Zwischen Davos und Auerbach, zwischen Krieg und Frieden, zwischen Leben und Tod - innerhalb dieser Pole bewegt sich die Biografie Hellmuth Vogels (1890-1950). Seine Vita ist für seine Zeit typisch und einzigartig zugleich: geprägt von der Bürgerlichen Jugendbewegung um 1900, beeinflusst durch die Katastrophe zweier Weltkriege und der NS-Diktatur, zudem gezeichnet von einer lebensbedrohlichen, langwierigen Lungenerkrankung - und dennoch getragen von unermüdlichem beruflichem wie ehrenamtlichem Engagement. Hellmuth Vogel gehörte zu den führenden Protagonisten der sächsischen Wandervogelbewegung, insbesondere der "Landsgemeinde", im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Der stets an aktueller bildender Kunst interessierte Volksschullehrer war offen für die Bestrebungen der Reformpädagogik- und Kunsterzieherbewegung. Zugleich entwickelte er sich zu einem wichtigen Impulsgeber für die erzgebirgische Volkskunst. Als besonderer Glücksumstand für diese Publikation erwies sich der umfänglich erhaltene Nachlass, der nicht nur persönliche Dokumente und Fotografien, sondern auch Skizzenbücher, Grafiken und volkskünstlerische Werke Hellmuth Vogels einschließt. Dazu zählen auch seine Sammlungen von Kinderreimen, -aufsätzen und -zeichnungen, mit denen er wichtige Facetten sächsischer Volkskultur für die Nachwelt dokumentiert hat.