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After the publication of Outline , Transit and Kudos - in which Rachel Cusk redrew the boundaries of fiction - this writer of uncommon brilliance returns with a series of essays that offers new insights on the themes at the heart of her life's work. Encompassing memoir and cultural and literary criticism, with pieces on gender, politics and writers such as D. H. Lawrence, Olivia Manning and Natalia Ginzburg, this collection is essential reading for our age: fearless, unrepentantly erudite, both startling and rewarding to behold.
The result is a cumulative sense of how the frank, deeply
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Produktbeschreibung
After the publication of Outline, Transit and Kudos - in which Rachel Cusk redrew the boundaries of fiction - this writer of uncommon brilliance returns with a series of essays that offers new insights on the themes at the heart of her life's work. Encompassing memoir and cultural and literary criticism, with pieces on gender, politics and writers such as D. H. Lawrence, Olivia Manning and Natalia Ginzburg, this collection is essential reading for our age: fearless, unrepentantly erudite, both startling and rewarding to behold.

The result is a cumulative sense of how the frank, deeply intelligent sensibility - so evident in her stories and novels - reverberates in the wider context of Cusk's literary process. Coventry grants its readers a rare opportunity to see a mind at work that will influence literature for time to come.


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Autorenporträt
Rachel Cusk is the author of the trilogy Outline, Transit, Kudos; the memoirs A Life's Work, The Last Supper and Aftermath; and several other novels: Saving Agnes (winner of the Whitbread Award), The Temporary, The Country Life (winner of the Somerset Maugham Award), The Lucky Ones, In the Fold, Arlington Park and The Bradshaw Variations. She was chosen as one of Granta's 2003 Best Young British Novelists. She has been shortlisted for the Goldsmiths Prize three times, most recently for Kudos.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 31.08.2022

Wie ein
falscher Gott
In „Coventry“ erweist sich Rachel Cusk
als Essayistin von überwältigender Klugheit
VON HILMAR KLUTE
Wenn man den literarischen Sound von Rachel Cusk mit einer kurzen Probe vorstellen möchte, dann ist diese hier geeignet: „Gelegentlich und aufgrund tatsächlicher oder hypothetischer Verfehlungen reden meine Mutter und mein Vater nicht mehr mit mir.“ Der Kniff dieser Denksprache ist es, den empfundenen Schmerz über den Weg der Versachlichung handhabbar zu machen.
Der Satz stammt aus der Betrachtung „Coventry“, der dem schmalen Band mit neuen Essays von Rachel Cusk den Titel gibt. Jemanden nach Coventry schicken, schreibt Cusk, sei eine gebräuchliche Wendung, die jene Art von Kontaktauflösung benenne, mit der Cusks Eltern die Tochter bestraft haben. Natürlich wölbt sich die historische Tragik des realen Coventry, das 1940 von deutschen Fliegerbomben weitgehend zerstört worden ist, über die Metapher.
Rachel Cusk richtet ihre Überlegungen in dieser sozialen Dystopie ein. Sie erzählt von den Verlusten, die das Älterwerden mit sich bringt, die Abnutzung der Ehe, die Entfremdung von den erwachsen werdenden Töchtern. Coventry wird ihr nach und nach zu einer illusionsarmen Heimat, weil in ihm das Schreckliche bereits geschehen ist.
Die kanadische, in Paris lebende Schriftstellerin Rachel Cusk ist eine Spezialistin für die Ausleuchtung privater Katastrophen, die sie mit unmittelbarer sachlicher Analyse in eine allgemein menschliche Wahrheit überführt. Sie hat dafür eine Sprache gefunden, die sich zwischen deskriptiver Exaktheit und poetischem Wagnis bewegt und dabei immer einen beeindruckend axiomatischen Ton anklingen lässt: „Die Gesellschaft ist dergestalt organisiert, dass jene, die die Wahrheit sagen, effizient bestraft, zum Schweigen gebracht oder verleugnet werden. Die Unhöflichkeit dagegen wird willkommen geheißen wie ein falscher Gott.“
In diesem Essay über den moralischen Status der Unhöflichkeit geht es um den Kollaps der Sprache, der eine Folge sozialer Ungleichheit ist. Wenn Hillary Clinton die Trump-Wähler als „bedauernswerten Haufen“ disqualifiziert, sieht Rachel Cusk darin nur auf den ersten Blick eine kühne Volte der Kandidatin. Genaues Hinhören entlarvt die Beschimpfung als Deklassierung, als moralisches Vergehen, bei welchem dem Individuum der Wert aberkannt wird.
Wie dünn der Firnis ist, auf dem die, sie sagt es von sich selbst, privilegierte Autorin ihre Gewohnheiten im Alltag verteidigt, illustriert die Anekdote einer Kleideranprobe in der Boutique. Die offenbar zur Beflissenheit verpflichtete Verkäuferin wird mit ihrer unablässig bekundeten Dienstbarkeit zur Belastung für die Kundin. Ihre übertriebene Hilfsbereitschaft und ihr ständiges Nachfragen empfindet die Kundin als übergriffig, am Ende lässt sie eine zerstörte, ihrer routinierten Freundlichkeit entledigte Verkäuferin zurück. Die jahrelangen Kämpfe um die Frage, wie eine gerechtere Welt zu gestalten wäre, schnurrt auf den Kompromiss zusammen, gute Umgangsformen als zivilisatorischen Grundstandard zu wahren.
Die Klugheit dieser Essayistin ist deshalb so überwältigend, weil sie niemals mit einer einzigen Wahrheit auskommt. Anders als manche twittergekrönte Publizistin glaubt sie sich auch nicht im Vollbesitz der moralischen Integrität, sondern im Gegenteil: Rachel Cusk geht immer als soziales und philosophisches Mängelwesen durch die Welt. Der Autoverkehr, dessen soziale Strategien sie im ersten Essay zu ergründen versucht, ist nicht nur das oft blutige Schlachtfeld älterer Leute, die bei ihren Fahrfehlern Menschenleben riskieren.
Es ist auch die sündige Meile der Autorin, die den Widerspruch zwischen ethischem Bedenken und der Notwendigkeit aushält, den Kofferraum mit Lebensmitteln aus dem fernen Supermarkt für die Familie vollpacken zu müssen: „Wir akzeptieren unsere Schuld, gedankenlos durch die Dörfer anderer Leute zu rasen, aber in unserem eignen wären wir empfindlich.“
Rachel Cusk hat Romane geschrieben, die eigentlich nur belletristische Variationen ihrer essayistischen Poetologie sind. Sie sind auch etwas schwächer als ihre großen Versuche über die Mutterschaft („Lebenswerk“) und die Trennung von ihrem Ehemann („Danach“). Denn Rachel Cusk ist vor allem dann überzeugend, wenn sie sich selbst in ihren analytischen Aufrissen gleich mit häuten lässt.
Das „Danach“, also die Zeit nach der Trennung mit all den Erosionen, die sie ausgelöst hat, wird auch in diesem kleinen Suhrkamp-Band noch einmal aufgerufen. Der Schmerz, dem Cusk hier nachfühlt, wird durch einen Zornessatz ihres Ehemannes ausgelöst: „Du nennst dich Feministin!“ Und tatsächlich glaubt Cusk, in ihrer gelebten Variante von Feminismus nur eine Trümmerhäufung männlicher Eigenschaften zu erkennen, die sie von ihren Eltern vermacht bekommen hat. „Ich bin keine Feministin“, schreibt sie, „sondern ein von Selbsthass erfüllter Transvestit.“
Es liegt ein großer Reiz in diesem Verfahren, alle Gewissheiten probeweise infrage zu stellen, die Bequemlichkeit der Übereinkünfte zugunsten durchaus schmerzhaften Erkenntnisgewinns aufzugeben. Die Scheidung ist das Grundmotiv in Rachel Cusks Aufsätzen. Es zieht sich durch alle Themen und wird virulent in den Versuchen der Töchter, sich abzunabeln.
Der Schrecken liegt darin, dass sich der Lebensweg, auf den sich Eltern und Kind festgelegt haben, in der Pubertät plötzlich verzweigt. Man beginnt nun, sich Geschichten zu erzählen, die den gemeinsamen Horizont verlassen. Ein simpler und von den Schrecken der Erkenntnis unberührter Erzähler würde aus diesen Erfahrungen heitere Familiengeschichten basteln. Rachel Cusk macht daraus große existenzialistische Literatur, deren sprachliche Unbarmherzigkeit Eva Bonné verlustfrei ins Deutsche gerettet hat.
Denn der Schrecken, das innere Coventry, ist der Schreibimpuls dieser großen Essayistin in der Nachfolge Virginia Woolfs. Im englischen Originalband stehen neben den Essays auch Kritiken und Aufsätze zur Literatur, darunter faszinierende Porträtskizzen über Francoise Sagan, Edith Wharton, D.H. Lawrence und Natalia Ginzburg. Dass Suhrkamp diese Texte ausgekoppelt hat, mag eine ökonomische Entscheidung sein. Dem Leser wird damit leider der Blick auf die fabelhafte Literaturkritikerin Rachel Cusk verwehrt.
Rachel Cusk: Coventry.
Aus dem Englischen
von Eva Bonné.
Suhrkamp, Berlin 2022.
160 Seiten, 21 Euro.
Heimat ist dort, wo das Schreckliche bereits geschehen ist: die kanadische Schriftstellerin, Essayistin und Literaturkritikerin Rachel Cusk.
Foto: mauritius images / Alamy Stock Photos / Jonas Ekstromer/TT
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