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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Germanistisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Exkurs über die huote hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Von den frühen Rezipienten des Romans noch mehrheitlich als nebensächliche Randnotiz erachtet, erhob sich der huote-Exkurs in der Forschergemeinde Mitte der 60er Jahre zu einer der zentralen Stellen des Gottfriedtextes. Als Auslöser des Sinneswandels sieht etwa Tomas Tomasek das verstärkte Interesse an Gottfrieds…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Germanistisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Exkurs über die huote hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Von den frühen Rezipienten des Romans noch mehrheitlich als nebensächliche Randnotiz erachtet, erhob sich der huote-Exkurs in der Forschergemeinde Mitte der 60er Jahre zu einer der zentralen Stellen des Gottfriedtextes. Als Auslöser des Sinneswandels sieht etwa Tomas Tomasek das verstärkte Interesse an Gottfrieds individueller Gestaltung, die sich besonders in den komplexen Großexkursen analysieren lässt. Darüber hinaus handelt es sich bei Gottfrieds "[...] intensive[r] Ausgestaltung der Erzählerrolle [...]" um ein alleinstellendes Charakteristikum, das in der zeitgenössischen Literatur ohnegleichen ist und insofern schon im Fokus der Forscher stehen muss. So einstimmig die Dominanz der Exkurse mittlerweile anerkannt wird, so ambivalent fällt dagegen deren Kontextualisierung und Deutung aus. Besonders der Kommentar zur huote erwies sich im Lauf der letzten rund 50 Jahre als ein derart streitbares Terrain, dass sich Walter Haug zu der pessimistischen Bemerkung hinreißen lässt, es handle sich hierbei um ein "[...] von der Forschung bis zum Überdruss durchgeackertes Feld [...]", in dessen auf- und umgeworfenen Schichten sich die Sekundärliteraten einen ebenso erbitterten wie aussichtslosen Grabenkrieg liefern würden. Haugs Einschätzung mag zwar von seiner eigenen, wiederum sehr umstrittenen Interpretation des Exkurses beeinflusst sein, zutreffend ist hingegen der Befund, dass mittlerweile kaum eine wissenschaftliche Arbeit ohne Verweise auf die huote auskommt. So sieht sich beispielsweise jüngst Anina Barandun in ihrer Untersuchung der "Tristan-Trigonometrie" zu einer Erläuterung veranlasst, weshalb sie die Exkurse "[...] bewusst ausgeklammert [...]" hat. Damit bestätigt auch sie zumindest ex negativo den wissenschaftlichen Konsens, der auf den huote-Exkurs einen hermeneutischen Brennpunkt legt. Dazu beigetragen hat ohne Zweifel die exponierte Stellung der ausführenden Bemerkung; als letztem und längstem der drei Hauptexkurse wird ihm die schlussendliche Stellungnahme des Autors zu seinen Protagonisten unterstellt. Gottfried hat die Abhandlung unmittelbar vor die Entdeckung der Liebenden gestellt, für die Dauer der Erörterung gefriert die Außenhandlung quasi ein und überlässt fürs erste der Reflexion den Vorrang vor der Katastrophe.