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Seit dem Auf- und Ausbau des Sozialstaates befindet sich die Freie Wohlfahrtspflege (FW) in einer zwiespältigen Lage. Einerseits organisiert sie wie zum Zeitpunkt ihrer Gründung vor mehr als einhundert Jahren noch immer private Hilfsbereitschaft für mildtätige Zwecke. Andererseits entwickelte sie sich zu einem der wichtigsten Erbringer staatlich finanzierter Sozialleistungen. Insgesamt erarbeiten heute reichlich drei Millionen haupt- oder ehrenamtlich Beschäftigte in weit über 90.000 Einrichtungen - von Krankenhäusern über die Jugendhilfe und Altenpflege bis hin zu unterschiedlichen…mehr

Produktbeschreibung
Seit dem Auf- und Ausbau des Sozialstaates befindet sich die Freie Wohlfahrtspflege (FW) in einer zwiespältigen Lage. Einerseits organisiert sie wie zum Zeitpunkt ihrer Gründung vor mehr als einhundert Jahren noch immer private Hilfsbereitschaft für mildtätige Zwecke. Andererseits entwickelte sie sich zu einem der wichtigsten Erbringer staatlich finanzierter Sozialleistungen. Insgesamt erarbeiten heute reichlich drei Millionen haupt- oder ehrenamtlich Beschäftigte in weit über 90.000 Einrichtungen - von Krankenhäusern über die Jugendhilfe und Altenpflege bis hin zu unterschiedlichen Beratungsstellen - Güter und Dienste im Wert von etwa 90 Milliarden DM im Jahr. In einer stark alternden Gesellschaft wird der Bedarf an derartigen Leistungen mit Sicherheit steigen. Das heißt allerdings nicht, dass damit auch die Bedeutung der FW weiter zunimmt. Denn anders als früher erwächst ihr in wichtigen Aufgabenfeldern durch private Anbieter sozialer Dienstleistungen erhebliche Konkurrenz. Erschwerend kommt hinzu, dass der Staat diese Aufgabenfelder aus Kostengründen künftig enger abstecken wird und immer mehr Leistungen von den privaten Haushalten unmittelbar finanziert werden müssen. Das verschärft den Wettbewerb um die Nachfrager. Die FW steht damit vor grundlegenden Entscheidungen. Versucht sie wie bisher, Markt und Mildtätigkeit zu vereinen, könnte sie sich in beiden Bereichen übernehmen und möglicherweise eines Tages scheitern. Alternativ hierzu kann sie entweder den Herausforderungen des Marktes offensiv begegnen oder sich auf ihre Wurzeln der Mildtätigkeit konzentrieren. Aber auch diese Wege sind risikoreich und erfordern eine vorausschauende strategische Planung. Die Studie des IWG BONN analysiert die bisherige Bedeutung der FW sowie die Rahmenbedingungen ihres künftigen Wirkens. Daraus werden Handlungsoptionen abgeleitet. Das ist nicht nur für die FW selbst von Interesse, sondern für alle, die sich mit sozialen Dienstleistungen befassen. Diplom-Politologin Stefanie Wahl und Diplom-Volkswirt Adrian Ottnad sind Wissenschaftler am Institut für Wirtschaft und Gesellschaft in Bonn. Prof. Dr. Meinhard Miegel ist der Leiter des Instituts für Wirtschaft und Gesellschaft in Bonn.