn er die vielen Unwägbarkeiten nicht kleinredet. Für Piazolo hängt das Schulsystem insgesamt zu sehr an einer Fehlerkultur. Man solle den Schülern besser klarmachen, was sie alles schon beherrschten.

Ob Michael Piazolo nach der Wahl in diesem Ministeramt bleiben kann, ob er ausgewechselt wird oder womöglich sogar Markus Blume als Kunst- und Wissenschaftsminister beerbt, wirklich interessieren tut das die Wahlprognostiker nicht. Vielleicht wird "D.E.M.I.A.N." im Nachhinein als Abschiedswerk gelesen werden müssen. Eines Autors, der weiß, wie prägend die Schulzeit ist. Etwa wenn er schreibt, der Besuch der alten Schule beschere manchem ein "olfaktorisches Déjà-sentait". HANNES HINTERMEIER

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