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'Alles erschien mir so unbeweisbar, so lügenhaft, so löcherig wie nur möglich' - Hofmannsthals 'Brief' als ein Dokument der Dekonstruktion eines rationalistischen Weltbildes (eBook, ePUB) - Mielitz, Stefan
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Examensarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Potsdam (Lehrstuhl für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Fast 300 Jahre liegen zwischen der Datierung des Briefes, dem 22. August 1603, welchen der Dichter Hugo von Hofmannsthal die fiktive Figur des Philipp Lord Chandos an den Empiriker Francis Bacon schreiben lässt, "um sich bei diesem Freunde wegen des gänzlichen Verzichtes auf literarische Betätigung zu entschuldigen" (461), und der tatsächlichen Niederschrift des Textes im Jahre…mehr

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Examensarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Potsdam (Lehrstuhl für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Fast 300 Jahre liegen zwischen der Datierung des Briefes, dem 22. August 1603, welchen der Dichter Hugo von Hofmannsthal die fiktive Figur des Philipp Lord Chandos an den Empiriker Francis Bacon schreiben lässt, "um sich bei diesem Freunde wegen des gänzlichen Verzichtes auf literarische Betätigung zu entschuldigen" (461), und der tatsächlichen Niederschrift des Textes im Jahre 1902. Nur diese zeitliche Diskrepanz von rund 300 Jahren, welche durch die grundlegenden Erfahrungen mit einem durch Rationalismus und Aufklärung bestimmten Weltbild geprägt sind, lässt diesen fiktiven Brief, eine "philos[ophische] Novelle[]", wie Hofmannsthal schreibt, überhaupt erst möglich erscheinen. Über die Einsicht in die Unmöglichkeit einer Entschlüsselung der Welt und dem Erlangen einer allumfassenden Erkenntnis, welche sein übermächtiger Lehrer, Sir Francis Bacon, für möglich erachtete, stürzt Chandos in eine Krise, welcher er in jenem Brief Ausdruck verleiht. Und tatsächlich muss es sich um einen besonderen, bedeutsamen Brief handeln, betrachtet man die einleitenden Zeilen genau. Der Text bestätigt, dass es zwischen Chandos und Bacon in fernerer Vergangenheit eine intensive Korrespondenz gegeben haben muss, welche durch eine Veränderung im Erleben der Welt durch den Lord, ohne dass dies bis dato thematisiert wurde, abgerissen ist. Nun entschließt sich Chandos noch einmal zu schreiben. Seine ersten Worte verdeutlichen sogleich die Bedeutung, die er den folgenden Zeilen und seinem Adressaten beimisst. Er schreibt, dass dies "der Brief" sei, den er "diesem Freunde"(461) sende. Durch die sprachliche Schaffung einer endgültigen Singularität des Ereignisses des Schreibens und der eindeutigen Bestimmtheit in Bezug auf den Adressaten, Francis Bacon, wird den Zeilen "dieses voraussichtlich letzten Briefes" (472) eine für das Leben des Chandos grundlegende Relevanz eingeräumt. Der Brief wird damit Rück- und Ausblick zugleich. Hofmannsthal lässt Chandos, und man sollte sich hüten, wie dies oft geschehen ist, beide in Eins zu setzen und die Krise des Lords zu einer Krise des Dichters zu stilisieren, von einem verloren gegangenen Totalitätsgefühl berichten. Chandos erlebte "das ganze Dasein als eine große Einheit" (463f.), in der er eine bruchlose Identität und unbezweifelte Erkenntnis fühlte. [...]

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