15,99 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Format: PDF

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1.0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Seminar für Ethnologie), Veranstaltung: Kulturen der Armut?, Sprache: Deutsch, Abstract: ...Lewis Theorie von der Kultur der Armut kranke vor allem an der zugewiesenen Statik, Konstanz und Dauerhaftigkeit von Armut, an der angenommenen Homogenität von Armutspopulationen, welche die Subjektivität von Armut und Armen ausblendet sowie an der Vorstellung, dass diese Kultur in einem abgeschlossenen Raum aus sich selbst heraus ohne Interaktion mit der Außenwelt entstehe…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1.0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Seminar für Ethnologie), Veranstaltung: Kulturen der Armut?, Sprache: Deutsch, Abstract: ...Lewis Theorie von der Kultur der Armut kranke vor allem an der zugewiesenen Statik, Konstanz und Dauerhaftigkeit von Armut, an der angenommenen Homogenität von Armutspopulationen, welche die Subjektivität von Armut und Armen ausblendet sowie an der Vorstellung, dass diese Kultur in einem abgeschlossenen Raum aus sich selbst heraus ohne Interaktion mit der Außenwelt entstehe (Knecht 1999:329). Dieses Statische, Homogene und Abgeschlossene präge, so Knecht, den Kulturbegriff in der Ethnologie in der klassischen Epoche zwischen 1910 und 1960 und sei genau das Problem an Lewis Theorie der Kultur der Armut. Angesichts der Statik des Kulturbegriffs bei Lewis, meint Knecht, sei dieser in Bezug auf die Bestimmung einer Armutskultur durch die Ethnologie heute kaum noch anwendbar. Würde man sich jedoch von diesem starren Kulturbegriff lösen und Kultur als etwas Vernetztes, Prozesshaftes und Konstruiertes definieren, dann könnten die einzelnen Komponenten von Lewis Theorie eine Grundlage für eine Armutsforschung in der Gegenwart liefern. Der Blick des Ethnologen müsse sich allerdings von Armut auf Ausgrenzung vom Arbeitsmarkt verschieben und seine Folgen auf ökonomischer, kultureller, institutioneller und sozialer Ebene betrachten. Dabei solle man gerade auch auf die „kulturellen Formen, die Ausgrenzung annehmen kann, also beispielsweise nach Diskriminierung, Stigmatisierung, Ignoranz, Auf-merksamkeitsentzug, Revanchismus, Vertreibung, Kriminalisierung oder Pädagogisierung“ (Knecht 1999:331) schauen. Hier soll meine Analyse ansetzen. Ein kapitalistisches Wirtschaftssystem, die Möglichkeit des sozialen Aufstiegs und Massenarbeitslosigkeit waren Bedingungen die Lewis als Vorraussetzungen für eine Kultur der Armut bestimmte. In der Bundesrepublik Deutschland gibt es diese Vorraussetzungen. Dem Grundgesetz der BRD ist jedoch die Sozialstaatlichkeit eingeschrieben. Demzufolge existieren Sozialsysteme, welche eine Versorgung bei Nicht-Erwerbstätigkeit von Menschen sichern sowie Ausgrenzung und ungleiche Chancen vermeiden sollen. Mit den Hartz IV-Gesetzen wurden die bei Erwerbslosigkeit wirkenden Sozialsysteme umgestaltet und dabei auf anhaltende Massenarbeitslosigkeit und sich verändernde globale Wirtschaftsverhältnisse reagiert. Ich möchte in der Arbeit untersuchen, inwiefern die veränderten Gesetze und insbesondere das ALG II durch materiellen Mangel entstehende Ausgrenzungstendenzen in der BRD auffängt oder verstärkt und „kulturelle Formen“ annehmen können.